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Land der guten Hoffnung

Land der guten Hoffnung

Titel: Land der guten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Mittagessen verspürte ich einen ersten Hauch von Nervosität bei Wishbone.
    „Wie steht es?“, erkundigte er sich bei dem weißen Anthropologen.
    „Bisher noch nichts. Entweder haben sie ihre Opfer äußerst tief vergraben, oder sie haben es in einem Winkel der Scheune getan, den wir uns noch nicht vorgenommen haben.“ Der Mann wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
    „Wenn das so weiter geht, können Sie mir langsam die Daumen drücken, Helm!“
    Wishbone wandte sich von der Ausgrabungsstätte ab und ging mit mir zum Haus, um der Hitze zu entfliehen. Der Tag war klar und trocken, und das große Thermometer, das an der Hecktür des Laborwagens hing, zeigte 34 Grad Celsius. Zu Mittag hatte es gegrillte Boerewors mit gekochten Kartoffeln und Mohrrüben gegeben. Die deftige Wurst lag mir schwer im Magen. Zu unserer aller Überraschung war sogar Rena kurz aufgetaucht. Wortkarg hatte sie ihren Hunger gestillt, um sich danach wieder ins obere Stockwerk zurückzuziehen.
    Noch bevor ich mit Wishbone das Haus betreten konnte, kam hinter uns Unruhe auf. Ich hörte aufgeregte Rufe, die ich nicht verstand, Wishbone jedoch sofort anlockten. Ein Pathologe, der auf der Treppe zum mobilen Labor gehockt hatte, war bereits auf dem Weg in die Scheune und streifte sich eilig Latexhandschuhe über. Kaum hatte er die Scheune erreicht, richtete sich einer der Anthropologen auf und rief ihm etwas zu. Auch das wieder in Xhosa, Shona oder Zulu und für mich nicht zu verstehen. Es musste jedoch etwas wie Entwarnung bedeuten, denn der Pathologe verlor seinen Elan, und auch Wishbone hatte auf einmal keine Eile mehr, blieb stehen und schüttelte frustriert den Kopf.
    „Was ist passiert?“
    Er atmete tief ein und aus, um seinen Ärger zu zügeln. „Es war nur ein Hund.“ Er nahm die fragile Nickelbrille ab und putzte sie energisch mit einem Taschentuch. „Sie haben den verdammten Kadaver eines Köters entdeckt!“
    Ich hatte Angst um die Brille.
    „Wer kommt denn auch auf die Idee, seinen Hund in einer Scheune zu beerdigen?“ Er musterte mich, als verlange er eine sofortige Erklärung für ein solch abartiges Verhalten.
    „Wahrscheinlich dieselbe Sorte Mensch, die so was auch zum Friedhof für Menschen macht.“
    Er widersprach nicht, denn meine Antwort gab ihm Hoffnung, mit etwas Geduld doch noch die entscheidenden Beweise bei der Ausgrabung zu finden. „Kommen Sie!“
    Ich folgte ihm ins Haus und in den kühlen Keller. Diesmal brauchte er die Coleman-Lampe nicht anzuzünden. Dank des Generators genügte der Druck auf den Lichtschalter.
    „Hier unten ist es bei der Hitze am angenehmsten. Nehmen Sie sich ruhig ein Bier.“ Er selbst nahm sich eine Flasche Mineralwasser aus einem der Kästen. „Ich bin leider im Dienst.“ Er lachte. „Undercover ging es beim Trinken etwas lockerer zu. Es konnte sogar eine Pflicht sein!“
    Ich nahm mir ein Castle und wartete, bis er die Zahlenkombination in die Tasten des Schlosses getippt hatte und die Stahltür öffnete.
    Wishbone blockierte die Tür wieder mit einem Getränkekasten und sagte: „Ich bevorzuge offene Zellen.“
    Im harten Licht der Deckenbeleuchtung wirkte das Waffenarsenal noch kälter und bedrohlicher. Wir setzten uns an ein Kopfende des langen Tisches.
    „Wie lange waren Sie im Untergrund?“ fragte ich.
    „Da kommen ein paar Jahre zusammen. Wenn man sich in eine heimlich zu überwachende Gruppe einschleust, dauert es eine ganze Weile, bis man genug Glaubwürdigkeit und Vertrauen gewinnt, um vorsichtig für den echten Auftrag agieren zu können. Aber es ist mir wohl gelungen.“
    Wie wahr! Ich trank einen Schluck. Wenn Marius Bertrand einen wie ihn dazu abkommandierte, mir die politische Geschichte ihrer gemeinsamen Interessen zu erklären, dann war der Glaube an Wishbones Loyalität Grundlage dafür. Und wenn ein so kluger Kopf wie Dr. Dietrich Stamm mit großem Respekt von Stan redete, ihn als einen ganz Treuen bezeichnete, dann war das zweifellos der Beweis für eine rundherum gelungene Integration im feindlichen Lager.
    „Ja, es war eine lange Zeit, aber ich darf mich nicht beschweren“, sagte Wishbone. „Schließlich habe ich die Aufgabe auf eigenen Wunsch hin übernommen. Ich bin sicher nicht der einzige Ermittler der Kommission, der unzufrieden mit ihren Ergebnissen ist und mit Polizei und Staatsanwaltschaft zusammenarbeitet, um wenigstens einige der immer noch offenen Rechnungen zu begleichen. Aber ich glaube, so viel Aufwand hat sich noch keiner geleistet.“
    Es

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