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Knigge fuer Individualisten

Knigge fuer Individualisten

Titel: Knigge fuer Individualisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Bonneau
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und verfolgen Sie, wie der
     Begriff »Abnehmen« aufgefasst wird: Dreht Ihnen das Gegenüber seine Schulter
     zu? Helfen Sie ihm aus dem Mantel. Reicht es Ihnen den Mantel? Hängen Sie
     diesen auf. Und merken Sie sich, wem Sie beim Abschied helfen und wem Sie
     den Mantel nur reichen sollten.
GPSP: Gute Plätze, schlechte
     Plätze
    Die Grundregeln für das Sitzen basieren – wie die für
     das Stehen und Gehen – auf den Prinzipien Schutz und Wertschätzung:
    1. Setzen
     Sie eine »wichtige« Person an Ihre rechte Seite. Dort können Sie
     sie umsorgen und ihr gut z.   B. Speisen reichen.
    2. Gewähren
     Sie ihr freie Sicht in den Raum und aus dem Fenster. Überblick
     vermittelt Sicherheit. Und weiter: Wie fühlt sich ein
     Besucher, der am Ess- oder Spieltisch oder beim Barbecue im Garten
     stets am Rand platziert wird, fern vom Zentrum des Geschehens, dem
     Gastgeber? Gut, hat er Sie nicht ins Herz geschlossen, ist er froh.
     Sonst aber gewinnt er im Lauf der Zeit den Eindruck, Sie stuften ihn
     unter »ferner liefen« ein. Denn:
    WO DRÜCKT DENN DER SCHUH?
    Gastgeber sehen es ungern, wenn Besucher Schmutz in
     ihre Wohnung tragen. Bei einem legeren Spieleabend mit guten Freunden
     werden Sie eine praktikable Lösung finden: Ob barfuß oder
     Gästepantoffeln – Sie werden sich einigen. Verlangen Sie aber nicht,
     dass Ihre Gäste bei einem feinen Abendessen in Socken oder fremden
     Hausschuhen bei Ihnen herumlaufen.
    Bei gehobenen Anlässen halten Sie am Eingang Tücher
     bereit, mit denen die Gäste ihre Straßenschuhe säubern können.
     Umsichtige Gäste haben bei Schmuddelwetter ein sauberes Paar Schuhe
     dabei.

    Mit Überblick über den
     gesamten Raum, Ausblick aus einem Fenster, Schutz durch eine Wand im
     Rücken und einer Person an der linken Seite: So sitzt ein Gast am
     liebsten.
    3. Zentrum ist besser als Rand. Wem können
     Sie einen Eck- oder Stirnplatz zumuten? Das überlegen Sie sich
     gut ( > ).
    Der Platz spricht also
     mit. Überlassen Sie deshalb die Platzierung nicht dem Zufall.
     Da kecke Gäste anderen gern die besten Plätze wegnehmen, weisen Sie alle
     ein: »Harry, setzt du dich bitte zu Inge aufs Sofa?« Es lohnt sich, Regie zu
     führen. Mäntel aufhängen, Blumen versorgen, Teewasser aufsetzen – das kann
     warten.
Die Knigge-Spieler im Raum
    Sie sehen: Die Knigge-Regeln für das Verhalten im Raum
     sind differenziert auf Situationen bezogen. Sie können das Spiel nun nach
     Ihrer Art individuell gestalten.
    Vertreter der
     Tradition legen mit
     wohlgesetzten Schritten und Gesten ein elegantes Tänzchen auf jedes
     Parkett. Treten Sie aber als Herr einer Frau, die sich nicht zum
     »schwachen Geschlecht« rechnet, bitte nicht zu nahe. Nicht jede
     schätzt, wenn Sie ihr den Stuhl hinrücken oder die Tasche
     tragen.
    Dynamische
     Spieler lassen sich ungern
     umsorgen. Giften Sie aber bitte als Power-Frau einen traditionellen
     Mann nicht an, der für Sie den Liftknopf drückt. Seien Sie konsequent
     so schnell wie sonst auch: Bis sich ein »Kümmerer« umsieht, haben Sie
     doch die Türklinke schon gedrückt oder Ihren Mantel aufgehängt. Als
     Gastgeber dirigieren Sie: »Bitte vorne rechts«, oder: »Nach Ihnen.«
     Als Gast gestatten Sie bitte dem Gastgeber, seine Pflicht zu tun.
     Nimmt er seine Aufgabe nicht wahr, können Sie immer noch vorschlagen:
     »Soll ich zuerst gehen?«
    Zählen Sie zum Typ Locker, geht Ihnen eine kalkulierte Schrittfolge
     gegen den Strich. Sie tanzen lieber nach Stimmung als nach
     Choreographie. Sie finden ja immer Ihren Platz – geschmeidig und
     spontan, wie Sie sind. Sie können hervorragend die Atmosphäre
     erspüren, richtig? Konzentrieren Sie Ihre Intuition ruhig einmal
     darauf, herauszufinden, welche Distanz Ihr jeweiliges Gegenüber
     offensichtlich schätzt.
    Der natürliche Typ geht es pragmatisch an: »Hier links ist
     die Garderobe, da hinten geht’s ins Wohnzimmer. Setzt euch schon, ich
     bin gleich da.« Manchen Gast überfordert so viel Freiheit; helfen Sie
     ihm mit ein wenig Regie. Nimmt ein Mann seiner Partnerin den Mantel
     nicht ab? St op! Springen Sie nicht hilfsbereit ein; er könnte
     sich getadelt fühlen. Es wäre doch seine Aufgabe gewesen!
    NAH UND
     FERN: KOMFORTZONEN UND DISTANZ
    Die meisten Menschen empfinden für jede Art von
     Beziehung eine bestimmte räumliche Distanz als »normal«. Der Bereich
     unter einem halben Meter gilt für Mitteleuropäer (in anderen Gegenden
     sieht man das ganz anders!) als

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