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Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Titel: Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. L. Grey
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tausche gegen psychoville :O , und eine ganz interessante: was geht dan? wie stehts mit blondie? schon zum schuss gekommen? lass uns n bier zischen . Wer ist Blondie? Die Schickse aus dem Laden? Hat der böse Dan seinen Kumpels was vorgeflunkert? Sein ›Gesendet‹-Verzeichnis verrät mir nicht viel. Entweder löscht er es ständig oder er ist nicht sonderlich kommunikativ. Gespeicherte Fotos gibt es keine.
    Die Uhr zeigt jetzt 21:02 . Ich stecke das Handy zurück in die Tasche, und dann schäumt plötzlich das Wasser unter mir und sein Kopf taucht auf, das Haar glatt und glänzend.
    »Oh, Gott sei Dank!«
    Mit tiefen, bebenden Atemzügen schnappt er japsend nach Luft und schüttelt den Kopf, dass die Wassertropfen nur so spritzen.
    »Was ist?«, will ich wissen. »Gibt es einen Weg hinaus?«
    Er nickt keuchend, noch nicht zum Sprechen in der Lage. Er klammert sich an den Sprossen der Leiter fest und bekommt schließlich seine Atmung wieder unter Kontrolle.
    »Wie übel ist es?«, frage ich.
    »Kennst du diesen Film? Den mit dem Schiff?«
    »Der Sturm?«
    »Nein. Den mit dem untergehenden Ozeandampfer.«
    Oh, Scheiße. »Die Höllenfahrt der Poseidon?«
    »Jepp.«
    »Verdammt noch mal, Dan!« So viel zum Thema ›einfühlsam‹. Der Film hat mir wochenlang Albträume beschert.
    »Sorry.« Er klingt nicht so, als täte es ihm leid. »Rhoda, kannst du wirklich überhaupt nicht schwimmen?«
    »Als Kind wär ich fast ertrunken. Im Tipton-Freizeitbad. Hab’s seitdem nicht wieder versucht. Braucht man in Birmingham auch nicht so oft.«
    »Kommst du von da?«
    Ich nicke. Mein Herz rattert wie ein Maschinengewehr und meine Lungenflügel scheinen nicht in der Lage zu sein, genügend Sauerstoff aufzunehmen. »Zuerst nicht. Wir sind ziemlich oft umgezogen. Mein Dad ist Dozent, musst du wissen, deshalb sind wir ein paarmal umgezogen, als ich noch klein war, obwohl wir die meiste Zeit in Orpington gewohnt haben. Anschließend sind wir nach Ipswich gezogen und dann nach Birmingham, und dann, als mein Dad eine Festanstellung bekam, sind wir ...« Ich werde leiser und verstumme. Ich plappere wie ein kleines Mädchen. Lieber würde ich mich den ganzen Tag an dieser Leiter festhalten und Blödsinn labern, als diesem verfickten Drei-Minuten-Wasser auch nur einen Zentimeter näher zu kommen. In meinem Hals steckt ein Klumpen so dick wie eine Kanalratte.
    »Wir schaffen das«, meint Dan.
    »Aber unsere Handys ... sie werden nass und ...«
    »Scheiß drauf. Willst du wirklich noch weitere Nachrichten von diesen Arschlöchern bekommen?«
    Ich schüttle den Kopf. Ich habe noch nie so eine Angst gehabt. »Ich kann das nicht, Dan.«
    »Hör zu. Ich geh zuerst runter. Es ist nicht allzu tief, und du kannst dich an der Leiter nach unten ziehen – aber pass auf, dass du nichts von dem Wasser schluckst. Glaub mir: Es ist widerlich!«
    »Okay.«
    »Wenn deine Füße den Boden erreichen, geh in die Knie. Rechts ist eine Öffnung, die in eine Art Abflussrohr führt, da müssen wir durchschwimmen, um auf die andere Seite zu kommen.«
    »Wie weit ist es?«
    Er schüttelt den Kopf, weicht aber meinem Blick aus.
    »Wie weit?«
    »Nicht weit.« Er ist echt ein miserabler Lügner.
    »Ganz ehrlich, Dan: Wie weit?«
    »Zehn Meter ... aber ich werd dir helfen.«
    »Scheeeeiße!«
    »Es ist wirklich nicht so schlimm. Pillepalle.«
    »Hast du darum so lange gebraucht? Weil du auf der anderen Seite rausgekommen bist?«
    Er nickt.
    »Okay«, sage ich. »Dan ... weißt du noch, wie du sagtest, dass du Spiegel hasst?«
    »Ja.«
    »Na ja, wenn es etwas gibt, das ich wirklich, wirklich hasse, dann ist es Wasser.«
    »Glaubst du, sie wissen das? Die Idioten, die uns hier herumjagen?«
    »Was denkst du?«
    Weit über uns ertönt das Scheppern der Falltür. Ich schwöre, ich kann das verschleimte Keuchen der Kreatur hören. Die Zeit wird knapp.
    »Tief Luft holen«, fordert Dan mich auf.
    »Warte. Ich weiß noch was Besseres.«
    Ich hole den Umschlag aus der Tasche – soll er doch denken, was er will – und schniefe das restliche Koks. Es ist eine ordentliche Portion, und weil das meiste verklumpt ist, bleibt ein Pfropfen in meiner Nase stecken. Ich ziehe ihn hoch und zucke zusammen, als er in meinen Rachen gerät. »Okay, ich bin so weit.«
    Ich warte, bis er untergetaucht ist, und dann – wobei ich mich bemühe, das Bild der dicken Frau, wie sie leblos im überfluteten Frachtraum der Poseidon treibt, aus meinem Kopf zu bekommen – sauge ich so viel Luft in

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