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Klatschmohn

Klatschmohn

Titel: Klatschmohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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schlugen wir auf und durften ihre rührende Liebesgeschichte lesen.

    Von Liebe auf den ersten Blick und Seelenverwandtschaft war da die Rede.
    Na, dann viel Spaß mit diesen beiden sympathischen Seelen.

    »Witta Stadtheimer, 27 Jahre, arbeitet im Devisenbereich einer Bank und nebenberuflich als Model.«

    Ha, von wegen modeln! Sie durfte bei einer gemeinsamen Bekannten, die ihres Zeichens Boutiquebesitzerin war, einmal im Jahr bei einer Modenschau mitlaufen. Und die erlogenen 27 Jahre nahm ihr auch keiner ab, trotz des Weichzeichners.

    »Die beiden sind sich sicher, dass es die ganz große Liebe ist. Leander Berglandt, der gerade verlassen wurde, vergaß schnell seinen Kummer, als er auf die bezaubernde Witta traf.

    >Wir waren uns bereits das ein oder andere Mal begegnet, aber ich war damals noch gebunden. Nachdem ich verlassen wurde, war der Weg für ein neues Glück frei.< Auf die Nachfrage, wie man denn auf die Idee kommen kann, einen Leander Berglandt zu verlassen, antwortet Witta, die neue Frau an seiner Seite: »Wissen Sie, viele stellen sich das zu einfach vor. Aber es gehört schon einiges an Geduld und Selbstbewusstsein dazu, um es an der Seite eines Leander Berglandt auszuhalten. Man sollte wissen, dass man ihn immer mit der Öffentlichkeit teilen wird. Und man muss sich auch zurücknehmen können und damit fertig werden, im Hintergrund zu stehen.<« Genau, im Hintergrund stehen, Witta! Etwa, indem man sich freiwillig auf allen Covern ablichten ließ?

    »Oh, Gott!«, stöhnte Max. »Hört euch das an! >Aber ich habe kein Problem damit, auch mal zurückzustecken. Wissen Sie, das lernt man alles in einer guten Ehe, und ich war ja fünf Jahre verhei ratet, bevor mein Mann verstarb.< Leander sieht sie an und streicht ihr zärtlich über die leicht gebräunte Haut. >Seit ihrem verstorbenen Mann hat Witta keine Beziehung mehr gehabt. Können Sie sich das vorstellen ? Eine Frau wie sie!< Witta winkt ab und sagt dann leise, fast schüchtern: >Es reichte vor dir eben keiner an ihn heran. <«

    Wir mussten kollektiv würgen! Wenn es etwas gab, das Witta nicht war, dann schüchtern. Max wollte gerade weiter lesen, da klingelten mein Telefon und Handy gleichzeitig Sturm. Ich konnte mir schon denken, wer das war. Die üblichen Verdächtigen: meine Mutter, Lilli oder Katharina.

    Ich ging ans Handy. Es war Lilli. Sie verschluckte sich fast vor Aufregung.

    »Hast du heute schon eine Zeitung in der Hand gehabt?«

    »Ja, Lilli, ich lese mich gerade durch die Romanze des Jahres, und mir kam schon das Kotzen«, ließ ich sie wissen.

    Lilli war immer noch aufgeregt.

    »Pia, es kommt noch schlimmer. Reuters hat uns schon Bildmaterial und O-Töne angeboten, und wir werden es heute im Celebmagazin leider auch bringen.
    Die beiden hatten gestern ihren ersten großen gemeinsamen Auftritt beim Filmball und haben ihre Visagen in jede Kamera gesteckt und allem, was nach Mikro aussah, ein Interview gegeben.« Wieso wunderte mich das nicht?

    »Worüber haben die beiden Turteltäubchen denn gesprochen?«, fragte ich, während mein Festnetztelefon unaufhörlich klingelte.

    »Willst du es wirklich wissen?«, fragte Lilli vorsichtig nach.

    Aber natürlich wollte ich das.

    »Witta trug einen Ring von Tiffanys und hat bestätigt, dass sie sich verlobt haben. Leander besaß die Frechheit, die ganze Zeit auf seine Biografie hinzuweisen, die in einem Monat erscheinen wird. Christian, unser Fotograf, war da und sagte, wenn man es nicht besser wüsste, hätte man meinen können, Witta sei bezahlt worden, so unermüdlich hat die ihre Geschichte wieder und wieder und jedem erzählt.« Tja, die kannten unsere reizende Witta eben schlecht. Eins musste man ihr lassen. Sie wusste, wie PR funktionierte.

    Max, den mein anderes Telefon genervt hatte, hatte abgehben und rief: »Es ist Katharina, und ich soll dir sagen, dass sie sich nicht abwimmeln lässt.«

    Ich verabschiedete Lilli und nahm den anderen Hörer.

    »Keinen Anstand, kann ich da nur sagen«, sagte Katharina ohne einleitende Floskel. »Ich kann es kaum erwarten, ihn am Boden zu sehen. Und Witta wird mitgehen. Du wirst sehen. Das rächt sich immer. Übrigens lässt Herbert ausrichten, dass er dich zu deinem Termin mit Leander liebend gerne begleiten wird. Ich war so frei, ihm Bescheid zu geben. Er bereitet sich schon vor. Hast du gesehen, dass die beiden sogar Boris und Babs vom Titel verscheucht haben? Das will was heißen.« Katharina verehrte Boris und Babs seit Jahren und

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