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Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Titel: Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Keiner von euch will mir zuhören, weil sich keiner von euch für die Wahrheit interessiert. Aber die Wahrheit ist, dass ich kein Erbe Danaóns bin, sondern ein ganz gewöhnlicher Sterblicher. Yvolar hat sich geirrt!«
    »A-aber«, stammelte Leffel entsetzt, »das ist un-unmöglich…«
    »Muortis wollte mich vernichten«, fuhr der Junge fort. »Der Atem des Eisdrachen, der tödlich ist für die Erben Ventars, sollte mich töten. Aber… er tat es nicht! Versteht ihr, was das bedeutet? Der einzige Grund, weshalb ich noch lebe, ist der, dass ich nicht das bin, wofür man mich hielt. Ich… ich habe auf ganzer Linie versagt«, stammelte er und senkte schuldbewusst den Kopf, »habe euch alle enttäuscht…« Schluchzend sank er auf die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Seine Gefährten, die selbst zu bestürzt waren, um Rat zu wissen oder ein tröstendes Wort zu sprechen, standen wie vom Donner gerührt. Jeder von ihnen musste gegen die eigene Enttäuschung ankämpfen. Ihre letzte Hoffnung hatte auf Erwyn und dem Sylfenhorn geruht – nachdem ihnen auch noch diese Hoffnung genommen war, blickten sie in einen bodenlosen Abgrund.
    Im Nachhinein wurde Alphart klar, weshalb sich Erwyn seit seiner Befreiung so seltsam verhalten hatte, und er schalt sich einmal mehr dafür, dass er dem Druiden geglaubt und seine Hoffnung in einen halbwüchsigen Knaben gesetzt hatte. Wie hatte Erwyn ihn gleich genannt? Einen verblendeten Narren. Und der Junge hatte recht – denn genau das war Alphart gewesen, wie er in diesen Momenten fand. Er hatte sich…
    Plötzlich zuckte aus der Dunkelheit des Stollens ein Pfeil, verfehlte den Kopf des Wildfängers nur um Haaresbreite.
    »Sylf oder nicht, Junge«, stieß Alphart gepresst hervor, »wenn wir nicht augenblicklich von hier verschwinden, bist du tot!«
    Wie um seine Worte zu belegen, zuckten weitere Geschosse aus der Tiefe des Felsenganges. Die Gefährten gingen zu beiden Seiten der Stollenmündung in Deckung, in der im nächsten Moment die grobschlächtigen Gestalten einiger Erle auftauchten. Um wie viele es sich tatsächlich handelte, war nicht auszumachen, aber ihr Grunzen und Knurren war furchterregend.
    Alphart schaute sich verzweifelt um: Im Stollen vor ihnen waren die Erle, hinter ihnen der senkrecht abfallende Schacht, dessen Wände glatt und von Eis überzogen waren. Der Wildfänger begriff, dass sie in der Falle saßen und es nur einen einzigen Fluchtweg gab.
    Nämlich den nach vorn!
    »Vorwärts!«, rief er seinen Gefährten zu, während er mit der Axt einen weiteren Pfeil abwehrte. Dann stürmte er auch schon los, dicht gefolgt von seinen Freunden.
    Was die Gefährten antrieb, war der Mut der Verzweiflung. Zu verlieren hatten sie nichts mehr, also wollten sie zumindest kämpfen, sich zur Wehr setzen bis zum letzten Atemzug…
    Die Erle, die nicht mit einem solch tollkühnen Angriff gerechnet hatten, starrten ihnen verdutzt entgegen, und noch ehe sie dazu kamen, neue Pfeile auf die Sehnen ihrer Bogen zu legen, war Alphart bereits bei ihnen.
    Mit furchtbarer Wucht ließ der Wildfänger seine Axt kreisen und fällte zwei der Unholde mit einem einzigen Streich. Walkar und Leffel, der das Sylfenhorn an sich genommen und in seinen Umhang gewickelt hatte, damit es keinen Schaden nahm, folgten ihm auf dem Fuß, und sogar Erwyn und Mux beteiligten sich an dem Kampf, der innerhalb weniger Augenblicke vorüber war.
    Heftig atmend und bebend vor Kampfeslust, fuhr Alphart herum, um sich nach seinem nächsten Gegner umzusehen – und stellte verblüfft fest, dass keiner mehr da war. Die Patrouille hatte lediglich aus einer Handvoll Erlkriegern bestanden, die unter den Äxten und Klingen der Gefährten ein blutiges Ende gefunden hatten. Jedoch – der Kampf war nicht unbemerkt geblieben. Aus den Stollen, die weiter vorn in den Hauptgang mündeten, war aufgeregtes Gebrüll zu hören. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Alphart und seine Kameraden erneut Gesellschaft bekommen würden.
    »Weiter!«, zischte er seinen Gefährten zu, und sie setzten mit fliegenden Schritten den Stollen hinab. Um mit den anderen mithalten zu können, sprang Mux mit einem weiten Satz auf Walkars Schulter, wo er sich am zottigen Haupthaar des Bärengängers festhielt und ihn unentwegt plappernd anfeuerte.
    Warum die Gefährten aus Muortis’ finsterem Reich zu entkommen suchten, wusste keiner von ihnen. Ihre letzte Hoffnung hatte sich zerschlagen, die einzige Waffe gegen das Eis sich als wirkungslos

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