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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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dem Stück hinzufügte, welches Nate gezeichnet hatte. Als sie fertig war, deutete sie auf die Markierungen, die sie gemacht hatte.
    »Diese Markierungen sind hier nicht zufällig. Sieh ein wenig genauer hin.« Sie drehte die Karte zu Vincent, damit der besser sehen konnte, und deutete auf die erste Markierung. Sie war nahe Nombre de Dios.
    »Was? Es sieht wie eine Kritzelei aus.«
    »Oder vielleicht ein S ?«
    Vincent runzelte die Stirn, beugte sich noch näher herüber.
    »Ich nehme an, das könnte so sein«, stimmte er widerstrebend zu.
    »Und hier.« Sie glitt mit ihrem Finger nach links.
    »Wie sieht das hier aus?«
    »Ein Dreieck?«
    »Kein Dreieck, ein A .«
    »Und wenn du die Karte genauer untersuchst, wirst du jeden Buchstaben des Namens Santa Francesca irgendwo auf dieser Karte versteckt finden.«
    Vincent zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Wirklich?« Er studierte die Karte weiter, bis er rief:
    »Dort! Das ist ein N , nicht wahr?«
    Claire lächelte. Er hatte den dritten Buchstaben neben Panama versteckt gefunden.
    Vincent lehnte sich in seinem Stuhl zurück, und wieder lag ein Stirnrunzeln auf seinem Gesicht.
    »Wo wollt ihr denn nun suchen?« Er las noch einmal die Hinweise. »Beinahe jede Insel in der Karibik hat wenigstens eine ›kühne Küste‹«, sagte er und bezog sich auf die Steilküsten, die es den Schiffen erlaubten, sich zu nähern.
    Claire fühlte sich ebenso verwirrt, wie Vincent aussah.
    »Mit der Karte, die ich hatte, habe ich nach einem Ort gesucht, wo Piraten sich wohlfühlen.«
    »Ich sage es noch einmal, das grenzt es nicht gerade ein«, erinnerte Vincent sie.
    »Das ist mir bewusst. Aber jetzt mit dem restlichen Teil, liest es sich nicht mehr ›Wo die schwarze Flagge weht‹, sondern, ›wo sie auf Halbmast weht‹.«
    »Bedeutet das, dass Piraten dort gestorben sind?«
    »Vielleicht. Es kann aber auch bedeuten, dass Piraten dort nicht willkommen waren«, erklärte Claire.
    Nate nickte.
    »Das ergibt Sinn. Also suchen wir nach Häfen, die wenigstens eine zerklüftete Küste haben und nicht freundlich zu Piraten sind oder wo Piraten gestorben sind.«
    »Ihr habt beide den Verstand verloren. Das hier ist keine Schatzsuche, es ist ein hoffnungsloses Unterfangen.«
    »Der Schatz ist real genug, und er ist da draußen. Wir müssen ihn bloß noch finden.«
    Vincent drehte sich zu Nate um.
    »Was, wenn ihr ihn nicht finden könnt? Es wird der Mannschaft nicht gefallen, auf unbegrenzte Zeit rumzusitzen, bis du zur Vernunft kommst, die Galeone -«
    »Vincent.«
    Nates harsche Warnung lenkte Claires Aufmerksamkeit von der Karte ab. Sie sah gerade noch rechtzeitig auf, um den entschuldigenden Ausdruck in Vincents Augen zu sehen und den finsteren Blick auf Nates Gesicht.
    »Welche Galeone?«, fragte sie. Dann fiel ihr das Kinn runter.
    »Du besitzt auch noch eine Galeone?«
    Zorn wirbelte vom Grund ihres Magens auf. Wenn dieser verdammte Mann dieses Schiff und eine Galeone besaß, dann benötigte er den Schatz doch überhaupt nicht mehr.
    »Setz dich hin, Claire.«
    Einen Moment lang war Claire wie vor den Kopf geschlagen. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie aufgestanden war. Aber nun, da sie es getan hatte, blieb sie einfach stehen.
    »Nein, werde ich nicht. Und ich lasse mir auch nicht sagen, was ich tun soll, jedenfalls nicht von einem verlogenen Mistkerl wie dir.«
    Nate stand ebenfalls auf und beugte sich bedrohlich blickend über sie. Claire hielt beide Teile der Karte fest in ihren Händen. Ein Umstand, der Nate nicht entging. Jedenfalls nicht, wenn man sein Stirnrunzeln richtig deutete.
    »Du musst dich entscheiden, und zwar jetzt. Entweder vertraust du einem verlogenen Mistkerl genug, um gemeinsam den Schatz zu suchen, oder du tust es nicht.«
    Sein Lächeln war ebenso dünn wie das Mitgefühl in seinen Augen.
    »So oder so, ich werde danach suchen. Und da mein Gedächtnis sehr gut ist« – er schaute ganz betont auf die Karte und lachte leise vor sich hin, als Claires Hände sich spreizten, um sie zu verbergen – »brauche ich weder die Karte noch dich noch länger. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Du willst den Schatz ohne mich suchen?« Den Teufel würde er tun, dachte sie.
    »Ich stelle ganz einfach die Fakten klar. Ich habe ein Schiff und die vollständige Karte.« Er tippte sich an die Schläfe.
    »Ich habe nicht vor, dieses Wagnis einzugehen, wenn du mir bei jeder Gelegenheit gleich an den Hals springst. Du hast bereits mehr als deutlich gemacht, was du von mir

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