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Kuschelmuschel

Kuschelmuschel

Titel: Kuschelmuschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Dahl
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Kopf drehte, sah man sie unter seiner Haut spielen. Er hatte den schönsten Hals, den Anna je bei einem Mann gesehen hatte.
     
«Lass uns alles ganz, ganz langsam machen», sagte sie. «Bis wir vor Ungeduld verrückt werden. »
     
Sein Blick ruhte einen Moment auf ihrem Gesicht und wanderte dann weiter, an ihrem Körper hinab. Sie sah ihn lächeln.
     
«Wollen wir ganz vornehm und verschwenderisch sein und uns eine Flasche Champagner kommen lassen, Conrad? Der Etagenkellner kann ihn bringen, und du versteckst dich im Badezimmer, während ich ihm aufmache. »
     
«Nein», sagte er. «Du hast schon genug getrunken. Bitte, steh auf. »
     
Der Ton, in dem er das sagte, veranlasste sie, tatsächlich sofort aufzustehen.
     
«Komm her! », sagte er.
     
Sie trat dicht vor ihn hin. Er saß noch immer auf dem Bett, streckte jetzt ohne aufzustehen die Hand aus und begann, ihr die restlichen Kleidungsstücke auszuziehen. Er tat es langsam und bedächtig. Sein Gesicht warf auf einmal sehr blass geworden.
     
«O Liebling», jubelte sie, «wie wunderbar! Fabelhaft, du hast ja richtig dichte Haare in deinen Ohren! Weißt du, was das bedeutet? Das ist der sichere Beweis für eine überdurchschnittlich starke Männlichkeit! » Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn liebevoll aufs Ohr. Er fuhr fort, sie auszuziehen: Büstenhalter, Schuhe, Miederhöschen, Schlüpfer und schließlich die Strümpfe. Alles warf er einfach zu Boden. Als er ihr auch den zweiten Strumpf ausgezogen und ihn fallen gelassen hatte, wandte er sich ab, als existierte sie nicht mehr, und begann sich nun selber auszuziehen.
     
Es war seltsam, so dicht vor ihm zu stehen ohne einen Faden am Leib, während er ihr keinen einzigen Blick mehr gönnte. Aber vielleicht war das bei Männern so üblich. Vielleicht war Ed eine Ausnahme gewesen. Woher sollte sie das wissen? Conrad zog zuerst sein weißes Hemd aus, faltete es sorgfältig zusammen, stand auf, trug es zu einem Sessel und legte es über die eine Armlehne. Das gleiche tat er mit seinem Unterhemd. Dann setzte er sich wieder auf die Bettkante und begann seine Schuhe auszuziehen. Anna verhielt sich ganz still und beobachtete ihn. Sein plötzlicher Stimmungsumschlag, sein Schweigen, seine merkwürdige Intensität - das alles flößte ihr eine leichte Furcht ein. Aber es erregte sie auch. In seinen Bewegungen lag eine verstohlene Geschmeidigkeit, ja, beinahe eine drohende Gefahr, als sei er ein herrliches Raubtier, das sich behutsam anschlich, um zu töten. Ein Leopard.
     
Fasziniert sah sie ihm zu. Sie beobachtete seine Finger, die Chirurgenfinger, wie sie die Schnürsenkel des linken Schuhs lösten, den Schuh vom Fuß streiften und säuberlich mit der Spitze unters Bett stellten. Dann folgte der rechte Schuh. Anschließend die linke Socke und die rechte Socke, die beide sorgfältig zusammengelegt und mit äußerster Präzision über die Schuhspitzen drapiert wurden. Endlich bewegten sich die Finger auf den Hosenbund zu: Sie öffneten einen Knopf und zogen dann den Reißverschluss herunter. Die Hose wurde ausgezogen, in ihre Bügelfalte gelegt und ebenfalls zum Sessel getragen. Dann folgte die Unterhose.
     
Conrad selbst kehrte, inzwischen nackt, langsam zum Bett zurück und setzte sich auf die Kante. Und jetzt erst wandte er den Kopf und bemerkte Anna. Anna stand wartend da - wartend und zitternd. Langsam, bedächtig maß er sie von Kopf bis Fuß. Dann schoss auf einmal seine Hand vor, packte sie beim Handgelenk und riss sie mit einem scharfen Ruck quer über das Bett.
     
Die Erleichterung war ungeheuer. Anna umschlang ihn mit beiden Armen und hielt ihn fest, so fest - als fürchte sie, er könne fortgehen und nie mehr wiederkommen. So lagen sie da, Anna an ihn geklammert, als wäre er das letzte auf der Welt, woran sie sich festklammern könnte, und Conrad, der sich allmählich von ihr löste und begann, sie mit seinen Fingern, den geschickten Chirurgenfingern, an verschiedenen Körperstellen zu berühren. Und sofort stürzte sie wieder in einen Sinnesrausch.
     
Das, was er während der folgenden Minuten mit ihr machte, war schrecklich und wunderbar zugleich. Sie wusste, dass er sie lediglich bereit machte, vorbereitete oder, wie man im Krankenhaus sagte, die Operation einleitete, aber, o Gott, noch nie hatte sie etwas Ähnliches erlebt! Und alles ging so furchtbar schnell, in kaum mehr als wenigen Sekunden hatte sie jenen beinahe unerträglichen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gab, an

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