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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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scherze nicht, Mylord.“
    „Dann erklär dich gefälligst!“, schnauzte Gainsboro das Ringmitglied an.
    „Er ist geflohen, nachdem wir unseren Auftrag in Ionaen ausgeführt haben. Wahrscheinlich ist er erschrocken.“
    „Wahrscheinlich?“, begehrte der Gesandte des Militärs auf. „Verfluchte Scheiße, Mythos! Meinst du, ich könne so etwas den Lieutenants oder dem General sagen? Ein Ringmitglied geht nicht einfach verloren!“
    Mythos zuckte trotz der Wut seines Gegenübers nicht einmal mit der Wimper. Er konnte verstehen, warum sich Lord Gainsboro so aufregte: Dieser fürchtete um seinen Kopf.
    Und das zurecht. Aber das hat nichts mit mir zu tun, ich muss für uns sorgen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich für einen Fehler verantworten muss. Sie brauchen uns, deshalb werden sie uns nicht allzu hart bestrafen.
    „Leider kann ich nur Vermutungen darüber anstellen, warum er gegangen ist. Es kann verstörend sein, uns zum ersten Mal in Aktion zu sehen. Hinzu kommt, dass er Schwierigkeiten mit der Umgewöhnung hatte.“
    Darauf ging der Lord nicht ein, wie Mythos richtig vorausgeahnt hatte. Die Militärs waren zwar begeistert von ihrem Ring der Gehorsamen, doch sobald man sie darauf aufmerksam machte, dass irgendwo hinter der Tötungsmaschine noch ein Mensch mit einer Vorgeschichte verborgen war, wurde es für sie ungemütlich.
    „Ich bin überzeugt, dass er zurückkommt“, sagte Mythos dann, um die Situation zu entschärfen, „er hat sonst niemanden. Wir sind nun“, er verzichtete auf das heikle Wort Familie und ersetzte es stattdessen mit: „alles, was er hat. Er wird zurückkommen.“
    Auf die eine oder andere Weise.
    Mythos wusste, dass er viel zuversichtlicher klang, als er tatsächlich war. Shade war störrisch gewesen, von Anfang an. Doch waren sie das nicht alle gewesen?
    „Na gut.“ Lord Gainsboro seufzte und kratzte sich an seinem blonden Lockenkopf. „Ich gebe diese Neuigkeiten weiter. Es liegt nicht an mir, zu entscheiden, was in diesem Fall zu tun ist. Ihr werdet den ganzen heutigen Tag noch gebraucht. Der Hochkönig feiert und ihr sorgt dafür, dass nichts passiert.“
    Lord Gainsboro blieb noch kurz, um ihnen die Details zu erläutern, und verabschiedete sich dann relativ kühl.
    Als er gegangen war, herrschte noch eine Weile Stille, während sich die Tempelbewohner mit der Tatsache abfanden, dass ihnen keine Verschnaufpause vergönnt war.
    Seufzend nahm Mythos schließlich die Koordination seiner Gruppe in die Hände. „Gut. Ivy, wenn du uns aus deinem Garten ein wenig Cafitiol bringen könntest, dann schlafen wir heute nicht ein. Rock und Rost holen die Uniformen der Palastwachen. Diese sollten uns den Weg zum und in den Palast hinein erleichtern. Für die anderen, tut, was ihr noch tun müsst, wir verlassen dieses Gebäude in Kürze.“
    Der Morgen dämmerte, als die neun Ringmitglieder ihren alten Tempel durch einen Ausgang, der im Keller eines Gemischtwarenladens der Stadt endete, verließen. Ihr Versteck besaß unzählige, verschiedene Ausgänge. Tatsächlich benutzten sie den Hauptausgang, durch den Lord Gainsboro zu ihnen kam, fast nie. Die verschiedenen Gänge höhlten beinahe den ganzen Untergrund der Stadt aus. Einige mündeten in die Kanalisation. Dorthin hatte es jedoch noch niemanden von ihnen gezogen. Erstens, weil dort ein nicht allzu angenehmer Geruch herrschen musste und zweitens, weil dieser Ort tückisch war. Manchmal, bei schweren Regenfällen, hörte man die Wassermassen bis in die Gänge des Tempels rauschen. Auch sonst schien das Kanalsystem nicht als Fluchtweg geeignet zu sein. Mythos hatte seinen Leuten strikt verboten, dort hinunterzugehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich niemand genötigt gesehen, dieses Verbot zu brechen. Die restlichen brauchbaren Gänge führten von den Fundamenten des alten Totentempels aus in alle Himmelsrichtungen. Ihr System erinnerte an den Körper einer Spinne, wobei die Tunnel die verschiedenen Glieder und die Fundamente des Tempels den Rumpf bildeten.
    An diesem Tag hatte Mythos den Gang zu Waithwicks Laden gewählt, weil er verhältnismäßig nahe am Palastbezirk gelegen war. Natürlich gab es Wege, die sie direkt in den Wohnsitz des Hochkönigs geführt hätten, doch diese benutzten die Tempelbewohner selten. Das Risiko, beim Herauskommen entdeckt zu werden, stuften sie als zu hoch ein. Schließlich konnten sie nicht jeden beliebigen Wachsoldaten, der ihnen dabei über den Weg lief, beseitigen, ein verschiedener

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