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Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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Falten.
    Verwundert über seine Aussage ließ ich das Blatt Papier fallen. Meine Knie begannen zu zittern. In Bruchteilen von Sekunden erinnerte ich mich zurück an den Unfall, an die letzten Monate und daran, wie Kevin mein Leben in kurzer Zeit verändert hatte. Ich dachte an den Abend am Strand und daran, wie Kevin den Dunkelhaarigen geküsst hatte. Kevins Geständnis schallte in meinem Kopf wieder. Ich stand direkt neben jemandem, doch fühlte ich mich dieser Person plötzlich fremder als je zuvor. Ich fühlte mich einsam und war mit den vielen Gedanken völlig überfordert. Bevor ich es weiter hätte verhindern können, füllten meine Augen sich mit Tränen. Mein Herz begann zu rasen, während sich eine unangenehme Gänsehaut über meinen Körper legte.
    „Yannek …“, seufzte Kevin und trat einen Schritt näher auf mich zu.
    Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Meine Atmung überschlug sich fast beim Weinen. Ich schämte mich für meinen Zusammenbruch. Nach einem weiteren Moment spürte ich, wie sich Kevins kräftige Arme um mich legten und mich mit sanfter Gewalt an seinen warmen Körper drückten. Ich genoss die ungewohnte Nähe, legte meinen Kopf auf seine Schulter und versuchte mich zu beruhigen.
    „Yannek, bitte beruhig dich doch oder ich fang auch gleich an zu weinen.“
    Bei dieser Aussage bildete sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen. Kevin strich mit seiner rechten Hand über meinen Rücken. Ich fühlte mich in seinen Armen geborgen und der kurzzeitige Überschuss an Gefühlen verflog langsam wieder.
    „Soll ich dir noch was sagen?“, fragte er plötzlich und presste mich noch fester an sich.
    Ich nickte, was er an seiner Schulter spüren musste.
    „Ich glaub, es ist Schicksal, dass ich dich wieder gefunden hab!“
    Mit der Aussage wusste ich nicht viel anzufangen, doch enthielt sie so viel Positives, dass sie mir wieder Mut gab. Vorsichtig löste ich mich aus Kevins Armen und während ich wie üblich auf meine Unterlippe biss, blickte ich ihm dankend in die Augen. Er legte seinen Kopf schief und lächelte kaum merklich.
    Als er seine Hand langsam hob und sie in Richtung meines Gesichtes führte, wurde mir etwas schwindelig. Ich hielt die Luft an und fühlte mich so, als ob Kevins tiefer Blick mich gefangen hielt. Vorsichtig legte Kevin seine Hand auf meine linke Wange und strich mir mit dem Daumen eine salzige Träne von der Oberlippe. Die Berührung glich einem schmerzfreien elektrischen Schlag. Ich wagte es nicht, mich zu bewegen. Seine Hand ruhte noch immer an meinem Gesicht, bis Kevin den Blickkontakt abbrach und seine Hand zurückzog.
    „Ich sollte gehen“, murmelte er und kratzte sich dabei an der Stirn. „Morgen ist wieder Uni und es ist ziemlich spät.“ Er schaute mich entschuldigend an. Wie selbstverständlich griff er zu einer auf dem Couchtisch stehenden Wasserflasche und trank einen großen Schluck.
    Ich beobachtete jede seiner Bewegungen und wünschte mich zurück in seine Arme.
    Kevin schraubte die Flasche wieder zu und betrachtete mich nachdenklich: „Oder soll ich lieber bleiben?“
    Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich nichts dagegen gehabt hätte, wenn Kevin über Nacht geblieben wäre.
    Er griff nach seinem Schlüsselbund, den er beim Ankommen auf den Tisch abgelegt hatte und ging langsam zur Tür. Ich blieb wie angewurzelt an derselben Stelle stehen und wartete geduldig auf seine Verabschiedung.
    „Du kannst dich ja melden, wenn du willst!“, sagte er und öffnete dabei die Wohnungstür. „Ach, Yannek?“
    Erwartungsvoll sah ich ihn an.
    Er kratzte sich am Hinterkopf und erwiderte meinen Blick kurzzeitig. „Keine Angst, ich lass dich nicht mehr allein, okay?“ Er lächelte mir zu.
    Ich nickte verträumt und beobachtete schließlich, wie er meine Wohnung verließ und die Tür hinter sich zuzog.
    Ich verharrte noch einige Sekunden in meiner Position, bis ich bemerkte, dass die Müdigkeit sich in mir ausbreitete. Ich verschwand noch einmal im Bad und kehrte dann zurück ins Wohnzimmer. Dort ließ ich mich glücklich in die Couch fallen und zog die Decke über mich. Noch bevor ich einschlief, gestand ich mir ein, dass ich mich tatsächlich in Kevin verliebt haben musste. Es sprachen einfach alle Zeichen dafür. Ich hatte gehofft, diese Gefühle zu verdrängen, doch war das ein aussichtsloser Kampf.
    Nach wenigen Sekunden übermannte mich der Schlaf und ließ mich eine sorgenfreie Nacht verbringen.

    Am nächsten Morgen wachte ich ohne erwartete

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