Lady meines Herzens
sehr freundlicher Zeitgenosse«, sagte Julianna.
»Das könnte es erklären. Gibt es noch andere Gerüchte, die ich kennen sollte?«, fragte Sophie. Sie machte es sich auf dem Sofa bequem. Das waren ihre glücklichsten Stunden – wenn sie mit ihrer besten Freundin in deren eigenem Haus zusammensaß und den neusten Klatsch austauschte, bevor die ganze Welt davon erfuhr.
»Also«, begann Julianna mit einem hinterhältigen Grinsen, »du errätst nie, was ich über Lord Roxbury erfahren habe …«
Kapitel 14
Noch sechzehn Tage bis zur Hochzeit …
Im Arbeitszimmer des Dukes
Hamilton House
»Euer Gnaden, es gibt da noch eine Sache, die wir besprechen müssten«, teilte Spencer Brandon mit.
»Worum geht es?«, fragte Brandon erschöpft. Sie hatten den ganzen Morgen damit verbracht, die Geschäftsbücher zu prüfen, Korrespondenz zu erledigen und Dokumente für das Parlament aufzusetzen. Brandon war inzwischen so weit, dass er die Arbeit für heute ruhen lassen wollte.
»Es ist eine sehr delikate Angelegenheit, Euer Gnaden. Ich habe lange überlegt, ob ich es ansprechen soll, aber dann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Sie davon erfahren müssen!«, beendete Spencer seine Ansprache. Seine Wangen waren fast so rot wie sein Haar.
Das einzige Anzeichen seiner Neugier waren Brandons leicht gehobene Augenbrauen.
»Es geht um Ihre Hochzeit, Euer Gnaden.«
Brandons Herz begann zu hämmern.
»Ich habe einen Brief bekommen …« Und Spencer enthüllte ihm, welche Neuigkeiten er aus diesem merkwürdigen Brief erfahren hatte. Es ging um ein Taufregister. Er sprach sehr leise, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Brandon hatte bereits im Vorfeld von den Schulden der Richmonds gewusst. Aber das hier war etwas völlig anderes.
Weil er ein Mann war, der seine Entscheidungen vor allem auf Logik, Fakten und gesunden Menschenverstand gründete, würde Brandon so einer unverschämten Geschichte keinen Glauben schenken. Zumindest so lange nicht, bis sein Sekretär diese schockierende Behauptung verifizieren konnte.
Denn das änderte alles.
Kapitel 15
Noch fünfzehn Tage bis zur Hochzeit …
Hamilton House
Dass diese magische Anziehungskraft zwischen ihnen verboten war, machte sie noch verlockender. Aber so war der Lauf der Dinge, dies waren die Gesetze des Universums. Schon in der Bibel stand es geschrieben. Und Miss Sophie Harlow war vollkommen machtlos und konnte es nicht aufhalten.
Nicht, dass sie es aufhalten wollte .
Aber sie wusste, dass sie es eigentlich aufhalten müsste.
» Es ist ein ständiger Kampf, nicht an Sie zu denken«, hatte er zu ihr gesagt, und sie hatte diese Erinnerung wieder und wieder in Gedanken durchgespielt. Seine wunderschönen Augen hatten sich verdunkelt, als er es aussprach, vom hellen Grün frischer Blätter zu einem dunkleren Immergrün. Die Lippen hatte er zusammengepresst, und sie hatte sich gewünscht, seinen Mund mit ihren Lippen zu berühren, bis er den harten Zug verlor.
Aber sie konnte es nicht.
Allein bei dem Gedanken daran wurde ihr heiß, und ihre Haut prickelte angenehm.
Aber das durfte nicht sein.
Zum Beispiel deshalb, weil die beiden Duchessen gerade angeregt über die richtigen Blumen für die Hochzeit diskutierten, während Sophie sich ihren unzüchtigen Gedanken hingab, in denen der Bräutigam keine unwesentliche Rolle spielte. Sie hatte das schon während der letzten Treffen getan, bei denen es um die Gästeliste und andere langweilige Themen gegangen war. Sie hasste Hochzeiten mit jedem Tag mehr, den sie damit verschwendete, den Vorbereitungen für diese Hochzeit beizuwohnen. Zumal ihre Gefühle für Brandon mit jedem Tag wuchsen.
Ob er sich heute zu ihnen gesellte? Natürlich nicht, schalt sie sich. Er hatte ihr doch gesagt, dass seine Rolle bei dieser Hochzeit darin bestand, zur rechten Zeit am richtigen Ort aufzutauchen.
Vielleicht war er heute ja hier, unter demselben Dach wie sie …
»Ich habe ein Buch mitgebracht, in dem alles über die Sprache der Blumen steht. So können wir Clarissas Brautstrauß und alle anderen Gestecke nicht nur nach Gesichtspunkten der Schönheit, sondern auch nach der Bedeutung zusammenstellen. Lady Effrington hat mir bei Lady Carringtons Soiree diesen ausgezeichneten Vorschlag gemacht.«
»Das ist wirklich eine hübsche Idee, Lady Richmond«, sagte Lady Hamilton.
»In der Tat. Ich bin sicher, das wird die neueste Mode«, fügte Sophie hinzu. Lady Richmond strahlte.
Vielleicht, überlegte Sophie, könnte sie sich
Weitere Kostenlose Bücher