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Krafttraining

Krafttraining

Titel: Krafttraining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir M. Zatsiorsky , William J. Kraemer
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mE werden bei geringen Kraftanforderungen rekrutiert und sind immer bei Alltagsbewegungen eingesetzt. Ohne spezielles Training nimmt ihre Kraft nicht zu. Die Schlussfolgerung aus dieser Erkenntnis besteht darin, dass es sehr schwierig ist, die Maximalkraft der langsamen, ermüdungsresistenten mE zu erhöhen. Es besteht demgegenüber eine positive Korrelation zwischen der Kraftsteigerung und dem Anteil schneller Muskelfasern. Personen mit einem hohen Anteil schneller mE tendieren nicht nur dazu, stärker zu sein, sondern entwickeln ihre Kraft im Trainingsprozess auch schneller ( s. Abb. 4.9 ).
    Abb. 4.9: Der Anstieg der Kraft pro Einheit eines Muskelquerschnittsbereichs im Vergleich mit der Verteilung der schnell zuckenden Muskelfasern
Abdruck mit freundlicher Genehmigung aus Dons B. et al. (1979), The effects of weight-lifting exercise related to muscle fiber composition and muscle cross-sectional area in humans, European Journal of Applied Physiology, 40, 95-106.
Rekrutierte und erschöpfte mE. Nur auf diese mE hat in der Serie ein Trainingsreiz gewirkt. In ihren Eigenschaften liegen sie zwischen den langsamen und schnellen mE. Zu dieser Subpopulation gehören nicht die langsamsten mE (rekrutiert und ermüdet) oder die schnellsten mE (nicht rekrutiert). Der „Korridor “ von mE, die im Training angesprochen wurden, kann relativ „eng“ oder „breit“ sein, in Abhängigkeit von der genutzten Last und der Wiederholungsanzahl pro Serie. Entsprechend der Zielstellung kann ein Trainingsprogramm entweder die Subpopulation der mE, die durch das Training angesprochen wurden, vergrößern oder den Korridor verbreitern.
Nichtrekrutierte und daher nichttrainierte mE. Wenn mE nicht rekrutiert werden, werden sie nicht trainiert. Beachten Sie, dass diese Subpopulation die schnellsten und stärksten hochschwelligen mE beinhaltet.
    Wenn die Trainingsübung bis zur Ermüdung ausgeführt wird (Methode wiederholter Krafteinsätze), ändern sich die Verhältnisse bei den letzten Wiederholungen. Es wird jetzt keine maximale Anzahl von verfügbaren mE rekrutiert. Alle mE sind in zwei Untergruppen geteilt: erschöpfte (ermüdete) und nicht erschöpfte (nicht ermüdete). Die Trainingswirkung ist nahezu vollständig auf die erste Gruppe beschränkt. Wenn die Gesamtzahl der Wiederholungen kleiner ist als 12, fallen alle mE mit einer Ausdauerzeit > 12 s in die zweite Gruppe. Ungeachtet ihrer vorangegangenen Rekrutierung sind diese mE nicht erschöpft (infolge ihrer größeren Ausdauer).

    Abb. 4.10: Subpopulationen motorischer Einheiten während (a) wiederholter und (b) maximaler Krafteinsatzmethoden. Bei beiden Methoden werden nahezu alle mE rekrutiert (obwohl, falls Sie kein Elitekraftsportler sind, möglicherweise einige schnelle mE immer noch nicht aktiviert werden) und schnelle mE werden primär trainiert. Im Gegensatz dazu werden einige langsame mE nicht bzw. nur geringfügig trainiert.
    Wenn mit maximalen Lasten gearbeitet wird (Methode maximaler Krafteinsätze), umfasst der mE-Korridor eine geringere Anzahl von mE ( s. Abb. 4.10 ) als im Falle der Bewältigung eines submaximalen Gewichts mit der maximal möglichen Wiederholungsanzahl. Das ist zweifellos ein Nachteil der Methode maximaler Krafteinsätze. Nur die schnellen mE unterliegen in diesem Fall der Trainingswirkung. Allerdings überwiegen die Vorteile der Methode die Nachteile.
    VERMEIDEN SIE ÜBERANSTRENGUNG
    Seien Sie vernünftig. Wenn Sie einen Muskel zu viel, zu früh oder zu häufig belasten, kann dies zu Rhabdomyolyse , der Zerstörung von Muskelfasern, führen, mit dem Ergebnis, dass der Muskelfaserinhalt in den Kreislauf freigesetzt wird. Einige dieser Inhalte sind giftig und können die Nieren schädigen. Die Symptome einer Rhabdomyolyse sind eine abnorme Urinfärbung (dunkel-, rot- oder colafarbig), Muskelschmerzen und Schwäche. Zu den risikobelasteten Personen gehören unerfahrene Trainierende, wie z. B. militärische Rekruten im Rahmen ihrer Grundausbildung, dehydrierte oder hitzebelastete Sportler und Personen, die extrem erschöpfende Belastungen absolvieren, wie z. B. Marathonläufer oder Triathleten. In der medizinischen Literatur werden mehrere Fälle von erschöpfungsbedingter Rhabdomyolyse bei erfahrenen Sportlern dargestellt. In einigen Fällen wurde diese Überlastung durch persönliche Trainer provoziert (z. B. halfen die Trainer den erschöpften Sportlern dabei, sich von einem zum anderen Gerät zu bewegen). Eine derartige extreme Überlastung ist

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