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Lass mich dein Feuer spüren

Lass mich dein Feuer spüren

Titel: Lass mich dein Feuer spüren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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Tag anbrach? In jedem Fall hatte sie, als hinge ihr Leben davon ab, all ihren Mut zusammengenommen und ihrem Impuls nachgegeben, Tanner zu zeichnen. Er hatte sich zuerst gesträubt, sich dann aber überreden lassen, als er erkannt hatte, wie viel es ihr bedeutete.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und spannte dabei seine Arm- und Brustmuskeln an.
    Abby schluckte mühsam. “Halt bitte still.”
    “Jawohl, Ma’am”, sagte er lachend. “Die ‘beste Zeit zum Malen’? Ich dachte, ein Künstler braucht viel Sonnenlicht, um arbeiten zu können.”
    “Kommt darauf an, wen oder was man malen will.”“
    Tanner hob die Augenbrauen. “Ach ja?”
    Sie nickte. “Und auf die Stimmung, die man festhalten will.”
    “Und welche Stimmung versuchst du festzuhalten, Abby?” Seine Stimme war heiser und verführerisch, und sein Blick wanderte langsam über ihren Körper.
    “Eine entspannte, denke ich”, murmelte sie und zwang sich, den Blick von ihm zu nehmen und sich auf die Skizze zu konzentrieren, die allmählich Leben bekam. Genau wie ich, dachte sie, genau wie er.
    “Meine Stimmung ist alles andere als entspannt”, sagte Tanner.
    Ihr Bleistift schwebte über dem Papier, während Abby ihre aufregenden Gedanken zu zügeln versuchte.
    Tanner räusperte sich. “Also, warum hast du beschlossen, Malerin zu werden?”
    Sie musste lächeln. “Niemand beschließt einfach so, Maler zu werden. Das Verlangen, zu malen oder zu zeichnen, kommt ganz von selbst und wird schließlich zu einer Besessenheit.”
    Er nickte. “Ich verstehe. Dann eine bessere Frage: Warum unterrichtest du?”
    Abby sah auf und seufzte. “Ich liebe den Ausdruck in den Gesichtern meiner Schüler, wenn sie etwas Gutes geleistet haben. Wenn sie mit großen Augen auf ihr Werk blicken und sich staunend fragen: Und das habe ich gemacht?”
    “Aber wenn du dich nur auf deine eigenen Werke konzentrieren würdest, könntest du eines Tages reich und berühmt werden.”
    Sie rieb mit dem Daumen über das Papier, um die richtige Schattierung für Tanners Wadenmuskeln zu bekommen. “Reichtum und Ruhm interessieren mich nicht. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, wo die jüngeren Kinder die Sachen der älteren auftragen mussten und wo wir viermal in der Woche Spaghetti aßen. Aber mir hat es gefallen, mein Bett zu teilen.”
    “Ich selbst habe auch nichts dagegen.”
    Ihr wurde immer heißer, und sie kam aus dem Konzept. “Worüber haben wir gerade gesprochen?”, fragte sie errötend.
    Er lachte und klang ziemlich zufrieden mit sich. “Über deine Kindheit und dass ihr nie viel Geld hattet, dass dich das aber nicht gestört hat.”
    “Ja, es stimmt, ich war ein glückliches Kind, und ich habe meine Eltern für das respektiert, was sie sind, und für die Liebe, die sie uns entgegengebracht haben, und dafür, dass sie so hart für uns gearbeitet haben.” Abby lächelte. “Daran hat sich bis heute nichts geändert.”
    Tanner sah aus dem Fenster, und sie fragte sich, ob er jemals in ähnlicher Weise für andere empfunden habe. Oder ob ihm Reichtum und Ruhm wichtiger waren als Menschen, weil er glaubte, dass nur diese Dinge ihn glücklich machten.
    “Du wärst zufrieden mit Kleidern aus zweiter Hand und jeden Tag Spaghetti?”, fragte er sie schließlich.
    “Mit dem richtigen Mann, ja.”
    Dass Tanner daraufhin die Kiefer zusammenpresste versetzte ihr einen Stich. Besser, sie hätte das nicht gesagt. Eigentlich hatte sie über solche Themen wie Liebe und Familie ja auch gar nicht sprechen wollen.
    Sie warf Zeichenblock und Bleistift aufs Bett und bemühte sich um einen lockeren Ton. “Du bist dran.”
    Sein Gesichtsausdruck entspannte sich wieder. “Ich dachte, ich wäre schon dran gewesen”, erwiderte er.
    “Nicht damit, Dummerchen.” Sie stand auf und zog den Bademantel aus. “Du bist dran, mich zu zeichnen.”
    Abby stand nur wenige Meter von ihm entfernt, drehte den Kopf zur Seite, legte eine Hand über ihre Brust und versuchte, sittsam auszusehen. Was ihr natürlich nicht gelang. Sie sah absolut hinreißend und sexy aus, und Tanner begehrte sie so sehr, dass er seine ganze Willenskraft aufbringen musste, um sich nicht sofort auf sie zu stürzen. Sie trug nichts als ein Lächeln, und da erwartete sie von ihm, dass er sie zeichnete?
    Er lachte, es klang eher wie ein ersticktes Stöhnen. “Abby, ich kann nicht …”
    “Versuch, mich nicht sexuell zu sehen”, schlug sie vor.
    “Sei nicht albern.”
    Sie lachte. “Ich meine es ernst. Fang

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