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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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ihren, und wieder fühlte sie die warme Vertrautheit in sich aufsteigen, die sie schon bei ihrer ersten Begegnung gespürt hatte. Sie hatte Angst, furchtbare Angst. Alles in ihr sträubte sich d a gegen, ins Hochland zurückzukehren. Die Furcht a ber, ihn schon so bald wieder aus den Augen zu verli e ren, ohne erfahren zu haben, ob er wirklich ihr Br u der war, war größer als die Angst vor Zarife.
    »Ihr wäret uns eine große Hilfe. Mit Eurem Wi s sen um die Gemeinschaft der Hüterinnen könntet Ihr uns wertvolle Informationen geben.«
    »Ich weiß nicht«, Aideen zögerte. »Zarife weiß, dass ich eine Verräterin bin. Vermutlich hat sie die anderen Hüterinnen längst gegen mich aufgebracht. Ein Z u rück gibt es für mich nicht.«
    »Es genügt, wenn Ihr im Verborgenen bleibt«, sagte Hákon. »Ihr wisst, dass ich nicht bis zu den Höhlen mitkommen durfte. Ihr allein könnt uns den Weg dorthin weisen. Und mehr noch, Ihr wisst s o gar, wo sich das Tor befindet.«
    »Hákon hat recht«, pflichtete Bjarkar ihm bei. »E u re Hilfe würde es uns ersparen, kostbare Zeit mit S u chen zu verschwenden.«
    Alle Blicke waren auf Aideen gerichtet. Sie wand sich innerlich. Es gab nichts, das sie mehr fürchtete als eine Heimkehr zu den Höhlen, und doch wusste sie tief in sich, dass die Männer recht hatten. Sie musste sie begleiten – auch um Hákon nahe zu sein. Einen Augenblick noch zögerte sie, dann sagte sie schweren Herzens: »Also gut. Ich komme mit.«
    »Ich bin sehr froh, dass Ihr Euch so entschieden habt.« Tendor schenke Aideen ein Lächeln und fügte hinzu: »Gern würde ich Euch auf dem gefährlichen Weg selbst begleiten. Doch meine Pflichten lassen dies nicht zu.«
    »Wir sind zu dritt«, meinte Bjarkar. »Viel größer sollte die Gruppe auch nicht sein. Sonst werden wir zu schnell entdeckt.« Er grinste siegesgewiss. »Wenn wir mit Aideens Hilfe nahe genug hera n kommen und das Glück uns hold ist, sollte ein einz i ger wohlgezielter Pfeil genügen, um uns Zarife vom Hals zu schaffen. Dafür müssen wir nicht mit einem Heer anrücken.«
    »So sehe ich es auch.« Tendor nickte. »Vor allem aber wird es kein Aufsehen erregen, wenn ich einen kleinen Spähtrupp ins Hochland schicke. Man wird mir vermutlich vorwerfen, dass ich das Leben me i ner Männer vergeude, aber das ist dann mein Pro b lem. Hauptsache, niemand schöpft Verdacht.«
    »Was ist mit dem Heer aus Torpak?« Die Frage b e schäftigte Aideen schon so lange, dass sie sich nicht länger zurückhalten konnte. »Der Angriff von Zarifes Verbündeten richtet sich nicht allein gegen die Rebe l len. Sie plant auch das Heer auf diese Weise zu unte r wandern. Am Ende sollen alle Krieger, ganz gleich von welcher Seite, allein ihrem Befehl gehorchen und ein gemeinsames großes Heer bilden. Sie sind ebenso in Gefahr wie Ihr. Solltet Ihr sie da nicht warnen?«
    »Warnen?«, brauste Bjarkar auf. »Bei den Toren des Halvadal, warum sollten wir das tun? Sie sind unsere Feinde.«
    »Weil Zarifes Verbündete sich auch unter den Kriegern Torpaks ausbreiten werden«, erklärte A i deen. »Selbst wenn es uns gelingt, das Tor zu schließen und die besessenen Rebellen zu erlösen, wissen wir doch nicht, wie viele der Verdammten dort drüben noch schlummern. Sind es nur eine Handvoll, mag das ke i ne Gefahr darstellen. Sind es aber Hunderte, können sie zu einer echten Bedr o hung werden. Versteht Ihr? Es ist ein gemeinsamer Feind, den Ihr nur gemeinsam bekämpfen könnt.«
    »Ein gemeinsamer Feind.« Tendor nickte bedäc h tig. »So habe ich es noch gar nicht gesehen. Was A i deen sagt, ist nicht von der Hand zu weisen. Di e ser Feind ist erst dann besiegt, wenn auch der letzte Bese s sene erlöst wurde.« Er überlegte kurz, dann sagte er: »Ich werde Zoltan davon berichten, um seine Me i nung zu hören. Er ist unser Gefangener, aber wir beide waren einmal gute Freunde. Ich bin sicher, er wird sich dem nicht verschließen und den Ernst der Lage erkennen. Vielleicht fällt uns z u sammen eine Lösung ein.«
    »Was ist mit der jungen Frau, die ich im Hoc h land aufgegriffen habe?«, fragte Hákon. »Sie b e hauptet, Zarife zu kennen, und nennt sie sogar ihre Freundin. Ich denke, wir sollten sie mitnehmen. Niemand kennt Zarife so gut wie sie. Vielleicht g e lingt es ihr sogar, sie zur Vernunft zu bringen, ohne dass Blut vergossen werden muss.«
    »Ich bin dagegen«, sagte Bjarkar. »Wenn sie eine Freundin ist, wird sie uns kaum hilfreich sein. Die Gefahr, dass die beiden

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