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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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man König ist. Dann kann man vieles tun. Zum Beispiel eine einzelne Person missbrauchen, um ein ganzes Königreich zu retten. Welcher Anführer würde nicht einen so geringen Preis bezahlen? Deine Freiheit im Austausch für seinen Sieg.«
    »Er missbraucht mich nicht«, beharrte Vin.
    Zane wandte sich ab. Vin drehte sich ein wenig zur Seite und sah vorsichtig zu, wie er in den Nebel hineinging, weg von den Zelten, den Fackeln und Soldaten. In einiger Entfernung blieb er stehen und schaute auf. Trotz des Lichtes aus den Zelten und von den Fackeln gehörte das Lager zum Reich des Nebels. Er floss und wirbelte überall. In ihm wirkten die Lichter und Lagerfeuer unbedeutend. Wie ersterbende Kohlen.
    »Was ist das für ihn?«, fragte Zane mit ruhiger Stimme und machte eine weit ausholende Handbewegung. »Kann er je den Nebel verstehen? Kann er je dich verstehen?«
    »Er liebt mich«, erwiderte Vin und warf einen Blick zurück auf die schattenhaften Gestalten. Sie schwiegen nun; offenbar sann Straff über Elants Drohung nach.
    »Er liebt dich?«, fragte Zane. »Oder liebt er es, dich in seiner Nähe zu haben?«
    »So ist Elant nicht«, antwortete Vin. »Er ist ein guter Mann.«
    »Ob gut oder nicht, kann er verstehen, wie es ist, einer von uns zu sein?«, fragte Zane; seine Stimme hallte für Vins zinnscharfe
Ohren laut durch die Nacht. »Weiß er das, was wir wissen, liebt er das, was wir lieben? Kennt er es überhaupt?« Zane zeigte hoch zum Himmel. Weit hinter dem Nebel leuchteten die Sterne wie winzige Tüpfelchen. Die Sterne, die für das normale Auge unsichtbar waren. Nur jemand, der Zinn verbrannte, konnte mit seinem Blick den Nebel durchdringen und das Leuchten erkennen.
    Sie erinnerte sich daran, wie Kelsier ihr zum ersten Mal die Sterne gezeigt hatte. Sie erinnerte sich, wie verblüfft sie darüber gewesen war, dass die Sterne die ganze Zeit über da gewesen waren, unsichtbar hinter dem Nebel …
    Zane deutete noch immer himmelwärts. »Oberster Herrscher! «, flüsterte Vin und machte einen kleinen Schritt weg von dem Zelt. Durch den treibenden Nebel sah sie etwas im Licht aus dem Zelt. Etwas an Zanes Arm.
    Die Haut war mit dünnen weißen Streifen bedeckt. Mit Narben.
    Sofort senkte Zane den Arm wieder und verbarg das Narbengewebe in seinem Hemdsärmel.
    »Du warst in den Gruben von Hathsin«, flüsterte Vin. »Wie Kelsier.«
    Zane wandte den Blick ab.
    »Es tut mir leid«, sagte Vin.
    Zane drehte sich zu ihr um und lächelte in die Nacht hinein. Es war ein festes, zuversichtliches Lächeln. Er machte einen Schritt auf sie zu. »Ich verstehe dich, Vin.«
    Dann verneigte er sich leicht vor ihr, sprang davon, verschwand im Nebel. Drinnen im Zelt sagte Straff zu Elant:
    »Geh. Verlasse mein Lager.«

    Die Kutsche rollte davon. Straff stand vor seinem Zelt, kümmerte sich nicht um den Nebel und war verblüfft.
    Ich habe ihn gehen lassen. Warum habe ich das getan?
    Selbst jetzt noch spürte er, wie sie mit ihrer inneren Kraft auf ihn eingedroschen hatte. Ein Gefühl nach dem anderen, wie
ein trügerischer Mahlstrom in seinem Innersten, und dann … nichts mehr. Wie eine gewaltige Hand, die seine Seele gepackt und so lange zugedrückt hatte, bis er unter Schmerzen nachgegeben hatte. So ähnlich mochte sich der Tod anfühlen.
    Kein Allomant konnte so mächtig sein.
    Zane respektiert sie, dachte Straff. Und alle sagen, dass sie den Obersten Herrscher getötet hat. Dieses kleine Ding. Das kann nicht sein.
    Es erschien ihm unmöglich. Doch genauso sollte es wohl aussehen.
    Zunächst war alles so gutgelaufen. Die Information, die Zanes Kandra-Spion ihm gegeben hatte, war korrekt gewesen: Elant hatte tatsächlich versucht, ein Bündnis mit ihm einzugehen. Erschreckend daran war, dass Straff dem sogar zugestimmt und Elant für vollkommen belanglos gehalten hätte, wenn der Spion ihm nicht noch eine Warnung geschickt hätte.
    Doch selbst so hatte Elant ihn übervorteilt. Straff war auf die vorgetäuschte Schwäche gefasst gewesen und dennoch unterlegen.
    Sie ist so mächtig …
    Eine Gestalt in Schwarz trat aus dem Nebel und kam auf ihn zu. »Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen, Vater«, sagte Zane mit einem Lächeln. »Dein eigenes vielleicht?«
    »War sonst noch jemand da draußen, Zane?«, fragte Straff. Er war so erschüttert, dass er keine schlagfertige Antwort geben konnte. »Vielleicht einige weitere Nebelgeborene, die ihr geholfen haben?«
    Zane schüttelte den Kopf. »Nein. Sie ist wirklich so

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