Krafttraining
einjährigen Trainingssaison in kürzere und besser überschaubare Abschnitte (Trainingsabschnitte, Mesozyklen und Mikrozyklen). Das Ziel besteht letztlich darin, bei den Hauptwettkämpfen einer Saison die beste Leistung zu erbringen. Um das zu erreichen, variieren die Sportler die Übungen, Belastungen und Methoden während der Vorbereitungs- und der Wettkampfsaison. Wenn der Trainingsablauf während der gesamten Saison unverändert beibehalten wird, ist nur im Anfangsstadium eine Entwicklung festzustellen, nachfolgend kommt es zu einer Stagnation. Ein frühzeitiges Verbrauchtsein ist meistens bei einer solchen Trainingsgestaltung unausbleiblich.
Der Kernpunkt der Periodisierung
Die Periodisierung wird als eines der komplexesten Probleme des sportlichen Trainings angesehen. Es ist schwer, in der mittelfristigen Planung eine ausgewogene Balance zwischen den gegensätzlichen Anforderungen zu erreichen, da zu viele Einflussfaktoren wirken. Die Wirksamkeitder Planung von Makrozyklen kann für Sportlergruppen (nicht für einzelne Sportler) wie folgt bestimmt werden:
Für die Olympianationalmannschaften werden Olympische Spiele und Weltmeisterschaften als Hauptwettkämpfe angesehen. Ein Effektivitätskoeffizient von 85 % ist hervorragend, 75 % ist gut und 65 % kann noch akzeptiert werden. Bei der mittelfristigen Trainingsplanung sind vier Schwerpunkte hervorzuheben:
die verzögerte Transformation von Trainingsbelastungen (in eine Zunahme der Leistungsfähigkeit),
die verzögerte Transmutation unspezifischer Leistungsfähigkeit durch den Einsatz von Hilfsübungen (in Bezug zur jeweiligen Wettkampfübung) in spezifische Leistungsfähigkeit,
die Trainingsnachwirkungen,
die Überlagerung von Trainingswirkungen.
Verzögerte Transformation
Um die verzögerte Transformation zu veranschaulichen, stellen wir uns eine Gruppe von Sportlern vor, die in der folgenden Weise trainiert. Sie führen dieselbe Übung (zum Beispiel Deadlift) mit gleichbleibender Intensität (2-5 RM) und gleichem Umfang (fünf Serien) in jeder Trainingseinheit (3 × wöchentlich) aus. Zu Beginn nimmt die Maximalkraft relativ schnell zu. Nach 2-3 Monaten verringert sich der Kraftgewinn allerdings als Folge der Anpassung an diese Standardbelastung. Um diese Anpassung zu überwinden, erhöht der Trainer die Belastung (Anzahl Trainingseinheiten pro Woche, Anzahl der Serien in den Einheiten). Nach mehreren Wochen verringert sich die Leistung wiederum. Dieses mal entscheidet sich der Trainer für eine Vermiderung der Trainingsbelastung. Nach einer bestimmten Zeit entwickelt sich die sportliche Leistung. Dieser Zeitabschnitt wird verzögerte Transformation genannt (der Trainingsbelastung in einen Leistungsanstieg).
Grundsätzlich können Sportler in Zeiträumen harten Trainings aus zwei Gründen keine Bestleistungen erbringen. Erstens wird Zeit für die Trainingsanpassung benötigt, zweitens erzeugt hartes Training Ermüdung, die sich über die Zeit anhäuft. Daher ist ein Zeitabschnitt mit reduzierter Belastung erforderlich, um das vorangegangene harte Training sich auswirken zu lassen – als verzögerte Trainingswirkung. Die Adaptation erfolgt hauptsächlich dann, wenn eine Belastung mit stabilisierendem oder abtrainierendem Charakter auf eine stimulierende Belastung folgt.
Die Zeitdauer für die verzögerte Transformation erhöht sich mit Abnahme der Trainingsbelastung und der angereicherten Ermüdung. Typischerweise beträgt die verzögerte Transformation 2-6 Wochen, im Mittel vier Wochen – exakt einen Mesozyklus. Wir erinnern daran, dass dieser Zeitraum realisierender Mesozyklus oder Mesozyklus vor der Wettkampfperiode genannt wird. Seine Zielstellung besteht darin, den Sportler auf den nächsten Wettkampf vorzubereiten. Die Trainingsbelastung ist in dieser Zeit gering, denn die Hauptbelastung wurde in den vorangegangenen Mesozyklen realisiert (Akkumulation und Transmutation). Da die Wirkungen verzögert sind, erfolgt die Adaptation eher während eines unbelasteten Abschnitts als während eines belasteten.
Verzögerte Transmutation
In Fortsetzung des oben aufgeführten Beispiels ändert der Trainer seine Strategie, wählt andere Trainingsübungen und ändert nicht die Belastung, wenn die Leistungsentwicklung stagniert. Statt der als Zielübung angegebenen Deadlifts, nutzen die Sportler jetzt verschiedene Hilfsübungen wie Bein- und Rückenstreckungen, Armcurls. Nach einigen Monaten eines solchen Trainings entwickelt sich die Leistung in all diesen
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