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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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er jedoch, dass das Bild passte.
    »Sie müssen Tony Mott sein.«
    »Stimmt genau.«
    Der Bezirkspolizist bewunderte das schnittige Rennrad. »Hab gehört, Sie seien der reinste Teufel auf Rädern.«
    »Nur bergab«, beschwichtigte Mott und lächelte bescheiden, obwohl er sehr wohl wusste, dass er tatsächlich wie der Teufel auf Rädern Fahrrad fuhr, egal, ob bergab, bergauf oder auf der Geraden.
    Pittman lachte ebenfalls. »Ich müsste eigentlich auch mehr Sport treiben. Besser wär’s. Besonders dann, wenn wir hinter einem Täter wie diesem Computerfritzen her sind.«
    Komisch. Mott hatte nichts davon gehört, dass auch die County Police auf den Fall angesetzt war.
    »Kommen Sie mit rein?« Mott zog den Helm ab.
    »Ich komme gerade von drinnen. Frank hat mich auf den neuesten Stand gebracht. Das ist vielleicht ein verrückter Fall.«
    »Hab ich auch gehört«, nickte Mott und stopfte die Schießhandschuhe, die er auch zum Radfahren benutzte, in den Bund seiner Spandex-Shorts.
    »Dieser Bursche, den Frank mit ins Team genommen hat … dieser Berater? Der junge Kerl?«
    »Sie meinen Gillette?«
    »Ja, genau, so heißt er. Der kennt sich ziemlich gut mit dem Kram aus, was?«
    »Der Mann ist ein Wizard«, sagte Mott.
    »Wie lange soll er euch denn helfen?«
    »Ich denke mal, so lange, bis wir dieses Arschloch geschnappt haben.«
    Pittman schaute auf seine Armbanduhr. »Ich muss los. Ich schaue später noch mal vorbei.«
    Tony Mott nickte, während Pittman davonschlenderte, sein Handy aus dem Mantel zog und wählte. Der Bezirkspolizist marschierte quer über den ganzen Parkplatz und ging auf den angrenzenden Parkplatz hinüber. Mott kam es ein wenig merkwürdig vor, dass er so weit weg geparkt hatte, denn direkt vor der CCU waren jede Menge Parkplätze frei. Aber dann ging er hinein und dachte an nichts anderes mehr als an den Fall und wie er sich, so oder so, einen Platz im Überfallkommando sichern konnte, wenn es so weit war, Jon Patrick Holloways Haustür einzutreten und den Schurken festzunehmen.
    »Ani, Ani, Animorphs«, sagte das kleine Mädchen.
    »Was?«, fragte Phate geistesabwesend.
    Sie saßen in einem Acura Legend, der frisch gestohlen, aber ordnungsgemäß auf eine seiner Identitäten angemeldet war. Sie waren unterwegs zum Keller seines Hauses in Los Altos.
    »Ani, Ani, Animorphs: Hey, Onkel Irv, wie findest du die Animorphs?«
    Blöd, saublöd, dachte Phate. Doch Onkel Irv antwortete: »Die finde ich ganz prima.«
    »Warum war Mrs. Gitting so komisch aufgeregt?«, fragte Sammie Wingate.
    »Wer?«
    »Die Dame vorne an der Rezeption.«
    »Keine Ahnung.«
    »Sag mal, sind Mama und Papa schon in Napa?«
    »Bestimmt.«
    Phate hatte nicht die geringste Ahnung, wo sie waren. Aber wo auch immer, er wusste, dass sie gerade die letzten Minuten Seelenfrieden genossen, bevor der Sturm des Grauens über sie hereinbrach. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis jemand von der Junípero Serra School anfing, Freunde und Familienmitglieder der Wingates anzurufen, woraufhin sich recht bald herausstellen dürfte, dass sich kein Unfall ereignet hatte.
    Phate fragte sich, wer wohl den schlimmsten Schock erleiden würde: Die Eltern des vermissten Kindes oder die Direktorin und die Lehrer, die das Mädchen seinem Mörder anvertraut hatten?
    »Ani, Ani, Animorphs. Welches ist dein liebster?«
    »Mein liebster was?«, fragte Phate.
    »Was denkst du denn?«, fragte die kleine Sammie zurück; ein wenig respektlos, wie sowohl Phate als auch Onkel Irv fanden.
    »Dein Lieblings-
Animorph
«, sagte das Mädchen. »Ich glaube, Rachel ist mein liebster. Sie kann sich in einen Löwen verwandeln. Ich habe mir eine Geschichte für sie ausgedacht, die ist total cool. Und zwar geht es dabei um …«
    Phate hörte sich die alberne Geschichte an, und das Mädchen plapperte drauflos wie ein Chatterbot, quasselte pausenlos weiter, auch ohne die geringste Ermutigung von Onkel Irv, dessen einziger Lichtblick im Augenblick die rasiermesserscharfe Militärklinge in seiner Tasche war, und die Vorfreude auf Donald Wingates Reaktion, wenn er, nach ein paar verdutzten Augenblicken, erkannte, was sich in dem Plastiksack befand, den ihm Phate in Kürze zustellen lassen würde. In Übereinstimmung mit dem Punktesystem im MUDAccess-Spiel, würde Phate selbst als Paketkurier auftreten, der das Paket an der Haustür abgab und sich den Empfang mit einer Unterschrift von D. Wingate quittieren ließ. Damit heimste er fünfundzwanzig Punkte ein, die höchste

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