Krafttraining

fällt, den Rumpf aufrecht zu halten, wodurch die Belastung der Lendenwirbelsäule reduziert wird.
Arten von Muskel- und Skelettverletzungen
    Krafttraining mit Kindern birgt wie die meisten anderen körperlichen Aktivitäten auch einige Risiken von Muskel- und Skelettverletzungen in sich. Dieses Risiko ist aber nicht größer als das bei anderen Sport- oder Freizeitaktivitäten, die Kinder regelmäßig ausüben. Im Rahmen einer prospektiven Studie, in der die Häufigkeit von Sportverletzungen bei Kindern über den Zeitraum eines Jahres ausgewertet wurde, wurde festgestellt, dass Krafttraining für 0,7 % von 1.576 Verletzungen verantwortlich war, während 19 bzw. 15 % aller Verletzungen im Football bzw. Basketball auftraten. Wurden die Daten in Bezug auf 100 Teilnehmer ausgewertet, standen Football (28,3 % der Verletzungen) und Ringen (16,4 %) an der Spitze der Liste, wohingegen Krafttraining in dieser Abschlussanalyse nicht enthalten war. Dennoch ist die Sorge, dass es zu akuten und chronischen Verletzungen im Bereich der Wachstumsfugen kommen könnte, durchaus berechtigt. Daher sollte sich ein Krafttraining für junge Sportler nicht vorrangig auf das Heben maximaler oder nahezu maximaler Lasten konzentrieren. Wiederum muss die Betonung stets auf einer korrekten Technik liegen, weil die meisten Verletzungen beimKrafttraining mit einer mangelhaften Bewegungstechnik zusammenhängen (siehe zur Bewegungstechnik Kraemer & Fleck, 2005). Junge Sportler benötigen Zeit, um sich an die Belastungen eines Krafttrainings anzupassen und einige Kinder empfinden das Training in einem bestimmten Alter als schwierig oder haben keinen Spaß am Training. Interesse, Wachstum, Reife und Verständnis tragen allesamt zur Einstellung eines Kindes dem Training gegenüber bei.
    Verletzungen des Wachstumsknorpels
    Zusätzlich zur Möglichkeit von Verletzungen, die normalerweise bei Erwachsenen auftreten können, besteht bei Kindern im vorpubertären Alter das Risiko von Verletzungen im Bereich des Wachstumsknorpels. Wachstumsknorpel kommt an drei Orten vor: (a) an der Epiphysenplatte oder Wachstumsplatte, (b) an der Oberfläche der Epiphyse oder des Gelenks und (c) im Bereich des Sehnen- oder Epiphysenansatzes. Das Längenwachstum der Röhrenknochen des Körpers vollzieht sich, von den Epiphysenplatten ausgehend, an jedem der Röhrenknochen. Auf Grund von Hormonveränderungen verknöchern diese Epiphysenplatten nach der Pubertät . Nach der Verknöcherung ist ein Wachstum der Röhrenknochen nicht mehr möglich. Folglich ist auch ein Größenwachstum von diesem Zeitpunkt an unmöglich. Die Epiphyse funktioniert als Stoßdämpfer zwischen den ein Gelenk bildenden Knochen. Ein Schaden im Bereich dieses Knorpels kann zu einer rauen Gelenkoberfläche und als Folge hiervon zu Schmerzen bei der Gelenkbewegung führen. Der Wachstumsknorpel im Bereich der Apophysenansätze der Hauptmuskel-, Sehnen- und Knocheneinheiten garantiert eine solide Verbindung zwischen Sehne und Knochen. Eine Beschädigung des Wachstumsknorpels an dieser Stelle kann Schmerzen verursachen und auch das Risiko einer Trennung von Sehne und Knochen erhöhen. Alle drei Orte der Wachstumsknorpel sind während des jugendlichen Wachstumsschubs auf Grund von Faktoren, wie z. B. einer erhöhten Muskelfestigkeit im Bereich der Gelenke, verletzungsanfälliger.
    Akute Verletzungen
    Bei akuten Verletzungen handelt es sich um einzelne, zu einer Verletzung führende Traumata. Akute Verletzungen des Skelettsystems wie Schäden des Wachstumsknorpels oder Knochenfrakturen, sind beim Krafttraining sehr selten. Das häufigste akute Verletzungsrisiko für Krafttrainierende im vorpubertären Alter, wie auch bei Erwachsenen, sind Muskelzerrungen. Zerrungen sind vielfach das Ergebnis eines ungenügenden Aufwärmens vor der Trainingseinheit. Vor Absolvieren der Hauptsätze einer Einheit sollten mehrere Aufwärmsätze durchgeführt werden. Die andere häufige Ursache einer Zerrung ist der Versuch, ein zu hohes Gewicht über eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen zu heben. Jungen Sportlern sollte vermittelt werden, dass die Anzahl der Wiederholungen pro Satz eine Richtlinie für die akzeptable Anzahl zu absolvierender Wiederholungen ist.
    Es wurde von Fälle von Frakturen der Epiphysenplatte bei Krafttrainierenden im vorpubertären Alter berichtet. Diese Zone ist bei Kindern verletzungsanfällig, weil die Epiphysenplatte noch nicht verknöchert ist und noch nicht über die strukturelle Festigkeit des