Koenig der Vampire II - Boeses Blut
Tobias.“
„Richtig. Aber der Doc hat ihn nicht in der Datei", sagte Vincent.
„Wir müssen Tobias fragen, wer sein Vater ist.“
„Das werde ich tun. Nachdem er gewandelt und somit mein Zögling ist“, sagte Vincent darauf mit fester Stimme.
12. Kapitel
Juli und Tobias kamen um fünf zu Vincents Haus. Eine Reisetasche mit Gepäck für drei Tage. Juli war sehr vorausschauend.
Anna und Nathan waren in Absprache mit Juli zu deren Haus geflüchtet. In Anbetracht dessen war es Tobias doch ein wenig ungut zumute. Vincents Haus überraschte ihn, das Mosaik trieb ihm die Schamesröte ins Gesicht.
Der König und die Königin des Volkes, zu dem er selbst auch bald gehören würde, warteten in einem schönen Kaminzimmer.
Vincent begrüßte die beiden freundlich. Seinen Händedruck empfand Tobias als fest und bestimmend.
„Ich hoffe sehr, du trittst nicht in die Fußstapfen deines Großvaters“, merkte Vincent an.
„Ich kenne ihn noch nicht einmal", wehrte sich Tobias.
„Hast auch nichts verpasst. Und du wirst ihn nie kennenlernen. Denn er starb. Hier in diesem Raum, durch meine Hand", erklärte Vincent ohne einen Anflug von Reue.
„Er war ein Verräter“, erklärte Eli.
„Dann war es wohl gerechtfertigt", gab Tobias locker zurück.
„Du gefällst mir immer besser. Ich hoffe, das bleibt so“, Vincent lächelte.
Was hätte Tobias auch sagen sollen? Dieser Vampir, der sein Großvater gewesen war, was hatte der schon mit ihm zu schaffen?
„Und, bereit für den großen Schritt?“, fragte Vincent.
Tobias nickte fest. „Ja.“
Seine Stimme klang fest und entschlossen. Nichts und niemand würde ihn davon abhalten. Auch wenn Juli ihm gesagt hatte, dass es kein Zuckerschlecken werden würde. Tobias hatte sich vorgenommen, mit Stolz durch den Schmerz zu gehen, der ihm ein langes Leben mit Juli bescherte.
„Na dann", erklärte Vincent.
„Wie läuft das jetzt ab?“, fragte Tobias dennoch.
„Zuerst bekommt ihr Mal ein Zimmer. Nach dem Abendessen geht’s dann los.“
Eli führte die beiden nach oben. Das letzte Gästezimmer war noch frei. Dass mit der Wanne natürlich auch, aber das blieb ja unbesetzt. Und dieses, das für Juli und Tobias gerichtet worden war, genügte vollkommen. Es war sehr geräumig, mit breitem Doppelbett und Kleiderschrank. Kein Teppichboden, nur schöne dunkle Holzdielen. Das angrenzende Bad war weiß gefliest und mit hellblauer Keramik ausgestattet. Ein großer Stapel frischer Handtücher lag bereit. Auch das Bett war frisch bezogen. Vincent hatte angeordnet, kochfeste, weiße Wäsche aufzuziehen.
„Das ist hübsch", stellte Juli fest. „Rustikal und trotzdem irgendwie freundlich und modern. Charmant.“
Tobias nickte mechanisch zu Julis Aussage. Wenn er das große Bett betrachtete, konnte er sich Schöneres vorstellen, als dort mit Schmerzen zu liegen. Aber er hatte es so gewollt. Nur komisch, je näher der Zeitpunkt rückte, umso eigenartiger fühlte er sich. Nach Julis Telefonat mit Vincent hatte er erfahren, was in ihm steckte. Eigentlich hatte es ihn gar nicht gewundert. Mit diesem Wissen sein menschliches Leben aufzugeben, fiel ihm erstaunlich leicht. Das Studium würde er aufgeben, seine Kommilitonen würden ihn vielleicht vermissen. Sein einziger und bester Freund sicher auch. Es tat ihm leid, den Kontakt mit Carsten aufzugeben. Aber was tat man nicht alles für die Liebe. Er wünschte sich nur, sie wären schon vierundzwanzig Stunden weiter.
Juli beobachtete Tobias aufmerksam, sie wüsste zu gerne, welchen Gedanken er nachhing. Vielleicht konnte sie in einem ruhigen Moment Cosimo bitten, Tobias etwas Wärme zu schenken. Es würde sicher helfen, durch die nächsten Stunden zu kommen.
„Essen gibt’s um sechs. Soll ich euch das Haus zeigen?“, fragte Eli.
„Ich kenne es zwar, aber nicht alles. Die Gästezimmer hier habe ich zum Beispiel noch nie gesehen", erklärte Juli.
„Na dann, also los. Hier nebenan wohnt Etienne, neben ihm Paulina. Sie habe beide ihr Zimmer behalten, obwohl sie immer eines gemeinsam nutzen. Das Vorderste wird frei gehalten", erklärte Eli, als sie durch den Flur gingen.
Sie öffnete die Tür dieses Raumes. „Es war mein Gästezimmer, aber jetzt bleibt es frei. Denn alle im Haus nutzen gerne die Vorzüge dieses Badezimmers", erklärte sie leicht schmunzelnd und stieß die Tür zum Bad auf.
Juli sah sofort die große Wanne. „Das ist sehr gut nachzuvollziehen", gab sie zurück.
„Es ist die einzige Wanne im
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