Lebenselixier
rollte sich auf den Rücken und sah sie auffordernd an. Die junge Frau
kletterte vorsichtig über ihre schlummernde Kollegin hinweg und platzierte sich
auf seinen Hüften.
Rhen begutachtete
die Blessuren, die er auf Schenkeln und Bauch hinterlassen hatte. Sie hob die
Arme über den Kopf und reckte ihm ihren Busen entgegen, an dem er sich vor ein
paar Stunden mit einer kurzen Neunschwänzigen ausgetobt hatte. Blassrote
Striemen bedeckten die Unterseiten ihrer schweren Brüste.
„Wie heißt du noch mal?“
Er streckte die Hände aus, um die Spuren seiner Grausamkeit zu erkunden. Unter
dem prickelnden Nachhall der erlittenen Schmerzen rekelte sie sich genüsslich,
beugte sich vor, brachte einen Nippel in die Nähe seines Mundes und stöhnte ihm
ein heiseres „Jasmijn“ ins Ohr.
Die reibenden Bewegungen ihrer Hüften heizten seinen Appetit an. Er saugte
ihren Nippel in den Mund, knabberte sanft, bis sie entzückt seufzte. Dann biss
er fest zu.
Sie schrie auf und wollte zurückweichen, doch Rhen packte sie in einem
plötzlichen Ausbruch von Kraft und Schnelligkeit. Er drückte ihren Rücken auf
die Matratze und war über ihr, bevor sie Atem holen konnte. Ein Ausdruck echter
Angst lag in ihren Augen, während sie keuchend unter ihm lag und ihn erschreckt
anstarrte.
Rhen durchflutete dieses Aufwallen von Furcht wie ein wohliger Schauder. Er sog
jede Nuance ihrer Reaktion gierig in sich auf. Seine Eckzähne verlängerten
sich, ragten knochenweiß über seine Lippen. Gehorsam wandte sie den Kopf zur
Seite, gewährte ihm Zugang zu ihrem Hals. Er drängte sich zwischen ihre
Schenkel und sie reagierte, indem sie die Beine um seine Hüften schlang. Als
seine Fänge ihre Kehle durchbohrten, drang er gleichzeitig in sie ein. Ihren
Aufschrei quittierte er mit zufriedenem Grunzen. Sie schloss die Augen, ergab
sich ihm, von Lust überwältigt.
Eine Nacht mit
einem Bluttrinker würde jede Heilige in eine Hure verwandeln, davon war Jasmijn
überzeugt. Ihr Geruch und die Berührung ihrer Haut wirkten stärker als jedes
Aphrodisiakum. Und wenn sie zubissen ...
Rhen knurrte an ihrem Hals. Sie spürte die Vibrationen überall in ihrem Körper.
Noch immer saugte er an ihrer Kehle, hämmerte in ihren Unterleib. Jasmijn kam
zuerst. Ihre Muskeln zuckten, umklammerten ihn und lösten seinen Orgasmus aus.
Ihr Keuchen hallte von den Wänden des luxuriösen Schlafzimmers wider.
Unvermittelt
schob Rhen Jasmijn von sich und hob lauschend den Kopf.
„Ach, Scheiße.“ Er sprang aus dem Bett, griff im Hinausgehen nach seiner Jeans
und war im Nu aus dem Zimmer. Jasmijns Kollegin hatte sich inmitten der
zerwühlten Laken aufgesetzt und strich ihr blondes Haar zurück. Die beiden
Frauen, die ihm verblüfft hinterher starrten, beachtete er mit keinem Blick.
Rhen stieg in
seine Jeans, während er den Salon der noblen Hotelsuite in Richtung Tür
durchquerte. Er spürte die Präsenz eines anderen Bluttrinkers und erkannte
einen Freund.
Sein Zeitempfinden hatte in den vergangenen Tagen gelitten. Aber das war ja der
Grund, warum er Elmer stets mitteilte, wo er zu finden war, wenn er sich eine Auszeit gönnte. Er hatte die letzten Stunden exzessiv mit Sex und dem mit Koks und
Alkohol angereicherten Blut seiner Gespielinnen verbracht. Genau die Kombination,
die er brauchte, um sich komplett abzuschießen. Und um die wahrscheinlich
unausweichlichen Konsequenzen seiner sadistischen Veranlagung zu vergessen.
Gegenüber von Rhens
Tür lehnte ein hochgewachsener Bluttrinker an der Wand des breiten Hotelflures.
Er überflog Rhens Aufmachung. Die Jeans, bei der nur die unteren Knöpfe
geschlossen waren und das zerzauste, blauschwarz glänzende Haar.
„Scher dich rein, Alter.“ Rhen trat einen Schritt zur Seite, folgte seinem
Besucher in den gediegen ausgestatteten, unbeleuchteten Wohnraum.
Es war eine sternenhelle Nacht und für die Bluttrinker entsprach das sanfte
Mondlicht, das durch die breiten Fenstertüren fiel, einem sonnendurchfluteten
Sommertag.
Elmer ließ sich in einen der klobigen Ledersessel fallen, Rhen hockte sich auf
die ausladende Armlehne des dazu passenden Sofas.
„Falls du sauer bist, weil ich dich störe ...“
Rhen unterbrach seinen Gast. „Welchen Tag haben wir heute?“
Elmer grinste, doch seine Augen blieben davon unberührt. „Ich hab vor einer
Stunde ein paar Mal versucht, dich anzurufen.“ Sein Blick glitt an Rhen vorbei
zur Schlafzimmertür.
„Hi!“
Dort stand die Blonde, in ein Laken gewickelt, und klimperte eifrig mit
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