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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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die geringste Lust, mich mehr als unbedingt notwendig mit dieser Geschichte zu befassen. Wir sollten es hinter uns bringen, dann lade ich Sie in die Pizzeria weiter unten in der Straße ein. Weigern Sie sich dagegen, mit mir zusammenarbeiten, fahren wir beide ins Präsidium. Ich esse meine Brote mit Salat und Tomaten, aber was Sie dann kriegen, weiß ich nicht.« Kubu merkte, dass er allmählich wirklich großen Hunger hatte. Gut, dachte er, dann werde ich noch gereizter.
    Jonny wollte kein Mittagessen, sondern etwas anderes, aber das würde er im Präsidium keinesfalls bekommen. »Da war ein Brief. Den habe ich genommen«, sagte er schnell. Kubu nickte ihm aufmunternd zu, als hätte er das längst gewusst. »So. Und wem haben Sie den Brief gegeben?« Jonny sagte nichts, deshalb änderte Kubu seine Taktik. »Wie viel hat derjenige Ihnen bezahlt?«
    »Fünftausend Pula.«
    Kubu sah Jonny ungläubig an.
    »Zusätzlich hat er mir meine Schulden erlassen. Meine anderen Schulden ...«
    »Wer?«
    »Ich beantworte keine weiteren Fragen mehr. Ich will einen Anwalt.«
    »Ach, jetzt kommen Sie schon! Sie haben bereits zugegeben, tausend Pula gestohlen zu haben und dazu ein wertvolles Dokument von BCMC, das Sie für eine hohe Summe einem Drogenhändler verkauft haben! Wofür wollen Sie jetzt noch einen Anwalt? Sie haben gesagt, dass Mr Hofmeyr auf eine Anzeige verzichten würde, also warum sollte ich Ihnen Schwierigkeiten machen? Aber ich will wissen, wer Sie bezahlt hat.«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.« Jonny klang regelrecht verängstigt.
    Wieder knurrte Kubu der Magen. Eine Calzone, dachte er. Mit Sardellen, Mozzarella und Tomatensoße. Vielleicht nur eine mittlere, schließlich war er auf Diät. Hoffnungsvoll sah er Jonny an. »Warum wollte diese Person den Brief haben?«
    Jonny schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich habe nur einen kurzen Blick darauf geworfen. Es ging um die Geologie einer Diamantenmine. Vielleicht wollte er Anteile kaufen? Oder den Brief an die Konkurrenz verhökern? Das wird es wohl gewesen sein.«
    »Höchstwahrscheinlich«, meinte Kubu. Vielleicht auch mit Oliven, dachte er. Oliven passen gut zu Sardellen. Wieder sah er auf die Uhr.
    »Wissen Sie, ich glaube, Mr Hofmeyr wird nicht mehr anrufen. Er hat es sich wohl anders überlegt. Damit sind Sie auf sich allein gestellt, richtig? Mittlerweile habe ich großen Hunger«, fügte er beinahe sehnsüchtig hinzu. Er zückte sein Notizbuch und riss die letzte Seite heraus. »Ich habe eine Idee«, sagte er. »Schreiben Sie den Namen einfach auf diesen Zettel und lassen Sie ihn auf dem Tisch liegen. Dann gehen wir los und essen etwas zu Mittag.« Er reichte Jonny das Stück Papier und seinen Kugelschreiber. Beide waren inzwischen unruhig, Jonny befand sich am Rande der Verzweiflung. Rasch kritzelte er einen Namen hin und legte Zettel und Stift hin. Im Gehen griff Kubu scheinbar gleichgültig danach und steckte beides in die Tasche.
    Er ließ Jonny loslaufen und setzte sich allein ins Restaurant. »Thembu Kobedi«, murmelte er vor sich hin. »Da war doch was. Wo habe ich diesen Namen schon mal gehört?« Kubu grübelte darüber nach, bis es ihm wieder einfiel. Er hatte Kobedis Namen auf der Kopie von Cecil Hofmeyrs Terminkalender gelesen. Fragen über Fragen schwirrten ihm durch den Kopf. Wer war Kobedi, und was hatte er getan? Warum wollte er den Brief? Was stand in dem Brief? Warum hielt Cecil ihn geheim? Hatte Kobedis Treffen mit Cecil Hofmeyr etwas mit dem Brief zu tun? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, wäre es wohl am besten, Mr Kobedi einen Besuch abzustatten.
    Nachdem er diesen Entschluss gefasst hatte, konzentrierte er sich auf näher liegende Fragen und bestellte ein Steelworks und eine Calzone tutto completo. Eine große Calzone.
     

Kapitel 30
    Nach dem Mittagessen versuchte Kubu zu ermitteln, wo Kobedi wohnte und ob er vorbestraft war. Es dauerte nicht lange. Kobedi war schon häufig verhaftet, aber nur selten verurteilt worden. Meist war es um Drogen und Prostitution gegangen, aber nichts war an ihm hängen geblieben. Für die meisten Straftaten war er nicht einmal angeklagt worden. Es gab einige Vorstrafen für kleinere Delikte, einschließlich Ladendiebstahl (als Teenager) und eine Bewährungsstrafe, weil er einen Angreifer bewusstlos geschlagen und ihm anschließend auch noch alle Finger gebrochen hatte. Der Angreifer war mit einem Bleirohr auf ihn losgegangen, hatte aber wohl keine Chance gegen Kobedi gehabt, der in

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