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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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auf den Weg zu ihrem Anwalt, Mooner und Zook klinkten sich wieder bei Minionfire ein.
    »Ich werde mal meinen Cousin Mooch damit beauftragen, sich um den Keller zu kümmern«, sagte Morelli. »Ein Teil des Bodens ist aufgerissen. Da kann er den Rest auch gleich noch machen.«
    Mooch besaß eine kleine Baufirma, die sich auf Renovierungsarbeiten und das Einbetonieren sterblicher Überreste spezialisiert hatte. Sein Eintrag in den Gelben Seiten lautete MOOCH MORELLI: ABRISS UND ENTSORGUNG.
    »Bist du sicher, dass Mooch dir Bescheid sagt, wenn er das Geld findet?«, fragte ich Morelli.
    »Ich lasse ihn nicht aus den Augen.«
    »Und was machen wir mit Dom?«
    »Such weiter nach ihm«, sagte Morelli. »Überwach Jellys Wohnung, und wenn Dom aufkreuzt, ruf mich an.«

14
    Vier Stunden später wartete ich noch immer vor Jellys Wohnung auf Dom. Der Hintern war mir eingeschlafen, und ich musste pinkeln. Ich ließ mir Jellys Telefonnummer von Connie geben und rief an. Keine Antwort, dann versuchte ich es bei Morelli.
    »Gibt es was Neues?«, fragte ich ihn.
    »Mooch und sein Bauhelfer Tiny haben zwei Sixpacks gekillt und dabei fast den gesamten Kellerboden demoliert. Sie haben jetzt noch Arbeit für vier, fünf Flaschen, dann sind sie fertig.«
    »Was gefunden?«
    »Erde.«
    »Wollen sie die Erde umgraben?«
    »Nein. Sie sind dicht. Ich meine betrunken. Mooch kann von Glück sagen, dass er sich mit dem Presslufthammer nicht den Fuß aufgestemmt hat.«
    »Ich brauche mal eine Pinkelpause.«
    »Nichts los?«
    »Nichts. Totenstille. Ich glaube, in der Erdgeschosswohnung hält sich auch gerade niemand auf.«
    »Ich würde dich ja ablösen, aber ich möchte Mooch nicht gerne allein lassen mit den Kids.«
    »Hast du Angst, er könnte sie im Keller einbetonieren?«
    »Nein. Aber dass er mein restliches Bier mit ihnen vertrinkt.«
    Jetzt steckte ich in einer Zwickmühle. Ich musste pinkeln. Dringend. Und es gab niemand, der mal eben für mich eingesprungen wäre. Ich hätte natürlich ein bisschen in der Gegend umherfahren und mir einen Laden oder eine Tankstelle mit einer Toilette suchen können, nur hätte das zu viel Zeit in Anspruch genommen. Ich hätte auch schnell die Straße überqueren und Jellys Toilette benutzen können. Aber das wäre zu riskant gewesen. Plötzlich hätte ich wieder in der Falle gesessen oder mir auf dem Klo irgendwas eingefangen.
    In meiner Fantasie warf ich eine Münze: Jellys Toilette lag oben. Ich ging über die Straße, schloss die Wohnung auf und zielte schnurstracks auf die Toilette zu. Die Brille legte ich sorgfältig mit Klopapier aus und vermied dabei möglichst jeden Kontakt, selbst mit dem Papier. Diese Toilette wirkte wenig vertrauenerweckend, also lieber auf Nummer sicher gehen. Gerade wollte ich mich hinhocken, als ich einen Krach hörte, dann ein Zischen. Eine Explosion erschütterte das Gebäude. Ich riss die Hose hoch und rannte aus dem Badezimmer. Vom Flur aus sah ich eine Feuerwalze in Jellys Wohnzimmer wüten, die es innerhalb von Sekunden in ein Inferno verwandelte. Der Weg zur Treppe war mir versperrt. Ich lief zurück ins Schlafzimmer und knallte die Tür zu. Ich öffnete das Fenster und kletterte nach draußen. Mit den bloßen Händen hielt ich mich an der Dachrinne fest, dann holte ich einmal tief Luft, schloss die Augen und ließ los. Ich kam mit den Füßen zuerst auf, dann landete ich auf dem Rücken, und mir blieb für einen Moment die Luft weg.
    Nur mit Mühe kam ich hoch auf die Beine und atmete ein paarmal tief durch. Große Scheiße. Ich wollte nicht, dass man mich hier entdeckte. Ich humpelte durch den kleinen Garten des Hauses, kletterte über den Koppelzaun und ließ mich auf das Nachbargrundstück fallen. Dann schlich ich mich zwischen den Häusern hindurch und kam schließlich auf einer Straße hinter Jellys Grundstück heraus.
    Über den Dachgiebeln stieg eine fette schwarze Rauchwolke auf. Zwei Streifenwagen rasten vorbei, und ein Stück die Straße hinauf sah ich das Blaulicht eines Feuerwehrautos. Ich ging um den Häuserblock herum und stand am Ende vor Morellis SUV, zwei Häuser von den Flammen entfernt. Mein Gesicht glühte förmlich von der unglaublichen Feuerhitze und von der Erkenntnis, dass ich auf der Toilette beinahe umgekommen wäre.
    Mir tat der Rücken weh, und mein Arm war zerkratzt und blutete. Ich bekam kaum Luft, ich würgte, und ich spürte, wie mir Tränen in die Augen traten. Irgendwie schaffte ich es, in den SUV zu steigen, aber ich war wie

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