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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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Aron beauftragt, die Untersuchung zu überwachen, und er ist sehr sorgfältig vorgegangen. Sehen Sie sich diese Karte an; darauf sind die Anomalien eingezeichnet.«
    Er schob die Dokumente auf Cecils Schreibtisch beiseite und entrollte eine Karte. Sie zeigte einen Überblick über die Regionen unterschiedlicher Erdanziehungskraft rund um die Mine, wobei Indigoblau die Regionen mit niedriger Dichte und daher niedriger Anziehungskraft und Rot die Regionen mit hoher Dichte und Anziehungskraft markierte. Dazwischen lag eine unterschiedlich intensive Farbpalette, je nachdem, wie sehr die Werte von einem Extrem ins andere schwankten. Doch eine ganze Reihe großer, grob elliptischer, indigofarbener Areale war sogar für Cecils ungeübtes Auge leicht erkennbar. Kimberlit, das magische Erz, das die Diamanten beherbergte, hatte niedrige Gravitationswerte, daher konnte es sich bei den Ellipsen mit niedriger Erdanziehungskraft durchaus um eine Ansammlung unentdeckter Kimberlite rund um die Mine handeln. Wenn sie diamanttragend waren, würden sie in der Tat eine große Wertsteigerung des Erzvorkommens bedeuten.
    Jason erkannte, dass Cecil beeindruckt war, und wies ihn auf die relativen Größen und Positionen der Anomalien hin. Unwillkürlich reagierte Cecil aufgeregt. Angenommen, diese schöne Fantasie war trotz aller Vorbehalte Wirklichkeit?
    »Cecil«, sagte Jason und ließ damit das förmliche »Mr Hofmeyr« fallen, das er benutzte, wenn es nicht so gut lief, »diese Eruptionsschlote sind so gut wie sicher Teil desselben Kimberlit-Vorkommens, das wir abbauen, und wir wissen durch die bestehende Mine, dass sie diamanttragend sind. Wir müssen aber einige Vorarbeiten leisten, um zu beweisen, dasses sich bei diesenAnomalien wirklich um Kimberlit handelt. Dann holen wir eine andere der großen Abbaufirmen mit an Bord. Natürlich ist BCMC eine der größten, aber falls Sie nicht wollen, dass Ihre Gesellschaft das Risiko ganz alleine trägt, könnten wir einen anderen großen Konzern mit Diamantenerfahrung mit ins Boot holen und dadurch das Risiko splitten. Wenn wir einmal damit anfangen, diese Mine auszubauen, wird das Projekt sowieso viel zu groß für uns beide. Aber wir werden einen großen Anteil behalten und den Rest für ein Vermögen verkaufen. Ich denke, es wird eine Stange Geld sein, sogar für Ihre Verhältnisse.«
    Er blickte Cecil an, vorsichtig seine Reaktion taxierend. »Ich glaube, dass auch Angus sehr interessiert ist. Es könnte sein, dass er die Ausbeutung ganz allein durch BCMC durchführen lassen will.«
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, erkannte Jason, dass dies ein Fehler gewesen war. Cecil wurde nicht gerne daran er innert, dass die Firmenübernahme durch Angus drohte.
    »Ja, das klingt wirklich verlockend – vorausgesetzt, alles geht gut«, erwiderte er brüsk. »Aber diese Kimberlite können sich nicht nahe an der Oberfläche befinden, sonst wäre De Beers beiden Proben auf sie gestoßen. Sie müssen tief liegen. Wir werden Probebohrungen machen lassen müssen. Das ist sehr kostspielig. Wo soll das Geld herkommen?«
    »Wir müssten, sagen wir, eine Million Dollar investieren, um auf den Stand zu kommen, der einem Großkonzern den Mund wässrig macht.«
    »Dieses ›wir‹ ist wohl nicht der Pluralis majestatis, wie? In diesem Fall meinen Sie wohl mich, oder? Sie haben doch gar nicht so viel Geld.«
    »Vielleicht könnten wir die Investitionen aus den Einkünften der Mine finanzieren?«
    »Wie viel Gewinn erwarten Sie dort für dieses Quartal?« »Etwa hunderttausend Dollar.«
    Ein Träumer, dachte Cecil. Er glaubt an das alles – und hat, um fair zu sein, auch konkrete wissenschaftliche Beweise dafür. Aber nur eine Schürfprobe von hundert zeigt ein Erzvorkommen, und nur eines von hundert Erzvorkommen lohnt den Abbau. Sehe ich hier diese winzige Chance, oder ist diese Gravitationskarte nur ein Symbol für ein schwarzes Loch, in das mein Geld – das Geld des Trusts, verbesserte er sich unbehaglich – mit alarmierender Geschwindigkeit verschwinden würde?
    »Mr Hofmeyr, das könnte der Grundstein einer ganz neuen Diamantenprovinz werden. Wir haben ein riesiges Schürfgebiet. Wenn wir uns mit BHP einigen könnten, würden die mit ihrem Falcon -Fluggravitationssystem über das Areal fliegen. Wir könnten eine Weltklassemine aufbauen! Denken Sie daran, dass die ergiebigste Diamantenmine der Welt in Jwaneng liegt, weniger als sechzig Kilometer Luftlinie entfernt!«
    Cecil ignorierte dieses Argument

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