Krafttraining
Praxiseinsatz.
Aufzeichnung der elektrischen Muskelaktivität (EMG) . Diese Methode ist hervorragend geeignet, es werden jedoch eine spezielle Ausrüstung und medizinisch-technisches Personal zur Durchführung benötigt.
Abb. 6.2: Bewegungsmuster eines Armzugs beim Schwimmen und einer Trockenübung am Trainager. (a.) Bewegungsbahn des Arms und wirkende Antriebskräfte beim Brustschwimmen. (b) Übung am Trainager mit geradliniger Armbewegung. Am Trainager wirkt der Widerstand nur bei einer geführten eindimensionalen Bewegung. (c) Zweidimensionaler Widerstand. Zwei Widerstände, A und B, werden eingesetzt, um die Vortriebs- und Wasserwiderstandskomponente der Antriebskraft zu stimulieren. Aus: Schleihauf, R. E. (1983). Specifity of strength training in swimming: A biomechanical viewpoint. In A. P. Hollander, P. Huijing & G. de Groot (Eds.). Biomechanics and medicine in swimming (pp. 184-191). Champaign, Il.: Human Kinetics. Abdruck mit Erlaubnis.
Abb. 6.3: Netto-Muskelkraftmomente im Kniegelenk (Nm) bei Kniebeugen mit einer 80-kg-Hantel. Größe und Richtung des Muskelkraftmoments ändern die Richtung, wenn sich die Körperhaltung des Sportlers ändert.
Angaben aus: Zatsiorksy, V. M. & Raitsin, L. M (1973). Beziehungen zwischen Kraft- und Körperhaltung bei sportlichen Bewegungen. Forschungsbericht, Moskau: Zentralinstitut für Körperkultur.
Andere Anforderungen an die Übungsauswahl, die in diesem Kapitel noch beschrieben werden, sind weniger offensichtlich. Sie beruhen haupt-sächlich auf den Faktoren, die die verfügbare Muskelkraft bei den unterschiedlichen motorischen Aufgaben bestimmen.
SIND KLIMMZÜGE UND BEUGESTÜTZE GLEICHERMASSEN EFFEKTIV FÜR VERSCHIEDENE SPORTARTEN?
Eine Konditionstrainerin arbeitet mit verschiedenen Universitätsmannschaften: Footballspieler, Volleyballspieler, Schwimmer und Ruderer. Sie hat mit dem Cheftrainer abgestimmt, besondere Aufmerksamkeit auf die Entwicklung der Armkraft zu legen. Ihre Grundphilosophie besteht darin, Krafttrainingsübungen einzusetzen, die spezifisch für die jeweilige Sportart sind. Darüber hinaus steht nur eine begrenzte Zeit für das Krafttraining zur Verfügung. Daher ist es erforderlich, sich auf die wirkungsvollsten Übungen zu beschränken. Folgende Klimmzug-Belastungsvarianten wurden gegenüber Beugestütz-Belastungsvarianten in Betracht gezogen (%): (a) 100/0, (b) 70/30, (c) 50/50, (d) 30/70 und (e) 0/100. Welche Variante würden Sie wählen? Begründen Sie Ihre Wahl.
Art des Widerstands
Bei Bewegungen auf dem Festland bilden gewöhnlich das Gewicht oder die Masse eines Objekts (Gerät, Hantel, eigener Körper) – oder eine Kombination von Gewicht und Masse – den Widerstand. In den Wassersportarten wie Schwimmen, Rudern, Kajak und Kanu wird der Widerstand von den hyd-rodynamischen Gesetzmäßigkeiten bestimmt. Wenn sich der Widerstand bei der Trainingsübung vom Widerstand bei der jeweiligen Wettkampfübung unterscheidet, bestehen auch Unterschiede sowohl in der Kraftentwicklung ( vgl. Abb. 2.3 ) und in den Mustern der elektrischen Muskelaktivität.
Wenn auf dem Festland ein Gegenstand mit einer bestimmten Masse beschleunigt wird (ein Wurfgerät oder die Extremität eines Sportlers), dann ist die Entladung der Muskelaktion in Zeit und Raum „konzentriert“. Dabei werden die kurzzeitige Muskelaktion und die Maximalkraft in einer spezifischen Körperposition entwickelt. Wenn andere Arten des äußeren Widerstands im Training eingesetzt werden, wie hydraulisch arbeitende Vorrichtungen, Gummibänder, isokinetische Geräte, dann wird die maximale Kraft entweder über den gesamten Bewegungsbereich abgefordert oder in einer Körperposition, die von der Position bei der Wettkampfübung abweicht. Die Muskelaktion erfolgt nicht zeitlich konzentriert, sondern tendiert eher zu einer verlängerten Aktivität. Derartige Übungen sind für Sportarten an Land nicht spezifisch. Bei diesen Sportarten sollte die Wahl des Widerstands bevorzugt auf freie Gewichte, die Körpermasse oder auf beides fallen.
In den Wassersportarten erhöht sich der Wasserwiderstand (beim Durchzug des Arms oder Ruders durch das Wasser) mit der Geschwindigkeit (ein Beispiel für eine mechanische Rückkopplung, s. Kap. 2). Diese Beziehung ist quadratischer Natur, das bedeutet, dass die vom Sportler aufzubringende Kraft dem Quadrat der Arm- oder Paddelgeschwindigkeit relativ zum Wasser proportional ist. Die Sportler kontrahieren ihre Muskeln über einen langen Weg. Dieser
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