Lautlose Jagd
Korea diese Volksrevolution durch Entsendung von Jagdbombern unterstützt, die den Auftrag hatten, die Sondereinheiten der Volksarmee für interne ›schwarze Operationen‹ zur Unterdrückung von Redefreiheit und Menschenrechten anzugreifen. Ebenfalls angegriffen und größtenteils zerstört wurden viele der Massenvernichtungswaffen Nordkoreas, aber leider konnten wir nicht alle rechtzeitig zerstören. Auf den Süden wurden mehrere Raketensalven abgegeben. Dabei hat es Zehntausende von Toten und Hunderttausende von Verletzten gegeben.
Wir beten für die Seelen der Toten und sprechen den Hinterbliebenen, die wir tatkräftig unterstützen werden, unser tief empfundenes Beileid aus.
Aber selbst während kommunistische Raketen im Süden einschlugen, blieben unsere Arme für unsere Brüder im Norden geöffnet, um eine Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit zu ermöglichen. Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die Demarkationslinie, diese widernatürliche Grenze, die unser Volk über ein halbes Jahrhundert lang gespalten hat, nicht mehr existiert. Die Kontrollstellen, Minenfelder, Grenzübergänge und Wachtürme im Niemandsland zwischen Nord und Süd sind verschwunden. Zehntausende sind aus dem Norden über die ehemalige Grenze nach Süden geströmt, um Verwandte, von denen sie lange getrennt waren, wieder zu sehen. Korea ist nicht länger geteilt. Korea ist wieder vereinigt. Herr Vizepräsident?«
Pak Chung-chu verbeugte sich vor Präsident Kwon, vor den Gästen und in die Kamera. »Danke, Herr Präsident. Meine koreanischen Landsleute, ich bin Pak Chung-chu, bisher Erster Vizepräsident der Demokratischen Volksrepublik Korea. Es ist mir eine große Ehre, dem koreanischen Volk und der Weltöffentlichkeit die Bildung der Vereinigten Republik Korea bekannt geben zu dürfen.
Meine erste Amtshandlung soll dies hier sein...« Pak zog sein rotes Mitgliedsbuch der Kommunistischen Partei Koreas aus der Jackentasche und zerriss es in kleine Stücke. »Vor den Göttern, vor meinen Vorfahren und vor Ihnen, meine koreanischen Landsleute, sage ich mich feierlich und endgültig von der Kommunistischen Partei Koreas los. Die Partei ist ihren Idealen untreu geworden und hat das Volk unterdrückt und verraten. Ich rufe alle loyalen und patriotisch gesinnten Nordkoreaner dazu auf, meinem Beispiel zu folgen.«
Nachdem Pak sich kurz gesammelt hatte, fuhr er fort: »Die Hauptstadt unserer neuen, wahrhaft demokratischen Republik Korea wird Seoul sein, das schon immer das historische und spirituelle Zentrum unserer Nation und unseres Volkes gewesen ist.
Pjöngjang wird erneuert und modernisiert, um schon bald zu einem Symbol für das neue, von neuem Leben erfüllte Korea zu werden - ein leuchtendes Beispiel für den Geist und die Opferbereitschaft des koreanischen Volkes. Für alle Koreaner herrscht ab sofort Reisefreiheit im gesamten Land. Ich weiß, dass eure Schwestern und Brüder euch überall willkommen heißen werden.
Mein verehrter Freund und Kollege Kwon Ki-chae und ich werden die praktischen Details der Wiedervereinigung überwachen.
Unsere Hauptsorge gilt dem Wohlergehen von Millionen unserer Landsleute im Norden, die unter dem repressiven kommunistischen Regime an Armut, Unterernährung, schlechter Gesundheitsfürsorge und schlimmen Wohnverhältnissen zu leiden hatten. Wir sind hier, um diesen Menschen zu versichern, dass ihnen geholfen werden wird. Wir rufen sie dazu auf, ihren Brüdern und Schwestern im Süden zu vertrauen.
Dies ist der Tag, um den wir lange gebetet haben, und wir müssen begreifen, dass unsere Feinde nicht die Menschen, sondern die miteinander im Streit liegenden Regierungen waren. Die Helfer, die schon bald in jedes Dorf kommen werden, können Soldaten aus dem Süden sein. Aber sie kommen nicht als Eroberer, sondern in friedlicher Absicht, um auf jede nur mögliche Weise zu helfen.«
Pak Chung-chu verbeugte sich erneut vor Kwon. Der Präsident erwiderte seine Verbeugung, bevor er das Wort ergriff: »Danke, Herr Vizepräsident. Ich darf Ihre Ausführungen, die ich von ganzem Herzen begrüße, für unsere Landsleute im Süden wiederholen. Unser Land ist endlich wieder vereinigt; alle Koreaner können sich darin frei und ungehindert bewegen. Bitte fragen Sie nicht, unter welchem Regime jemand gelebt hat, der bei Ihnen um Beistand, Hilfe oder Arbeit nachsucht, sondern heißen sie ihn willkommen. Eine friedliche Wiedervereinigung ist nur möglich, wenn sie zuvor in den Herzen der Menschen
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