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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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unangenehme Erkenntnis, dass ich mich auf den Fußboden erbrechen würde, wenn ich es nicht innerhalb der nächsten zehn Sekunden ins Bad schaffte. Ich stürzte zur Tür und erreichte die Toilette eben noch rechtzeitig, um meinen Morgenkaffee dort abladen zu können.
    Mir war heiß und kalt zugleich, und mein Magen war vollkommen leer, als ich zum Waschbecken ging und mir den Mund mit kaltem Wasser ausspülte. Es war ein Glück, dass ich immer Zahnbürste, Zahncreme und Mundwasser in der Handtasche hatte. Ich starrte in den Spiegel und fand dort Alans Feststellung bestätigt, dass ich aussah wie eine Leiche. Manchmal reichte das sorgfältigste Make-up nicht aus. Helle Haut zu haben war in der Regel ein Vorteil, weil ich immer jünger wirkte, als ich war, aber heute war die Grenze zwischen Elfenbeinteint und anämischer Blässe ganz entschieden überschritten.
    Ich schlurfte zurück ins Sprechzimmer und durchwühlte auf der Suche nach der Karte, die Alan mir gegeben hatte, meine Aktentasche; dann rief ich seine Nummer an. Er war beim ersten Klingeln dran.
    »Stevens.«
    »Alan, jemand hat mir ein blutiges Krankenhaushemd vor die Tür gelegt.«
    »Kismet, sind Sie das? Wie war das mit dem blutigen Krankenhaushemd?«
    Ich erzählte ihm, was ich gefunden hatte. Er sagte, er würde der Polizei Bescheid geben, und sie würden sofort bei mir vorbeikommen.
    Ich fischte meine Zahnpflegeprodukte aus der Handtasche und rannte ins Bad, wo ich bürstete und spülte, bis ich mich wieder fast normal fühlte; dann kehrte ich ins Sprechzimmer zurück.
    Ich saß an meinem Schreibtisch, betrachtete den blutbefleckten Stoff und fragte mich wieder einmal, wo ich da hineingeraten war. Ich hatte die ganze vergangene Woche zwischen Angst, Verwirrung und sexueller Erregung verbracht, und ich war erschöpft. Ich hatte nicht das Gefühl, irgendjemandem eine Hilfe gewesen zu sein, und mit Sicherheit hatte ich mir selbst mit alldem keinen Gefallen getan.
    Als ich dasaß und ins Leere starrte, fiel mir ein, dass ich den Anrufbeantworter nicht überprüft hatte, also hörte ich ihn ab und fand mehrere Nachrichten. Die erste davon stammte von Ronald, der um eine Verlegung seines Termins bat, weil er die ganze Nacht unterwegs gewesen war und nach Emerald gesucht hatte. Es war nur gut, dass er es nicht zu seinem Termin schaffen würde, denn er wäre ungefähr zur gleichen Zeit bei mir aufgetaucht wie die Polizei, und ich hatte an diese Möglichkeit nicht einmal gedacht. Genau genommen hatte ich vollkommen vergessen, dass ich überhaupt einen Patienten erwartete. Noch ein Hinweis auf meinen unmittelbar bevorstehenden Nervenzusammenbruch. Ich machte mir eine Notiz – ich würde ihn später zurückrufen.
    Ich drückte auf die Pausentaste, überprüfte meinen Terminkalender, um sicherzustellen, dass mir keine weiteren Termine entgangen waren, und lächelte. Fran, mein sechsundsiebzigjähriges Außerirdischen-Entführungsopfer, hätte heute eigentlich zu ihrem üblichen Termin erscheinen sollen, aber daraus würde nichts werden. Zu ihren Problemen gehörte ein tiefsitzendes Misstrauen Autoritätspersonen gegenüber, und ich konnte nur erraten, was passieren würde, wenn sie bei mir auftauchte, während die Polizei noch da war. Fran hätte triefend nass keine fünfzig Kilo gewogen, aber beim Anblick einer Uniform konnte es passieren, dass sie zu schreien und um sich zu schlagen begann, was in der Regel zuProblemen mit der Person führte, die die Uniform trug. Ja, Frans Termin würde ich wohl verlegen müssen.
    Und nach Fran wäre Spock an der Reihe gewesen. Spocks Name war eigentlich Henry Madison, aber er wurde sehr ärgerlich, wenn man ihn so anredete. Er lebte in einer endlosen Episode von
Star Trek
, was so weit ging, dass er sich sogar die Ohrenform hatte korrigieren lassen, um wie ein Vulkanier auszusehen. Er ließ sich die Kostüme maßschneidern und rasierte sich die Augenbrauen, um sie dann in der korrekten Form aufmalen zu können. Interessanterweise war Spock nicht aus dem Grund bei mir aufgetaucht, den man jetzt annehmen könnte. Er war gekommen, weil er der Frage nachgehen wollte, warum er immer an die falschen Frauen geriet. Aus irgendeinem Grund gelang es ihm nicht, die Frau seiner Träume zu finden. Er hatte den Verdacht, dass es etwas mit seiner Mutter zu tun hatte. Ich war der Ansicht, dass das allenfalls die Spitze des Eisbergs war.
    Ich wandte mich wieder dem Anrufbeantworter zu, und als Nächstes kam mein tägliches Update über die

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