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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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lassen dürfen. Er weiß doch, wie sie ist. Sie läßt sich auf Vampirfilme ein, bricht Prügeleien in Kneipen vom Zaun und verhökert ihre Klamotten. Mein Gott, gestern abend hat sie mich ganz schön drangekriegt, was?«
    Holly Grace sah ihn nachdenklich an. »Wir müssen uns bald mal um eine Scheidung bemühen.«
    »Wieso denn? Willst du etwa wieder heiraten?«
    »Natürlich nicht. Nur … vielleicht ist es nicht gut für uns beide, wenn wir so weitermachen und uns auf keine ernsthaften Beziehungen einlassen.«
    Er musterte sie mißtrauisch. »Hast du etwa wieder mal zuviel ›Cosmopolitan‹ gelesen?«
    »Jetzt reicht’s aber!« Sie riß sich die Sonnenbrille wieder auf die Nase runter, stapfte zur Bank zurück und schnappte sich ihre Handtasche. »Mit dir kann man gar nicht vernünftig reden. Du bist so kleinkariert.«
    »Ich hol’ dich um sechs bei deiner Mutter ab!« rief Dallie hinter ihr her. »Du darfst mich zum Barbecue einladen.«
    Als Holly Graces Firebird verschwunden war, reichte Dallie Skeet sein Eisen Nummer zwei. »Laß uns mal ein paar Löcher spielen. Und wenn ich’s dann nicht besser mache, mußt du mich auf der Stelle erschießen.«
    Aber auch ohne das Eisen spielte Dallie schlecht. Er wußte wohl, worin das Problem lag, es hatte gar nichts mit seiner Technik zu tun. Er hatte zu viele Frauen im Kopf, das war’s. Er hatte ein schlechtes Gewissen wegen Francie. Sosehr er sich auch bemühte, er konnte sich nicht erinnern, ihr etwas von seiner Ehe erzählt zu haben. Trotzdem, sie hatte keinen Grund, sich so zu benehmen. Als wenn sie schon das Aufgebot bestellt hätten. Und die erste Rate für den Ehering bezahlt. Er hatte ihr doch gesagt, daß er’s nicht ernst meinte, verdammt noch mal. Wieso konnte man Frauen sagen, daß man sie nicht heiraten würde? Dann nickten sie freudige Zustimmung, und insgeheim machten sie sich schon Gedanken um das Eßservice? Das war auch einer der Gründe, warum er keine Scheidung wollte. Ein anderer war, daß Holly Grace seine Familie war.
    Nach zwei Bogeys hintereinander machte Dallie Schluß. Er schickte Skeet weg und angelte mit einem Eisen acht im Gebüsch nach verlorenen Bällen, so wie er es als Kind schon getan hatte. Es mußte schon fast sechs sein, und er hatte noch nicht geduscht. Er würde sich bei Holly Grace verspäten, sie würde furchtbar sauer sein. Er hatte sich so oft verspätet, daß Holly Grace sich deswegen nicht mehr mit ihm stritt.
    Vor sechs Jahren war er auch zu spät gekommen. Er hätte um zehn Uhr im Bestattungsinstitut sein sollen, um einen Kindersarg auszusuchen. Er war um zwölf gekommen.
    Er blinzelte. Manchmal schmerzte es immer noch wie ein scharfes Messer in seiner Brust. Manchmal hatte er Halluzinationen und sah Dannys Gesicht ganz deutlich vor sich. Und
dann sah er wieder, wie Holly Graces Gesicht sich verzerrte, als er ihr sagen mußte, daß er ihren süßen kleinen Sohn hatte sterben lassen.
    Nein, er wollte nicht mehr an Danny denken. Lieber an Holly Grace, an ihren ersten heißen Herbst zusammen, als sie beide siebzehn waren …
     
    »Da kommt sie! Ach du liebe Scheiße, Dallie, guck dir bloß diese Titten an!« Hank Simborski ließ sich wieder hinter die Ziegelmauer hinter dem Eisenwarenladen fallen, wo sich die Halbstarken in der Schulpause versammelten, um zu rauchen. Hank griff sich an die Brust und stieß Ritchie Reilly in die Rippen. »Ich sterbe, gütiger Himmel! Ich sterbe! Nur einmal diese Titten drücken, und ich verlasse diese Welt als glücklicher Mensch!«
    Dallie zündete sich die zweite Marlboro an und sah Holly Grace Cohagan mit hocherhobenem Gesicht auf sie zukommen. Sie hatte ihr Chemiebuch fest gegen die billige Baumwollbluse gepreßt. Ein gelbes Haarband hielt ihre Haare nach hinten. Sie trug einen marineblauen Rock und weiße gemusterte Strumpfhosen, genau wie die, die er bei Woolworth im Schaufenster gesehen hatte. Er mochte Holly Grace Cohagan nicht, obwohl sie das schönste Mädchen der Oberstufe war. Sie tat so überlegen. Lächerlich! Jeder wußte doch, daß sie und ihre Mutter auf Kosten ihres Onkels Billy T. Denton lebten, des Apothekers aus dem Drugstore. Dallie und Holly Grace waren die einzigen wirklich bettelarmen Kinder auf der ganzen Schule, aber sie tat so, als gehörte sie zu den anderen. Er hing mit Typen wie Hank Simborski und Ritchie Reilly herum. Sollte doch jeder wissen, wie egal ihm alles war.
    Ritchie trat von der Mauer weg und versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Er

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