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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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eine so l che Abgeschiedenheit existierte. Sie war übe r zeugt, dass es in ganz Europa keinen einzigen Fl e cken mehr gab, der nicht von Satelliten erfasst wo r den war. Es war kaum vorstellbar, dass so viele Menschen unb e merkt blieben. Und dennoch: Wie die Mormonen in den USA lebten diese Leute ihre ganz eigene Kultur, und zwar so konsequent, dass es schon unheimlich war.
    Und wenn ich hier die Verrückte bin? Der Geda n ke kam völlig überraschend. Wenn es tatsächlich so ist, wie sie mir weismachen wollen? Wenn hier alles real ist außer mir? Wenn dies hier wie in einem Kinofilm nicht meine, sondern eine völlig andere Welt ist? Der Gedanke ließ Manon frösteln.
    »Unsinn«, sagte sie laut und versuchte, das beunr u higende Gefühl zu verdrängen, das sich bei ihr eing e schlichen hatte. »Parallelwelten gibt es nur im Ferns e hen.«
    Fernsehen … Das Wort brachte Manon auf eine Idee.
    Und wenn das alles hier nur inszeniert ist?, überle g te sie. Der Gedanke war mindestens so verrückt wie die Vorstellung von einer Parallelwelt, aber i m merhin im Bereich des Möglichen.
    »Ahnungslose Freundinnen werden in eine fre m de Welt versetzt, getrennt und müssen dort einige Abe n teuer bestehen, ehe sie sich am Ende wieder treffen.« Manon grinste. Je länger sie darüber nac h dachte, desto besser gefiel ihr der Gedanke, denn er war die einzige logische Erklärung für alles, was ihr bisher passiert war.
    Vielleicht steckt Sandra ja selbst dahinter, übe r legte Manon weiter. Vielleicht wurde sie von einem Prod u zenten-Team dazu überredet, mich in diese Situation zu bringen? Immerhin hat sie die Wand in der Gra b kammer von Newgrange zum Schimmern gebracht und ist mit voller Absicht hineingegangen. Dann w a ren die Blitze, die sie auf mich geschleudert hat, nichts weiter als ein Hollywood-Trick, der dazu dienen sollte, uns zu trennen.
    Manon spürte, wie ihr Herz heftig zu pochen b e gann. Endlich hatte sie die Lösung gefunden. Eine Reality-Show. Das musste es sein. Ein Puzzleteil fügte sich perfekt in das andere. Irgendwann würde sie d a heim vor dem Fernseher sitzen und ihr Abenteuer b e wundern können.
    »Na wartet!« Manon grinste und ballte die Fäu s te. »Wenn ihr glaubt, ihr könnt mich reinlegen, dann habt ihr euch getäuscht.«
    »Wer täuscht sich?«
    Manon erschrak, drehte sich um und erkannte Hákon, der in Begleitung einer Frau auf sie zukam. »Hákon.« Sie lächelte, hustete verlegen und sagte: »Ich … ähm, ich täusche mich wohl. Die ganze Zeit warte ich darauf, dass Hubschrauber das Hochland nach Sandra und mir absuchen. Aber ich fürchte, sie werden nicht kommen.«
    »Hub-was?« Die Frau, die Hákon begleitete, scha u te Manon verwirrt an.
    »Hubschrauber«, sagte Hákon hastig, ehe Manon antworten konnte, und wechselte sofort das Thema: »Aideen, das ist Manon. Manon, das ist Aideen. Sie ist eine Hüterin.«
    Hákons Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass e i ne Hüterin etwas Besonderes sein musste. Manon e r innerte sich, dass Tendor von Hüterinnen gespr o chen hatte, und war froh, zumindest schon mal von ihnen gehört zu haben. Sie lächelte und nickte A i deen freundlich zu. Ehe sie jedoch etwas sagen konnte, e r griff die Hüterin das Wort.
    »Ist es wahr?«, fragte sie scheinbar zusammenhang s los, mit mühsam unterdrückter Aufregung. »Tendor meint, du seist zusammen mit Zarife ins Land g e kommen.«
    »Ich kenne keine Zarife«, erwiderte Manon eh r lich. »Meine Freundin Sandra öffnete ein Tor und ging hindurch. Ich folgte ihr.«
    »Dann ist diese Sandra Zarife«, erklärte Aideen. »Ich habe von Hákon erfahren, dass du dich um sie sorgst. Daher habe ich ihn gebeten, mich zu dir zu bringen, denn ich möchte dir sagen, dass es ihr gut geht. Sie ist im Norden bei den Hüterinnen und nicht in Gefahr.« Das ist mir klar, dachte Manon grimmig. Sie steckt ja auch mit euch unter einer Decke. Ich wüsste zu gern, was sie dafür bekommt, dass sie ihre beste Freundin der Lächerlichkeit preisgibt. Laut sagte sie: »Danke, das ist beruhigend zu wissen.«
    »Erzählst du mir von ihr?«, fragte Aideen.
    »Von wem? Von Zarife oder Sandra?« Das klang eine Spur zu bissig, aber Manon konnte nicht anders. Wenn sie schon unfreiwillig die Hauptdarstellerin einer Reality-Show war, wollte sie auch entspr e chend selbstbewusst wirken.
    Aideen schien den unfreundlichen Unterton nicht bemerkt zu haben. »Von Sandra«, sagte sie. »Wie war sie? Was waren ihre Vorlieben und Abneigu n

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