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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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daß er ihm gefolgt war.
    „Wie kommst du eigentlich dazu“, klang da auch schon die drohende Stimme James Coopers auf, „mich zu beschatten? Was hat es dich überhaupt zu interessieren, was ich mache und wo ich hingehe! Ich bin euch keine Rechenschaft schuldig, verstanden! Also heraus mit der Sprache . . . warum bist du mir gefolgt!“
    „Ach weißt du, Boß“, stammelte verlegen Jack Braddock, der krampfhaft nach einer Ausrede suchte, „ich hörte plötzlich einen Hund bellen, blickte vom Dachfenster aus hinunter, und da sah ich, wie du das Haus verließest. Es war Sorge um dich, James, die mich zwang, dir zu folgen.“
    James Cooper blieb stehen. Hart blickte er Jack Braddock an und knurrte:
    „Und du meinst, das Märchen nehme ich dir ab... Ich hätte die größte Lust, dir einen Denkzettel zu verpassen.“ Noch immer hielt James Cooper den RevoIver in der Hand. Er spielte an dem Abzugshebel und warf dabei Jack Braddock einen furchtbaren Blick zu.
    „Wirklich, Boß, es war so“, stammelte von Entsetzen gepackt der elegante Gangster. „Ich nahm an, du brauchst vielleicht meine Hilfe . . . darum bin ich auf den Balkon geklettert . . . “
    „Auf dem du eine ganze Weile gestanden hast . . . nicht wahr, mein Guter?“ fiel ihm der andere spöttisch in die Rede. „Du bist verdammt neugierig, Jack. Das ist meine letzte Warnung! Verfolgst du mich noch einmal, dann lege ich dich um! Nimm meine Worte so ernst wie möglich, du kennst mich und weißt, daß ich nicht spaße. Ich liebe es nicht, wenn meine Männer meine Befehle mißachten.“
    Als Jack sah, daß James Cooper den Revolver wieder zurückgleiten ließ, atmete er befreit auf. Aber dennoch überwand seine Neugierde die Furcht und er fragte:
    „Dieser Mister Fellow hat eine bombastische Villa, Boß! Ich glaube, es würde sich schon lohnen, dem Gentleman mal Maß zu nehmen.“
    „Das Namensschild hast du dir also auch angesehen, Jack! Dieser Mister Fellow hat dich nicht zu interessieren... ich kenne ihn nicht . . .“
    „Wen kennst du denn dort?“ fragte Jack hastig zurück.
    Jetzt verlor James Cooper die Beherrschung. Blitzschnell schlug er Jack Braddock den Rücken seiner Hand ins Gesicht, und damit nicht genug, riß er seine Waffe wieder heraus und legte auf den Zurückweichenden an.
    „Um Gottes willen, Boß“, stammelte Jack Braddock erbleichend, „schieß nicht, James... ich verspreche dir, keine Fragen mehr zu stellen . . .“
    „Ich möchte dich wie einen tollen Hund niederschießen“, rief bebend vor Wut der Gangsterboß aus. „Was meinst du wohl, du Narr, was geschehen wäre, wenn man dich auf dem Balkon erwischt hätte. Du hast unseren ganzen Plan gefährdet ... ich glaube, wir werden später noch einmal miteinander abrechnen müssen.“
    „Aber Boß“, stöhnte verzweifelt Jack Braddock auf, „du bist doch auch . . .“
    „Merke dir endlich, daß das ein Unterschied ist. Wenn man mich beim Betreten des Grundstückes überrascht hätte . . . hätte man mich auf jeden Fall gedeckt. Ich weiß schon, was ich mache, verstanden!“
    „Handelt es sich um unsere Sache?“ versuchte Jack abzulenken. Und er erreichte es wirklich mit seiner Frage.
    „In gewissem Sinne wohl“, erklärte James Cooper etwas ruhiger, der wohl einsah, daß er Jack Braddock für sein Vorhaben nur zu dringend brauchte.
    Sie hatten die Villa wieder erreicht. Bevor James Cooper die Tür auf schloß, sagte er mit harter Stimme:
    „Die Sache bleibt unter uns, verstanden? Frank braucht nichts davon zu erfahren.“
    „Okay“, entgegnete bereitwillig Jack Braddock, der nun erkannte, daß ihm der Boß nichts mehr nachzutragen schien. Damit James Cooper sah, wie sehr er seine Handlungsweise bereute, fuhr er mit einem entwaffnenden Lächeln fort. „Ich verspreche dir, Boß, fortab deine Befehle zu befolgen.“
    Noch lange wälzte sich Jack Braddock im Bett umher. Er konnte nicht einschlafen . . . Unzählige Gedanken durchwühlten ihn und es dauerte sehr lange, bis er mit sich klar wurde. Es mußte ihm gelingen, herauszubekommen, wer dieser Mister Fellow war, in dessen Palais sich der Boß aufgehalten hatte.
     
    *
     
    Am nächsten Tag gegen elf Uhr vormittags verließ Frank Milland in Begleitung von Jack Braddock das Haus. Jack trug ein riesiges Paket, in dem sorgfältig die wertvolle Briefmarkensammlung verpackt war.
    „Wir haben ja nicht weit zu laufen“, lachte meckernd Frank Milland auf, der sich schon in die Rolle des alten Sonderlings eingelebt hatte. Genau

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