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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Rücken. Als ich mich etwas gesammelt hatte, lief ich die Treppe hinunter und wartete geschlagene zwanzig Minuten, bis Kyle herbei gefahren kam. Es war nicht verwunderlich, denn er brauchte nun einmal seine Zeit durch den Straßenverkehr. Das Fenster an der Beifahrerseite war heruntergelassen und er warf mir von drinnen einen Blick hindurch zu.
    „Steig ein, Bunny“, sagte er schmunzelnd.
    Ich war so froh, dass er endlich da war, dass ich beinahe zur Autotür hinein flog. Er fuhr los, einfach so ohne Bestimmung und begann, durch den Stadtverkehr zu kreuzen.
    „Hat Sarah etwas gesagt?“, fragte ich ihn.
    „ Sie schläft noch.“
    „ Wundert sie sich nicht, wenn sie aufwacht und du einfach weg bist?“
    „ Ich habe ihr einen Zettel geschrieben.“
    „ Etwa ein Gedicht?“, fragte ich und war froh, von meinen eigenen Problemen abgelenkt zu sein.
    Kyle grinste mich nur an. „Interessiert dich das wirklich? Magst du nicht eigentlich etwas anderes mit mir besprechen? Dein SOS Notsignal zu solch früher Stunde, weißt du noch?“
    „Ja ich weiß“, seufzte ich. „Umso mehr bin ich auf deine Geschichte gespannt, um mich abzulenken.“
    „ So schlimm?“, wollte er wissen und griff mit seiner Hand zu meiner hinüber, um sie zu drücken.
    „ Katastrophe.“
    „ Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten“, meinte Kyle leichthin. Ich schmunzelte. Für Kyle hatte es schon immer zwei Wege gegeben, sich abzulenken von allem Unbill des Lebens.
    „ Telfair Museum of Arts oder Tybee Island?”, fragte ich ihn.
    Er nickte. „Genau.“
    Ich betrachtete den strahlend schönen Tag. Es war zu herrlich, um drinnen zu sein. Kyle schien das Gleiche zu denken, denn wir sahen uns nur an, lächelten, nickten und sagten wie aus einem Munde: „Tybee Island“.
    Kyle lenkte den Wagen in die entsprechende Richtung. Wir kamen gut voran, denn es war Donnerstagvormittag und weit und breit keine Wochenendausflügler unterwegs.
    „Na dann, fang mal an“, ermunterte er mich.
    „ Es ist wegen Tom“, sagte ich.
    Er nickte. „Der Vermieter?“ Kyle grinste mich breit an. Er wusste ganz genau, dass sich seit unserem Gespräch Samstagfrüh im Café in der River Street die Erde mehrmals gedreht hatte und alles anders war. „Etwa der Mann, dessen eingekaufte Freundin du bist? Der Vampir mit den italienischen Wurzeln und der weltbesten Pasta? Der Typ, der dabei geholfen hat, mich zu verkuppeln?“ Sein Grinsen war beim letzten Satz noch breiter geworden. „Dann leg mal los.“
    „ Na gut. Du hast ihn ja kennen gelernt. Sag mal, wie findest du ihn eigentlich?“, begann ich vorsichtig, obwohl ich das Okay von Kyle für Tom belauscht hatte.
    „ Nett“, kommentierte Kyle ohne Zögern. „Gute Umgangsformen, gute Küche, gute Filmauswahl. Aber weißt du, was mir am besten an ihm gefiel?“
    „ Nein, was?“
    „ Die Art, wie er dich ansieht. Puh Bunny, der ist ja hin und weg von dir. Der lässt dir auch alles durchgehen, oder?“ Er zwinkerte mich vergnügt an.
    Wenn ich so drüber nachdachte, dann ließ Tom eigentlich mehr als bloß alles durchgehen. Das ging auf keine Kuhhaut. Ich war so ein Ekel. Und Tom offensichtlich Masochist. Ich dachte daran, wie er mich gegen die Säule gepresst hatte, wurde rot und räumte mir innerlich ein, dass er ein sehr dominanter Masochist war.
    „Ich fühle mich ganz wohl bei ihm. Aber es ist alles schrecklich kompliziert.“
    „ Weil er dich mag und du ihn magst?“
    Ich zuckte die Schultern. „Vereinfacht gesagt ja. Ich meine, er ist schließlich ein Vampir.“
    „Kopf hoch, nur Fledermäuse lassen sich hängen“, scherzte Kyle. Zum Glück hatten Vampire und Fledermäuse nur in Horrorfilmen etwas gemeinsam.
    „ Ich glaube, Toms Kopf hängt gerade wirklich ziemlich.“
    „ Tiefer als deiner?“
    „ Meiner hängt nur so tief, weil seiner wegen mir hängt.“
    Kyle lachte. „Euch Kinder kann man auch nicht allein lassen. Also los, wie kann ich dir helfen?“
    „Ich hab Mist gebaut.“
    „ Das machst du dauernd, aber weil du so süß bist, verzeiht es dir jeder.“
    „ Haha Kyle. Das ist nicht komisch.“
    „ Das ist meistens das Problem dabei. Was ist nur aus dem guten Motto geworden, Humor sei, wenn man trotzdem lacht. Komm lach für mich, Bunny.“
    „ Kyle, das ist bierernst.“
    „ Hab ich nie verstanden. Bier hat keine Emotionen, weder ernst noch sonst was.“
    „ Kyle!“, tobte ich.
    Er brachte mich doch echt zum Explodieren. Doch was tat mein frecher Bruder, als ich wie ein Pulverfass

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