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Killer-Camping

Killer-Camping

Titel: Killer-Camping Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sieht sonst nichts.« Ich schüttelte den Kopf. »Alles ist sehr normal.«
    »Du solltest sie trotzdem fragen.«
    »Was meinst du, was ich vorhabe.« Ich ließ die Horror-Oma stehen und lief wieder ein Stück des Weges zurück, weil ich dort warten wollte, wo Jane anlegen würde.
    Ich wartete, winkte, kümmerte mich nicht um die Blicke der anderen Camper und hoffte, daß sie mich gesehen hat. Erst als sie in den Bereich der auslaufenden Wellen geriet, erkannte sie mich. Ich lief ihr entgegen. Daß ich dabei nasse Füße bekam, störte mich nicht weiter. Ich brauchte nur Janes Gesicht zu sehen, um erkennen zu können, was los war. Trotz der großen Sonnenbrille zeichnete sich der Schrecken darin ab. Sie mußte etwas Schlimmes erlebt haben.
    Jane taumelte mir entgegen. Der Kiel des Bootes war über den nassen Sand geschranmmt. Ich fing sie ab. Ihr Atem blies mir ins Gesicht. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, das Oberteil anzulegen. Ihre Brüste bebten unter den heftigen Atemzügen.
    »Was ist denn passiert, Jane?«
    »Ken ist tot!«
    »Wer?«
    Sie schluckte, bewegte ihre Lippen, wiederholte den Satz, ohne eine Erklärung zu geben.
    »Wer, zum Henker, ist oder war Ken?«
    »Ein junger Mann!« stieß sie schwer atmend hervor. »Einer, der hier aufpassen sollte. Jetzt ist er tot. Und, das kannst du mir glauben, John, er wurde fast vor meinen Augen umgebracht. Sie oder etwas zog ihn ins Wasser, in die Tiefe. Dort geschah das Drama, lautlos und brutal. Ich konnte nichs tun. Was wieder an die Oberfläche trieb, war eine Wolke Blutlache.«
    Ich sagte nichts, starrte sie an und sah erst ihr heftiges Nicken. »Du glaubst mir nicht, wie?«
    »Es fällt mir schwer.«
    »John, ich habe dich nicht angelogen. Es ist tatsächlich passiert. Man hat Ken getötet.«
    »Und wer, bitte schön?«
    »Das habe ich nicht sehen können. Vielleicht derjenige, der auch mir eine Verletzung beigebracht hat.«
    »Du bist verletzt?«
    »Nicht der Rede wert.« Sie hob ihren Fuß an, ich sah das Pflaster. »Es passierte im Wasser. Etwas berührte mich, den Schmerz spürte ich erst später. Nichts von Bedeutung.«
    »Möglicherweise eine Warnung?«
    »Kann sein, muß aber nicht. Ich möchte dich nur um eines bitten. Rudere mit mir hinaus. Möglicherweise finden wir die Leiche, dann hast du den Beweis.«
    »Ich glaube dir auch so.«
    Sie hob die Schultern. »Man kann nie wissen.« Jane faßte mich an und zerrte mich in Richtung Schlauchboot. »Bitte, tu mir den Gefallen! Ich muß da noch mal hin.«
    »Ist gut.«
    Die übrigen Urlauber verloren das Interesse an uns, als wir in das Boot stiegen. Jane hatte leise gesprochen. Ihre Worte waren hoffentlich nicht gehört worden.
    Ich enterte das Boot, half Jane beim Einsteigen, ließ die Jacke noch an und griff mir das Ruder. »Kennst du denn den genauen Punkt?«
    »Das hoffe ich.«
    Ich ruderte. Schon bald war ich mehr als durchgeschwitzt, zog mein Jackett aus, da uns nicht mehr so viele Menschen umgaben, die an meiner Waffe hätten Anstoß nehmen können.
    Jane starrte über das Wasser. Hin und wieder korrigierte sie den Kurs. Abwechselnd links und rechts tauchte ich das Paddel ein, um einen einigermaßen geraden Kurs halten zu können.
    Gischt spritzte über, die Sonne brannte heiß auf uns nieder. Jane suchte nach den roten Blutwolken. Die Chancen, etwas zu entdecken, stufte ich als gering ein. In der Zwischenzeit hatten die Wellen das Blut sicherlich weggeschwemmt.
    Surfer wischten an uns vorbei. Junge Männer und Frauen mit gebräunten Körpern. Sportlich, locker, lässig.
    Jane hatte ihr Oberteil wieder angelegt. Ich sah die Gänsehaut auf ihrem nackten Rücken.
    »Langsamer«, sagte sie. »Wenn mich nicht alles täuscht, muß es hier gewesen sei.«
    Ich zog das Ruder ein. Knallhart stach die Sonne. Das Wasser reflektierte die Strahlen, es wurde sehr heiß. Zum Glück wehte ein leichter Wind. Hier bekam man innerhalb von zehn Minuten einen Sonnenbrand. Über den Wellen flimmerte die Luft. Da schaute ich nicht hin. Ich wollte ausprobieren, wie weit ich in die Tiefe blicken konnte, um dort einen Schatten zu sehen, den das Blut bestimmt hinterlassen hatte.
    Leider war nichts zu entdecken. Ich starrte ins Leere, das heißt, in das türkisfarbene Wasser, das mich an treibendes Glas erinnerte. »Kein Blut, Jane!« meldete ich.
    Sie bekam den Satz in die falsche Kehle. »Glaubst du etwa, daß ich dich angelogen habe?«
    »Um Himmels willen — nein, ich stellte nur etwas fest. Sei doch nicht so

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