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Krisenfest leben

Krisenfest leben

Titel: Krisenfest leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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Optimisten halten Krisen, Probleme und Rückschläge für vorübergehende Erscheinungen und glauben grundsätzlich, dass das Leben es gut mit ihnen meint. Für Pessimisten hingegen ist das Leben grundsätzlich ein Kampf oder ein Jammertal, während schöne Erlebnisse nur Ausnahmen darstellen.
Auswirkung: Optimisten verschönt ein kleiner Erfolg oder Lichtblick den ganzen Tag. Negative Dinge haben weniger Bedeutung: »Kommt eben mal vor«.Pessimisten verdirbt ein Fehler oder ein Misserfolg – selbst wenn er geringfügig ist – den ganzen Tag, während sie Gutes achselzuckend zur Kenntnis nehmen und sofort relativieren: »Das war Zufall«.
Verantwortung: Optimisten schreiben Erfolge dem eigenen Handeln zu, bei Misserfolgen sehen sie eher die Rolle aller Beteiligten. Für Pessimisten ist Erfolg entweder reines Glück oder dem Wirken anderer zuzuschreiben, während sie bei einem Misserfolg den Grund dafür bei sich selbst suchen: »Ich bin schuld«.
Einfluss: Optimisten glauben, dass sie Einfluss auf ein Geschehen nehmen können und überschätzen diesen Einfluss durchaus manchmal »Das kriege ich doch auch noch hin!«. Sie klopfen Probleme automatisch auf mögliche Lösungen hin ab. Pessimisten hingegen unterschätzen ihren Einfluss auf das Geschehen: »Ich kann doch eh nichts machen«. Und sie haben vor allem die Schwierigkeit einer Aufgabe im Blick.

    Über die genannten Punkte hinaus sind Optimisten davon überzeugt, aus jedem Fehler, jedem Scheitern und jeder Krise etwas lernen zu können. Hingegen stellen sich Pessimisten kaum je die Frage nach dem möglichen Lerneffekt einer Situation.
Optimisten leben lieber und länger
    Optimisten geben auch in schwierigen Lebenssituationen ihre Hoffnung und ihre Zuversicht nicht auf. Das ermöglicht es ihnen, selbst dann nach vorne zu blicken, wenn das Leben hart mit ihnen umgegangen ist – sei es durch eine schwere Krankheit, durch den Verlust eines geliebten Menschen oder durch andere Schicksalsschläge. Hoffnung und Zuversicht verleihen ihnen dieKraft weiterzumachen statt entmutigt den Kopf hängen zu lassen.
    Eine optimistische Lebenseinstellung schützt zudem vor den Auswirkungen von Stress, Frustrationen und anderen Belastungen im Alltag. Da Optimisten davon überzeugt sind, dass das Leben mehr Gutes als Schlechtes für sie bereit hält, können sie besser mit Enttäuschungen fertig werden, ärgern sich weniger und sind seltener deprimiert. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Optimisten gesünder sind und länger leben als ihre pessimistischen Mitmenschen.
    Optimistisches oder pessimistisches Gehirn?
    Eine vom Neurowissenschaftler Prof. John Gabrieli geleitete Studie belegt, dass es möglich ist, optimistisch eingestellte Menschen von pessimistisch eingestellten anhand von Gehirn-Scans zu unterscheiden.
    Einer Reihe von Probanden wurden Fotos von fröhlichen Menschen in verschiedenen Situationen gezeigt sowie Fotos von unglücklichen und verzweifelten Menschen in entsprechenden Szenen. Die Gehirne der optimistisch eingestellten Probanden reagierten stärker auf die Bilder mit den glücklichen Szenen als auf die negativen Bilder. Hingegen war bei den Pessimisten das Gehirn beim Betrachten der bedrückenden Bilder aktiver.
    Ob die unterschiedliche Gehirnaktivität Ursache oder Folge der unterschiedlichen Einstellungen ist, ist bislang noch nicht erforscht. Prof. Gabrieli geht jedoch davon aus, dass dieses Wissen für die Behandlung von Depressionen nützlich sein könnte.
    Natürlich sind auch Optimisten manchmal traurig, am Ende ihrer Kräfte, deprimiert, ängstlich oder verärgert. Sie zweifeln gelegentlich an sich selbst und sind sich ihrer Sache auch nicht immer sicher. Im Gegensatz zu den Pessimisten halten bei ihnen diese Phasen jedoch nicht lange an. Sie verharren nicht in Lethargie, wenn es ihnen nicht gut geht oder sie mit einer Situation konfrontiert sind, in der sie zunächst einmal nicht weiterwissen. Sobald sie sich vom ersten Schock halbwegs erholt haben, fangen sie an, das Leben wieder aktiv in die Hand zu nehmen und ihr Denken in eine lösungsorientierte Richtung umzulenken.
    Verlangen Sie also nicht von sich, künftig immer optimistisch sein zu müssen. Gestehen Sie sich zu, ratlos, ängstlich, traurig, verletzt, verärgert oder verzweifelt sein zu dürfen. Diese Gefühle sind völlig normal – auch für einen Optimisten. Wichtig ist nur, sich davon nicht überwältigen und lähmen zu lassen.
Wie Sie pessimistische Denkmuster durchkreuzen
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