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Kochlowsky 1: Vor dieser Hochzeit wird gewarnt

Kochlowsky 1: Vor dieser Hochzeit wird gewarnt

Titel: Kochlowsky 1: Vor dieser Hochzeit wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Speiseröhre, Magen, Nieren, Leber und Darm reinfegte, und versuchte vergeblich, Leo zu trösten.
    Es ging um Caesar. Er lag zusammengerollt in einer Ecke und rührte sich nicht. Sein Abendessen, eine kernige Gemüsesuppe aus der Gutsküche, hatte er nicht angerührt. Auch rohes Fleisch, das ihm Kochlowsky dann vor die Nase hielt, mißachtete er.
    »Er hat einen Schock!« meinte Reichert weise. »Stell dir vor, man renkt dir den Unterkiefer aus!«
    »Das ist es ja!« sagte Leo bitter. »Das dämliche Vieh läßt sich so was gefallen! Ein Hund wie er – und wird übertölpelt!« Er blickte hinüber zu Caesar, der den Kopf hob und ihn traurig anschaute.
    »Glotz nicht wie ein Kalb, du Schlappschwanz!« brüllte Kochlowsky. »Man sollte dich zum Metzger bringen und dir eins über den Schädel hauen! Bist du überhaupt noch ein Hund? Oder bist du nur noch ein fressender Sack?«
    »Beschimpf ihn nicht auch noch!« Reichert kippte seinen fünften Schnaps. »Auch ein Hund hat eine Seele. Ich kannte einen Mops, von der Hofdame Gräfin von Waidenburg, der fiel sofort um, wenn seine Herrin Migräne bekam. So eng war er mit ihr verbunden. Ich weiß, auch Caesar fühlt mit dir!«
    »Umgerissen hat er mich. In den Dreck gezogen! Die Hand ist total aufgeschrammt! Weil das Luder zu dusselig ist, richtig zu hören!«
    »Zu feinhörig, Leo! Da war im Wort der Klang, der für Caesar zum Angriff blies!« Reichert beugte sich über den Tisch. »Wie soll das nun alles weitergehen? Du mußt Pittorski unschädlich machen. Er ist eine ständige Bedrohung und unberechenbar.«
    »Ich habe keine Beweise. Wir waren allein!«
    »Dir glaubt man mehr als ihm.«
    »Er hat den Baron von Sencken auf seiner Seite. Gegen den Oberstallmeister kann ich nicht anstinken.« Kochlowsky betrachtete mißmutig seinen geschändeten Hund. »Mit dem Baron hat Pittorski sogar einen Zeugen, daß ich ihm mit der Peitsche eins übergezogen habe. Ich kann gar nichts aufweisen – nur einen versauten Hund! Ha, wenn ich das Vieh da liegen sehe! Lächerlich hat es mich gemacht! – Jakob, ist das wahr, Caesar wird Pittorski nie wieder angreifen?«
    »Das könnte möglich sein –«, antwortete Reichert ausweichend. »Frag mal einen deiner Veterinäre …«
    »Die haben nur Ahnung von Trichinen und eingeklemmten Kälberembryos!« Kochlowsky drehte unruhig sein Glas in den Fingern. Da er keine scharfen Schnäpse mochte, hatte er einen Mokkalikör getrunken. »Ich habe auch in Brehms Tierleben nachgelesen …«
    »Und?«
    »Der Kerl hat keine Ahnung! Nichts von Hundepsychologie! Was interessiert mich der Knochenbau und daß ein Hund keine Eier legt! Sieh dir Caesar an: Was soll man mit ihm tun? Über so etwas hätte Brehm schreiben sollen!«
    »Ein viel größeres Problem bist du, Leo!« sagte Reichert mutig. »Weißt du übrigens, daß ich noch dein einziger Freund bin?«
    »Das ist einer zuviel!« antwortete Leo grob.
    Reichert nahm es hin; er kannte Kochlowsky zu gut, um das ernster zu bewerten, als es in Wahrheit gemeint war. Leo war eben so: Ein Mensch, der jeden umrannte, ohne sich zu entschuldigen. Ein Kochlowsky hat nie schuld! Ein Kochlowsky hat immer recht. Die Niederlagen, die er selbst dabei erlitt, fraß er in sich hinein, und sie verbitterten ihn noch mehr. Das war seine Tragik: Er war nicht in der Lage, sich selbst kritisch zu betrachten.
    »In vier Tagen ist der König von Bayern auf Pleß«, sagte Reichert vorsichtig.
    »Er kann kommen. Mein Gut ist in Ordnung. Ich habe alles vorbereitet.«
    »Wie soll ich dir das nur beibringen, Leo.« Reichert wischte sich über die Augen und goß sich noch einen Schnaps ein. »Verdammt schwer, dir das zu stecken …«
    »Was?« fragte Leo dunkel und starrte Reichert wie ein Hypnotiseur an.
    »Es sind bei Seiner Durchlaucht Bestrebungen im Gange, daß Seine Majestät nicht Gut III, sondern Gut VI besichtigen soll.«
    »Wer … wer sagt das?« Kochlowskys Stimme klang auf einmal heiser und rostig.
    Das geradezu Unglaubliche schien einzutreten: Zum ersten Mal auf Pleß wurde bei einem hohen Besuch nicht das Mustergut III vorgeführt, sondern Leos größter Konkurrent, Gut VI. Das war mehr als alle Schläge, die Pittorski loslassen konnte, das traf mehr als alle Feindschaft, das traf Leos einzigen Nerv. Das traf mitten in sein Leben.
    »Unmöglich!« sagte er dumpf. »Das ist völlig unmöglich. Das kann man mir nicht antun!«
    »Genau das will man, Leo. Das soll dich in die Knie zwingen.«
    »Wer? Wer versucht, den Fürsten

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