Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
stellst du dir diesen Blutaustausch vor?“, fragte er mit tiefer und ruhigen Stimme, in der die tödliche Ruhe eines Kriegers mitschwang.
„Im Sinne davon, unserer Natur freien Lauf zu lassen.“ Esteban verzog sardonisch den Mund und Mina zog scharf den Atem ein.
„Ich bin bereit!“
„Lajos, du musst bedenken, dass schon kleine Mengen ihres Blutes, die in deinen Organismus kommen, für dich tödlich sind.“ Er stieß einen Seufzer aus und fuhr sich mit den Händen nervös durch sein Haar.
„Mir egal, so machen wir das. Also, können wir?“
„Moment Sohn, wir brauchen neues Blut für sie.“
„Na dann bekommt sie meines.“ Lajos war sich nicht sicher, was schrecklicher für ihn war: Zu wissen, dass es Hilfe für Jada gab, oder die endgültige Bindung, die er mit dem Blutaustausch einging.
„Junge, bist du wahnsinnig? Willst du sie zu einem Vampir machen, wir wissen doch gar nicht, wie ihre Spezies auf unser Blut reagiert. Es nützt nichts, wir müssen mit ihrer Familie zusammenarbeiten, ich habe sie nicht erreichen können. Es bleibt uns nichts anders übrig, wir müssen warten.“
„Verdammt, Gütiger! Und was ist, wenn sie die Zeit dazu nicht hat?“, donnerte Lajos und sah seinen Vater mit einem Blick an, der sogar seine Krieger in schwitzende Weicheier verwandeln würde.
Zeit? Sie hatten keine und wenn sie ein Vampir werden würde, noch besser. Dann wäre sie keine Gejagte, er könnte mit ihr zusammen sein; und ein Vampir zu sein, war besser als der Tod. Auch wenn das nicht stimmte, für jeden Vampir war der Tod die Erlösung, aber vermutlich war er in der Lage, sie zu führen, damit sie gar nicht erst zu einer Bestie wurde, getrieben von der ewigen Blutgier.
„Sohn, wir können nichts anderes für sie tun!“
Lajos’ verächtliches Knurren erfüllte den Raum, er kochte vor aufschäumender Wut.
Mina hob ihre schmalen Augenbrauen und trat auf ihren Mann zu.
„Liebster, verzeih mir bitte, aber meinst du nicht, dass dein Bruder dankbar für jede Hilfe wäre, sie ist deine Nichte.“
„Halbbruder“, verbesserte er Mina trocken, als erzählten sie über das Wetter.
Lajos stieß einen Grunzlaut aus und sprang sofort auf die Füße, das wilde Fauchen, das aus seiner Kehle drang, offenbarte so viel Aggressivität, dass das Licht im Raum flackerte.
Sie waren Lamia und die anderen Nephilim. Das konnte alles nicht wahr sein. Lajos hatte das Gefühl, dass um ihn herum alles wie ein Kartenhaus zusammenbrach.
Durch den Schleier seiner Wut betrachtete er sein Leben, das aus eine einzigen Lüge und bitterem Verrat bestand. Galle stieg in ihm auf, als er sich umsah und die Augen seines Raubtieres sich auf seine Eltern heftete.
Der dunkle Teil von ihm forderte blutige Rache.
„Vater, was ist hier los?“, knurrte Lajos.
Mina warf ihrem Mann einen Blick zu, den man auch als: Tja, Pech gehabt, du hättest es längst sagen sollen, verstehen konnte.
„Du hast richtig gehört, Jadas Vater ist mein Halbbruder. Jada ist meine Nichte irgendwie. Meine Mutter brachte zwei Jungen auf die Welt, der eine war Jadon, mein jüngerer Bruder, er stammt von einem Nephilim und ich, der Ältere, von einem Lamia. Unsere Mutter war Nephilim, ich wusste nichts von meinem Halbbruder. Jahre später erfuhr ich durch Zufall, dass meine Mutter vor ihrem Tod noch ein Kind gebar und bei der Geburt starb. Ich machte mir nie die Mühe, nach meinem Bruder zu suchen, weil ich ihm immer die Schuld am Tod unserer Mutter gab, und meinen Vater kannte ich nicht. Warum sollte ich nach ihm suchen? Er wollte mich nicht, sonst hätte er meine Mutter nicht verlassen, aber auch meine Mutter hatte kein Interesse an mir, sonst wäre ich nicht in eine Pflegefamilie gegeben worden, ich lebte nur ein paar Jahre bei meiner biologischen Mutter. Jadon und ich sind uns einmal begegnet. Er wusste jedoch nicht, dass ich sein Bruder bin. Das erfuhr er erst, als sie hierher kamen und du den ersten Kontakt mit Jada hattest. Er hat Nachforschungen angestellt und ist darauf gestoßen, dass ich sein Bruder bin, deshalb hat er auch nichts gegen uns unternommen.“
Zutiefst erschütterten ihn die Worte seines Vaters. Er war ein Krieger aus dem reinsten Blut, denn nur Lamia der ältesten und reinsten Blutlinien durften Krieger werden. Und dennoch trug er selbst Nephilimblut in sich?
Überraschung! Überraschung! Er war ein Krieger, der Nephilim tötete und war selbst zum Teil einer. Was für eine schreckliche Ironie.
Dieses Geheimnis würde er bis in
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