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King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

Titel: King City: Stadt des Verbrechens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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streckte die Hand aus und bedeutete ihm zu bleiben, wo er war.
    »Bullshit!«, sagte Seth. »Du hast sie dazu gebracht, es mit dir zu treiben. Weil du mir einfach nichts gönnst. Du musst alles kontrollieren.«
    »Nein, nein, so war das überhaupt nicht«, erwiderte Ethan und trat den Rückzug an. »Sie hat uns beide benutzt, begreifst du das denn nicht? Sie wollte nur unseren Samen, damit sie an unser Geld kommt.«
    »Hast du sie deswegen umgebracht?«, fragte Seth und trommelte wie ein Kind mit den Fäusten auf seinen Vater ein, anstatt zuzuschlagen. Ethan wehrte sich kaum.
    Gayle trat einen Schritt zurück und beobachtete die Auseinandersetzung mit einem bitteren Lächeln auf dem chirurgisch verzerrten Gesicht. Die Arme hatte sie vor ihren steinharten Brüsten verschränkt. Es wirkte fast, als würde sie den Streit genießen. Wade nickte Billy zu, der Seth ohne große Anstrengung von seinem Vater wegzog.
    »Ich wollte wirklich nicht, dass es dazu kommt«, sagte Ethan. Seine Nase blutete und tropfte auf sein Golfhemd. »Es war ein Unfall.«
    »Welcher Teil denn? Der Sex oder der Mord?«, fragte Seth, während er erschöpft in Billys Griff zusammensank. Alle Aggression schien ihn schlagartig verlassen zu haben und er spürte nur noch den Schmerz des Verlustes.
    »Dein Vater hat Glory nicht getötet«, sagte Wade. Dann blickte er zu Gayle. »Deine Mutter ist es gewesen.«
    »Wow«, meinte Billy. »Das hätte ich jetzt nicht erwartet.«
    »Machen Sie sich doch nicht lächerlich«, erwiderte Gayle. »Ich habe mit der ganzen Sache überhaupt nichts zu tun.«
    »Ich weiß nicht, warum Glory Ihnen von dem Baby erzählt hat«, fuhr Wade fort. »Vielleicht waren Sie noch anstrengender als sonst. Was hat sie gesagt? Etwas Ähnliches wie: ›Machen Sie Ihre verdammte Toilette doch selber sauber, ich bin mit Ihrem Enkel schwanger‹?«
    Seth weinte inzwischen leise, und Billy ließ ihn los. Gayle wandte sich an Ethan, der seine Nasenflügel zusammendrückte, um die Blutung zu stoppen.
    »Steh da nicht einfach rum«, fuhr sie ihn an. »Schaff diese Leute aus unserem Haus. Die Scharade ist vorbei.«
    Aber Ethan rührte sich nicht von der Stelle, legte den Kopf in den Nacken, die Nase immer noch zugekniffen, und sah seine Frau an, ohne ein Wort zu sagen. Dieser Auftritt gehörte Wade ganz allein, und Ethan war noch viel zu benommen, um irgendetwas anderes zu tun, als einfach zuzusehen, was passierte.
    »Das muss Sie ganz schön sauer gemacht haben«, stellte Wade fest und steckte die Reizwäsche wieder zurück in die Papiertüte. »Waren Sie oben, als Glory Ihnen die Meinung gesagt hat? Mal sehen.« Wade gab Billy die Tüte, nahm eine kleine Taschenlampe von seinem Gürtel und ging hinüber zur Treppe, wo er die Stufen mit ultraviolettem Licht ableuchtete, in dessen Kegel plötzlich eine Spur aus vorher nicht sichtbaren roten Flecken zu erkennen war.
    »Ja, Sie waren wohl sehr wütend. Es sieht so aus, als hätten Sie ihr einen Stoß versetzt«, sagte er und folgte den Tropfen zu einem großen roten Fleck am unteren Absatz der Treppe, wo sich auch noch weitere rote Spritzer an der Wand befanden. »Und dann haben Sie ein paar Mal kräftig zugetreten, als sie am Boden lag.«
    »Das ist nie passiert«, sagte Gayle und schüttelte den Kopf. »Sie haben ja eine völlig kranke Fantasie.«
    »Blut ist immer auch dann noch da, wenn man es nicht mehr auf den ersten Blick sieht«, erklärte Wade. »Gucken Sie nie CSI? Jetzt ist wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt, um Sie darauf aufmerksam zu machen, dass Sie das Recht haben zu schweigen unddass alles, was Sie sagen vor Gericht gegen Sie verwendet werden kann und wird. Außerdem haben Sie das Recht, dass bei allen weiteren Vernehmungen ein Anwalt anwesend ist.«
    »Ich brauche keinen Anwalt. Wir leben seit Jahren in diesem Haus«, sagte Gayle. »Das sind nur Flecken, die übrig geblieben sind, weil nicht richtig geputzt wurde. Wenn Glory ihren Job ernst genommen hätte, wären sie nicht mehr da. Sie haben nichts in der Hand.«
    »Blut lügt nicht«, sagte Wade. »Ich bin sicher, dass wir ebenfalls Spuren im Boot finden werden, das sie benutzt haben, um Glorys Leiche den Fluss hinunter zur Stahlfabrik zu bringen. Dort haben Sie sich an einem Pfosten das Boot verkratzt, deswegen werden wir auch Farbe finden. Sie haben so viele Spuren hinterlassen, dass der Bezirksstaatsanwalt den Fall von seinem Hund bearbeiten lassen könnte und trotzdem gewinnen würde.«
    »Himmel, Gayle«, sagte Ethan

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