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Kuehles Grab

Titel: Kuehles Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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stellte und Wasser in Bellas Napf füllte. Mein Anrufbeantworter zeigte sechs eingegangene Anrufe an. Eine ungewöhnlich hohe Zahl. Instinktiv drehte ich mich weg; ich würde die Nachrichten abhören, wenn Bobby gegangen war.
    »Pläne für den Abend?«, fragte er.
    »Arbeit.«
    »Nähen?«
    »Starbucks.«
    Er runzelte die Stirn. »Heute?«
    »Die Menschen lieben es, wenn sie ihren Kaffee sieben Tage die Woche rund um die Uhr bekommen. Warum? Stehe ich unter Hausarrest?«
    »Nach den Ereignissen der letzten Tage wäre ein gewisses Maß an Vorsicht angebracht«, erwiderte er gleichmütig.
    »Mein Vater hat das nicht getan. Was auch immer Sie denken, mein Vater war nicht so. Und diese Nachricht unter dem Scheibenwischer beweist das. Tote verständigen sich nicht mit Briefen.«
    »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf über diese Nachricht, Annabelle. Das ist eine Sache nur für die Polizei, und es ist überhaupt nicht klar, ob sie mit dem Fall zu tun hat oder nicht.«
    »Mein Vater hat sich also als FBI-Agent ausgegeben und Catherine nach ihrer Rettung besucht. Möglicherweise wollte er nur aus erster Hand erfahren, was für ein Monster es auf kleine Mädchen abgesehen hat. Als Akademiker war dies vielleicht der logische Ansatz für Nachforschungen. Ich weiß, dass es eine plausible Erklärung geben muss!« Diese Theorie war lächerlich, aber ich konnte nicht anders. Nach einem lebenslangen Kampf mit meinem Vater, nachdem ich ihn beschuldigt hatte, kontrollsüchtig und paranoid zu sein, war ich plötzlich seine glühendste Verteidigerin. Es war eine Sache, wenn ich meinem Vater misstraute, aber eine ganz andere, wenn irgendjemand sonst ihn schlecht machte – das würde ich nicht zulassen.
    Bobby schien sich ernsthaft Gedanken über meine Theorie zu machen. »Schön, Annabelle. Geben Sie mir einen Grund. Liefern Sie mir was Greifbares. Ich bin für alles offen.«
    »Er hat sich nicht einmal hier aufgehalten, als Dori verschwand«, sagte ich scharf. »Zu dem Zeitpunkt waren wir schon in Florida.«
    »Das glauben Sie«, entgegnete er.
    »Ich weiß es! Mein Vater war nie weg, nachdem wir uns in Florida niedergelassen hatten.« Die Lüge kam mir mühelos über die Lippen. Mein Vater wäre stolz auf mich, dachte ich bitter.
    Zwei Wochen nach unserem Umzug nach Florida schreckte ich mitten in der Nacht aus dem Schlaf. Ich wollte zu meinem Vater, rief verzweifelt nach ihm. Stattdessen kam Mutter an mein Bett. »Ganz ruhig, Liebling, dein Vater kommt bald wieder heim. Er muss nur noch ein paar Sachen zu Ende bringen. Es ist alles gut.«
    Bobbys ruhige Stimme riss mich unbarmherzig in die Gegenwart. »Annabelle, wo sind die Möbel aus dem Haus in Arlington? Ihre Familie ist einfach verschwunden, aber was wurde aus Ihren Sachen?«
    »Ein Umzugswagen hat sie abgeholt.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe mit Mrs. Petracelli gesprochen …«
    »Sie haben was?«
    »Was denken Sie denn, was ich tun würde? Warten, bis Sie und D. D. mein Leben auf einem Silbertablett servieren? Sie sind die Cops. Ihnen bin ich doch vollkommen gleichgültig.«
    Er trat einen Schritt auf mich zu. Sein Gesichtsausdruck war nicht mehr teilnahmslos, seine grauen Augen sprühten Funken. Eigentlich hätte mich das erschrecken müssen, doch es reizte mich noch mehr. Ich wollte streiten, kämpfen, wüten. Alles wäre mir lieber als diese Hilflosigkeit.
    »Was haben Sie Mrs. Petracelli erzählt?«, wollte er wissen.
    »Was, Bobby?«, höhnte ich. »Trauen Sie mir nicht? Sind wir nicht alle im selben Team?«
    »Zum Teufel, was haben Sie Mrs. Petracelli erzählt?«
    »Nichts. Was denken Sie denn? Dass ich ins Haus einer Frau marschiere, die ich fünfundzwanzig Jahre nicht gesehen habe, und verkünde, dass die Polizei den Leichnam ihrer lange verschollenen Tochter gefunden hat? Ich muss schon bitten – so grausam bin ich wirklich nicht.« Ich trat einen Schritt vor und stach mit dem Finger gegen seine Brust. »Sie hat mir gesagt, dass Umzugsleute in unserem Haus waren und alles eingepackt haben. Mein Vater hat das zweifellos telefonisch arrangiert und die Sachen irgendwo einlagern lassen. Vielleicht dachte er, die Polizei würde die Vorfälle eines Tages aufklären und wir könnten nach Hause kommen und unser altes Leben wiederaufnehmen. Mein Vater plante immer gern im Voraus.«
    »Annabelle, es hat keine Transaktionen auf dem Immobilienmarkt gegeben, in keiner Spedition sind Container von einem Russell Granger gemietet worden – es gibt nirgendwo, bei keiner Behörde,

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