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Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition)

Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition)

Titel: Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Berger
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fasziniert zu ihr auf. War es das flackernde warme Talglicht in dem düsteren Bunker, war es die unwirkliche Atmosphäre? Eine so schöne Frau glaubte er noch nie in seinem Leben gesehen zu haben! Die milchweiße Haut ihres Gesichts mit den breiten Backenknochen war makellos, mandelförmige dunkle Augen mit langen Wimpern brannten darin mit seltsamer Eindringlichkeit, und der volle, fein gezeichnete Mund unter der schmalen Nase hatte einen spöttisch kühlen Zug. Sie erhob sich, zufrieden mit der Bewunderung, die sie in Pauls Augen gelesen hatte. Ihre biegsame schlanke Gestalt mit den langen Beinen steckte in der eng sitzenden deutschen Uniform wie in einem Maßanzug. Er glaubte zu träumen. »Wieso sprechen Sie meine Sprache?«, stieß er hervor. »Und wie kommen Sie zu dieser … Uniform?«
    »Das möchtest du wohl gerne wissen, he? Aber das geht dich gar nichts an!«, fuhr sie ihn grob an. »Starr mich nicht so an. Das gehört sich nicht.« Sie nahm die Kappe, fasste ihr Haar zusammen und stülpte sie sich wieder über den Kopf. »Und jetztrede – sonst rufe ich meine Leute herein, und dann wirst du dein blaues Wunder erleben!« Lässig zog sie eine Pistole hervor. »Los! Sprich! Ich höre!«
    »Und wenn Sie mich vierteilen!«, rief Paul aus. »Ich kann nur das aussagen, was ich so nebenbei mitgekriegt habe. Es ist ja alles noch in der Vorbereitungsphase.«
    »Dann raus damit!«, schrie sie in grobem Ton und stieß den Pistolenlauf gegen seinen Kehlkopf. »Wir haben gehört, dass ihr einen besonderen Plan habt, irgendeinen faulen Trick – und genau den will ich jetzt erfahren!«
    Paul stieß einen Schmerzenslaut aus. Er musste jetzt etwas sagen, irgendetwas! »In der Parpatschlinie …«, würgte er hervor, » im Norden werden wir in Stellung gehen. Ein Großangriff mit Werfern und elektrisch gezündeten Bomben … damit wir über den Panzergraben durchbrechen können … «
    Aufs Geratewohl erläuterte ihr Paul den ersten, einfachen Plan, von dem er wusste, dass General von Manstein ihn bereits längst infrage gestellt hatte. Der kluge Stratege wollte sein Vorgehen ändern und suchte nach einer anderen Möglichkeit – einem Täuschungsmanöver, das die Russen in die Knie zwingen konnte. Er wollte den Feind irreführen, ihn einkesseln, möglicherweise von Süden aus, über das Meer. Aber wie das geschehen sollte, war noch nicht ganz klar gewesen. Er hütete sich jedoch, von diesem Vorhaben auch nur ein Wort zu verraten, zumal der andere Angriffsplan weitaus plausibler klang.
    »So was haben wir uns bereits gedacht. Aber das ist lächerlich! Wir fangen euch ab wie die Hasen – über unseren Panzergraben kommt niemand lebend hinüber!« Die Russin lächelte schwach, schien aber noch nicht ganz zufrieden. »Nun weiter – was habt ihr sonst noch vor?«
    Paul überlegte krampfhaft. Er musste sie auf die falsche Spur führen und noch einiges dazu erfinden, wie man den Wölfen etwas zum Fraß vorwarf, um sie ruhig zu stellen.
    »Wie ich schon sagte, dachten wir daran, bei vollem Bombardement am Panzergraben durchbrechen …«Er stockte.
    Sie nahm die Pistole und richtete sie ungeduldig auf Pauls Schläfe. »Weiter! Welche Waffen werdet ihr einsetzen, und mit welcher Wirkung ist zu rechnen? Unser Graben ist breit, mit Wasser gefüllt und perfekt abgesichert. Ich warne dich zum letzten Mal. Wenn du nicht die Wahrheit sagst, schieße ich dich nieder wie einen tollwütigen Hund!«
    »Lassen Sie mich nachdenken! Glauben Sie wirklich, dass ich das alles so aus dem Ärmel schütteln kann?«
    Paul versuchte, in ihren halb zusammengekniffenen Augen eine menschliche Regung zu erkennen. War diese Frau wirklich so grausam, wie sie tat? Als sich ihre Blicke trafen, schien es Paul, als mildere sich das feindliche Blickfeuer, mit dem sie ihn musterte. Er legte den Kopf schräg und versuchte ein schmales Lächeln, das ihm bei seinem Grübchen im Kinn bei Frauen immer mehr als Sympathie eingebracht hatte. Es schien, als zaudere sie einen Augenblick, als öffneten sich ihre vollen Lippen, doch dann fuhr sie ihn grob an. »Was grinst du mich so einfältig an?«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. »Anouschka?«, rief eine tiefe, beinahe grollende Stimme, und ein bärtiger Hauptmann trat ein. Er musterte ihn mit grimmigem Blick, dann wandte er sich um: »Täubchen, wo bleibst du denn?«
    Die so Angesprochene erhob sich, steckte die Pistole in ihren Gürtel und antwortete ihm etwas auf Russisch, das er nicht

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