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Kleine Frivolitäten

Kleine Frivolitäten

Titel: Kleine Frivolitäten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Clark
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das Zentrum ihrer Lust stoßen konnte.
    Gemeinsam starteten sie zu einer Sternenreise, die sie in Gefühlswelten katapultierte, sie beide noch niemals zuvor betreten hatten. Dabei legten sie ein solches Tempo vor, dass ihnen beiden die Luft wegblieb. Aber sie konnten ihre Leidenschaft nicht mehr zügeln. Unweigerlich schossen sie auf den Mond zu namens "Höchste Ekstase" und als sie dort ankamen, wurden sie von einem Rausch erfasst, der einer riesigen Welle glich, die über ihren Köpfen zusammenschlug.
    Der Korbtisch hielt diesem Sturm nicht stand. Mit lautem Knirschen brach er unter dem Paar zusammen, was die beiden aber nicht störte. Sie schwebten in anderen Sphären, aus denen sie erst zurückkehrten, als sie den letzten Tropfen aus dem Kelch des Verlangens ausgekostet hatten.
    ***
    "Oh, Baby." Jochen löste sich mit einem befreiten Seufzer von ihr und blieb mit geschlossenen Augen zwischen den Trümmern des Rattantischs liegen. "Das war einfach wunderbar." Er zog Gaby erneut an sich, sie schmiegte ihren Kopf an seine Brust. "Davon möchte ich noch viel mehr, viel, viel mehr haben."
    "Ja..." Gaby küsste seine Brustwarze. Mein Gott, konnte man sich von jetzt auf gleich dermaßen in einen Mann verlieben?
    Sie seufzte, dann bog sie sich etwas in Jochens Armen zurück, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte.
    "Aber ich muss dir was beichten."
    "Egal, was es ist, es ist dir schon verziehen", lächelte Jochen und zog sie wieder dicht an seinen Körper. "Also, erzähl, mein Schatz. Welches Geheimnis hast du vor mir verborgen?"
    Mit leiser Stimme begann Gaby ihm alles zu erzählen.
    ***
    Roland grinste, als das Paar Hand in Hand aus dem Wintergarten kam. Jetzt war die richtige Gelegenheit, Bröhler Junior um eine "Gefälligkeit" zu bitten. Immerhin hatte er gerade Rolands Braut gevögelt, da durfte man doch als gehörnter Verlobter einen Schadensausgleich erwarten!
    Mit raschen Schritten bahnte Roland sich einen Weg durch die Gäste und eilte auf das Paar zu.
    "Ach, Herr Bröhler..."
    Jochen unterbrach ihn mit einer schneidenden Handbewegung.
    "Gut, dass ich Sie sehe, Meyer. Sie sind gefeuert."
    Roland bekam runde Augen vor Bestürzung.
    "Aber Herr Bröhler..."
    Jochen wandte sich zum Gehen.
    "Sie sind ein Trottel, Meyer", sagte er abfällig. "Und Trottel kann ich in meiner Firma nicht gebrauchen."
    Damit ging er Hand in Hand mit Gaby davon und war gleich darauf im dichten Gedränge seiner Gäste verschwunden.

Othello vom Roten Kreuz
    Rita hielt Claire an den Schultern fest und zwang sie, ihr ins Gesicht zu sehen.
    "Jetzt reg dich nicht auf. Ich schicke jemanden vorbei. Bitte, Claire, mach' dich nicht verrückt. Du schaffst die Aufnahmeprüfung ganz bestimmt. Da habe ich überhaupt keine Bedenken."
    Claire riss sich los.
    "Aber ich muss üben!" Nervös begann sie im Zimmer auf und ab zu gehen. "Dass du mich ausgerechnet heute hängen lässt, finde ich echt mies von dir. Was soll ich denn jetzt tun?"
    Rita unterdrückte einen genervten Seufzer.
    "Ich sag' doch, ich schicke Ersatz. Einen jungen Mann, der dein künstlerisches Talent beflügeln wird." Sie versuchte, Claire mit einem Lächeln zu versöhnen, das jedoch an ihr abprallte. "Der Junge kann sich in jede Rolle hineinversetzen. Also reiß ihm nicht gleich den Kopf ab, wenn er vor der Tür steht. Spätestens in einer Stunde ist er da."
    "Okay." Claire gab nach, besser, sie resignierte. Was blieb ihr anderes übrig? Morgen sollte sie die Aufnahmeprüfung an einer der besten Schauspielschulen des Landes ablegen. Dafür übte sie schon seit Monaten mit Rita die Rolle der Desdemona aus "Othello". Aber ausgerechnet heute, quasi zur Generalprobe, hatte Rita keine Zeit!
    "Hoffentlich kann der Typ lesen", murrte Claire schlechtgelaunt. "Die Jungs, mit denen du so herumschmust, sind meisten total unterbelichtet."
    "Hör bloß auf, an meinem Männergeschmack herumzumäkeln", grinste Rita, keineswegs betroffen. "Männer sollen nicht denken sondern gut im Bett sein. Zu mehr kann man sie sowieso nicht gebrauchen." Sie wandte sich zum Gehen, blieb an der Tür aber noch mal stehen und sah über die Schulter zu Claire zurück. "Keine Angst, für deinen Fall habe ich den passenden Streber engagiert."
    Claire knurrte etwas Unverständliches, das Rita allerdings sowieso nicht mehr hörte, weil sie bereits die Wohnung verlassen hatte.
    ***
    Jan Hartwig streckte der Tür, die gerade mit lautem Knall ins Schloss gefallen war, die Zunge heraus und drehte ihr eine Nase. Blöde Ziege!

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