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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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verlieren. »Ich geh’ nirgendwohin!«
    In diesem Augenblick dämmerte ihm, was er schon im Steinbruch flüchtig zu sehen bekommen hatte, als sie die Diamanten von sich schleuderte: Sie hatte eine starke Willenskraft. Monatelang hatte er ihre Intelligenz nicht wahrhaben wollen, den eisernen Willen, der sich hinter dem schelmischen Lächeln und den grünen Katzenaugen verbarg. Er hatte verdrängt, daß sie mit leeren Händen in dieses Land gekommen war, ohne Charakterfestigkeit. Und sie hatte es aus eigener Kraft geschafft, jede Schwäche in sich zu erkennen und zu überwinden. Sie hatte sich den Meistertitel schon geholt, um den er immer noch kämpfen mußte.
    Er sah, daß sie nicht die geringste Absicht hatte, das Restaurant zu verlassen, ihre Sturheit brachte ihn ins Schleudern. Er brach in Panik aus, fühlte sich in die Kindheit zurückversetzt, als Jaycees Fäuste auf ihn einschlugen. Der Bär saß ihm auch im Nacken. ›Paß auf, Beaudine. Jetzt hat sie dich beim Wickel!‹
    Da blieb nur eins – er mußte diesen Dickkopf, diese eigensinnige kleine Person ablenken, bevor sie ihn völlig auseinandernahm.
    »Francie, du hast mir meine gute Laune verdorben. Eventuell muß ich für heute abend doch umdisponieren.« Möglichst unauffällig legte er sich die Serviette wieder auf den Schoß.
    »Was hattest du denn vor?«
    »Na ja, diese blöde Triezerei hätte mich fast dazu gebracht, meine Meinung zu ändern. Aber schön – ich bitte dich trotzdem noch, mich zu heiraten.«
    »Dich heiraten?« Francescas Verblüffung war nicht gespielt.
    »Warum eigentlich nicht? Bis du eben mit dem Genörgel angefangen hast, fiel mir überhaupt nichts ein, was dagegen spräche …«
    Jetzt fiel in Francesca eine Klappe zu.
    »So macht man keinen Heiratsantrag!« Francesca zitterte vor Empörung. »Und was haben wir schon für Gemeinsamkeiten außer einem neunjährigen Kind?«
    »Dazu fällt mir doch was ein.« Er holte ein kleines Schmuckkästchen aus der Manteltasche und schnappte es mit dem Daumen auf. Er hielt ihr einen einzigartigen Diamantring hin. »Den hab’ ich einem alten Schulfreund abgekauft. Vielleicht sollte ich dazusagen, daß er ’ne Ehrenrunde im Knast gedreht hat. Aber inzwischen hat er Jesus gefunden, da kann man wohl davon ausgehen, daß der Ring sauber ist. Hundertprozentig sicher bin ich natürlich nicht.«
    Francesca hatte schon an der Verpackung erkannt, daß der Diamant von Tiffany war, und hatte kaum hingehört. Warum sagte er nichts von Liebe? Warum machte er es so beiläufig? »Dallie, ich kann den Ring nicht annehmen. Ich traue meinen Ohren nicht.« Da sie ihre wirklichen Beweggründe nicht über die Lippen brachte, schob sie Vernunftgründe vor. »Wo sollten wir denn wohnen? Ich arbeite in New York, du überall. Und worüber sollten wir uns unterhalten, wenn wir nicht gerade im Bett sind? Nur weil zwischen uns die Funken sprühen, müssen wir doch nicht gleich einen Hausstand gründen?«
    »Ach, Francie, mach doch nicht alles so kompliziert! Mit Holly Grace war ich fünfzehn Jahre verheiratet, und wir haben nur ganz kurz zusammengelebt.«
    Wutentbrannt zischte sie: »So ist das also! Du willst noch so eine Ehe wie mit Holly Grace! Du machst, was du willst, ich gehe meine eigenen Wege, und alle paar Monate treffen wir uns, gucken uns zusammen ein Fußballspiel an und machen einen Wettkampf im Weitspucken! Ich will nicht dein Kumpel sein, Dallas Beaudine.«
    »Francie, Holly Grace und ich haben noch nie um die Wette gespuckt, und es dürfte deiner Aufmerksamkeit kaum entgangen sein, daß unser Junge technisch gesehen ein Bastard ist.«
    »Genau wie sein Vater!«
    Ohne mit der Wimper zu zucken, ließ Dallie die Schachtel zuschnappen und steckte sie wieder ein. »Schön. Wir brauchen nicht zu heiraten. Es war ja nur ein Vorschlag.«
    Sie starrte ihn ungläubig an. Mehrere Sekunden verstrichen. Dallie fing an zu essen.
    »Ist das alles?« fragte sie.
    »Zwingen kann ich dich nicht.«
    »Ach so!« Sie fühlte sich zutiefst verletzt. »Ich sage nein, und du packst deine Spielsachen ein und gehst nach Hause?«
    Sein Gesichtsausdruck war genauso abstrakt wie ihre Ohrringe. »Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? Wenn ich in die Knie gehe, schmeißen sie mich aus dem Lokal.«
    Sein Sarkasmus wirkte wie ein Dolchstoß. Ahnte er nicht, wie wichtig ihr solche Dinge waren? »Kannst du denn für gar nichts kämpfen?« flüsterte sie.
    Sein Schweigen war sehr beredsam. Offensichtlich hatte sie einen

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