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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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Als sie sich nicht weiter rührte, schlüpfte er leise in den Wald.
    Er hatte sich gerade umgedreht, um zurückzugehen, da hörte er sie nach Luft schnappen. Sein Magen rutschte ihm in die Kniekehle, und er rannte los, schlug Äste aus dem Weg, als er über Farn und Büsche sprang. Nate rannte ins Lager zurück. Claire saß aufrecht da, die Augen weit aufgerissen, die Hände an der Kehle. Nate fiel vor ihr nieder und ergriff ihre Hände.
    »Claire! Was ist passiert?«
    Sie keuchte. Ihre Augen waren Indigoblau vor Panik.
    »Ich kann nicht – ich kann nicht atmen!«
    Sie umklammerte ihre Kehle.
    Es dauerte einen Moment, bis die Logik seine Angst durchdrang, die ihn einhüllen wollte. Sie atmete, obwohl es abgerissen klang. Sie hustete nicht, musste nicht erbrechen und erstickte nicht. Ihre Farbe war gut. Es war ein Alptraum, folgerte er, und zwang sich, seinen eigenen Atem zu beruhigen.
    »Du kannst. Schau mich an.« Er nahm ihr Kinn und hielt es fest.
    »Claire, atme. Ein, aus, genau wie ich es tue.« Er hielt sie fest, einen Arm um ihren Rücken gelegt, den anderen an ihrem Kinn, während er ihr zeigte, was sie tun sollte. Langsam ließ die Panik in ihren Augen nach, und ihr Körper entspannte sich.
    »Da, siehst du? Es geht dir gut.« Und letztendlich hoffte er, es ginge ihm ebenso.
    Sie seufzte schwer.
    »Es tut mir leid. Ich habe mich plötzlich gefühlt, als wäre ich wieder im Wasser und schluckte so viel davon, dass …« Sie schüttelte den Kopf.
    »Nun, du kennst den Rest.«
    Ja, das tat er. Und er wollte so etwas besser nie wieder sehen. Lieber würde er Alicias nächstes Kind zur Welt bringen – er schauderte bei dem Gedanken – als noch einmal das durchzumachen, wie zuvor mit Claire.
    »Ich nehme an, du wirst eine ganze Weile Alpträume davon bekommen.« Nate war sich sicher, dass er sie jedenfalls bekommen würde.
    »Ich habe dir noch gar nicht anständig gedankt«, sagte sie und löste sich von seiner Brust.
    »Du hast mein Leben gerettet.«
    Er lächelte, küsste ihre Stirn und verweilte dort für einen Moment.
    »Es war es wert, gerettet zu werden.«
    Jetzt, da sie wach und nicht länger in Gefahr war, wurde Nate bewusst, wie intim die Situation war. Er hatte sie nackt gesehen – obwohl er sich in Wahrheit überhaupt nicht daran erinnern konnte, wie sie aussah – hatte ihr geholfen, sich anzuziehen, und nun lag sie schon wieder in seinen Armen. Ihr Haar roch nach Seife und Meer, eine Kombination, die weit mächtiger war als jede Sorte Rum oder Brandy, die ihm früher begegnet waren.
    Als er zu ihr herabsah, bemerkte er, dass ihre Lippen wieder einen gesunden Korallenfarbton hatten und den seinen so nah waren. Eine Hitze hüllte ihn ein, die nichts mit der Sonne zu tun hatte.
    »Es tut mir leid.«
    »Tut es dir leid, mich überhaupt gerettet zu haben?«
    Die Unsicherheit in ihrer Stimme überraschte ihn. Glaubte sie wirklich, dass er sie lieber tot sähe?
    »Niemals das, Claire. Als ich heute Morgen aufwachte und du fort warst, da war ich wütend. Ich dachte, du würdest ohne mich nach dem Schatz suchen.« Er schüttelte den Kopf, voller Abscheu, weil er das Schlimmste von ihr angenommen hatte, während sie in ernstlicher Gefahr schwebte.
    »Nate, es war ein begründeter Verdacht. Außerdem, es war mein Fehler wegzugehen, ohne dir etwas zu sagen. Ich allein trage die Schuld daran.«
    »Was ist passiert?« Er hob die Hand.
    »Wenn ich genauer darüber nachdenke, solltest du vielleicht gar nicht antworten. Ich bin sicher, es ist das Letzte, was du noch einmal durchleben möchtest.«
    Sie kreuzte die Beine und verschränkte die Hände in ihrem Schoß. »Es ist schon in Ordnung, du hast ein Recht es zu erfahren.« Sie seufzte.
    »Ich hatte ganz einfach vor, zum Strand zu gehen, meine Kleider zu waschen und ein Bad zu nehmen. Dann, weil es noch früh und ich alleine war, beschloss ich, Schwimmen zu üben. Ich hatte gehofft, mich zu verbessern, nicht, mich umzubringen.«
    Ein Gefühl der Scham rumorte in seinem Bauch. Wenn er sie nicht damit aufgezogen hätte, eine schlechte Schwimmerin zu sein, dann hätte sie nicht gespürt -
    »Gib dir bitte keine Schuld. Es war bloß meine eigene Dummheit. Ich weiß, ich bin keine gute Schwimmerin, und ich hätte nicht ganz allein üben sollen.«
    »Und ich hätte dich nicht aufziehen sollen.«
    Sie ließ ihre Decken fallen und setzte sich neben ihn. Dieses Mal war sie es, die sein Gesicht berührte.
    »Es hat mir gefallen, dass du mich wieder geneckt hast. Es war

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