Lebenselixier
schien
ewig zu dauern, aber schließlich ließen Zähne und Klauen von ihr ab. Er musste
sie loslassen, denn in der Haltung, in der sie sich befanden, war eine Vereinigung
nicht möglich.
Tony richtete
sich auf und wich seinem Blick aus, der trüb und hungrig war. Er gab ein
unwilliges Knurren von sich, als sie sich von ihm löste. Seine Erektion zuckte.
Tropfen einer schillernden Flüssigkeit quollen aus der Spitze, liefen den
Schaft herab.
„Also gut!“ Tony horchte in sich hinein. Die Einstiche in ihrer Haut taten
schon nicht mehr weh, obwohl noch immer ein wenig Blut aus den Wunden sickerte.
Die schmerzstillenden Substanzen wirkten bereits. „Also gut.“
„Nimm mir die Ketten ab!“ Die Zähne hatten sich noch weiter verlängert, ließen
kaum mehr zu, dass er sprach.
„Nein!“ Ihre Stimme bebte. Sie war sich keineswegs sicher, ob Lukas ihr noch
immer die Wahrheit vorenthielt. Doch eines wusste sie genau. Sollte sie sich
nicht an die abgesprochenen Vorsichtsmaßnahmen halten, würde sich dies hier
niemals wiederholen.
Sie richtete sich über dem Unterleib der Transformation auf. - Wie
selbstverständlich ersetzte diese Bezeichnung Lukas Namen in ihren Gedanken. -
Sie umfasste mit einer Hand die Spitze seines Penis, während sie sich mit der
anderen abstützte.
Das Wesen stieß ein gieriges Heulen aus, während sein Geschlecht in ihrer Hand
zuckte. Ein Schauder lief von ihren Fingern ausgehend durch ihren ganzen
Körper, peitschte unvermittelte, heiße Erregung durch ihre Adern.
Wo kam dieses Gefühl her?
Erst als ihre Hand sich wieder von seinem Penis löste, bemerkte Tony, dass
einer der Dornen einen winzigen Riss in der Haut ihres Handballens hinterlassen
hatte. Eine glitzernde Flüssigkeit trat aus und hatte die Wunde benetzt.
Erschreckend, welche Wirkung diese geringe Menge seiner Körpersäfte auf sie
ausübte!
Tony hob den Blick zu diesem verzerrten Gesicht. Die unförmigen Knochen
schienen noch stärker hervorzutreten. Die Augen glühten in einem orangeroten
Licht. Es war doch keine Täuschung gewesen.
Sie schloss die Augen, führte den pulsierenden Penis zu ihrer inzwischen
glitschigen, pochenden Öffnung und senkte sich entschlossen auf ihn herab.
Ein kurzer,
scharfer Schmerz durchzuckte Tony, ähnlich wie bei ihrer Defloration. Sie
glaubte zu spüren, wie die Dornen sich in ihre Schleimhaut gruben. Aber kein
Schmerz begleitete diese Empfindung. Im Gegenteil.
Ihr Becken senkte sich von selbst tiefer auf seine Hüften herab, als sie es von
sich aus gewollt hätte. Heiße Angst, sie könnte sich selbst verletzen, ließ sie
vor Schreck schreien. Doch zugleich drangen Hormone und Substanzen in ihren
Kreislauf, die ihr endgültig die Kontrolle über ihren Körper entzogen. Ihre
Hüften rotierten gierig, aus eigenem Antrieb. Tony beobachtete sich, wie aus
weiter Ferne. Die Lust ließ sie Keuchen, Stöhnen, Schreien. Sie fühlte sich
entmündigt, ausgeliefert, obgleich das Wesen, mit dem sie vereinigt war, zur
Regungslosigkeit verdammt unter ihr lag.
Zögernd öffnete sie die Augen. Er starrte unverwandt, mit diesem unheimlichen,
orangeroten Blick zurück, während er sich wie in Krämpfen wand.
Tony ahnte, dass es die Bewegungslosigkeit war, die ihm Schmerzen bereitete.
Doch gleichzeitig stellte sie sich vor, sie hätte diese Ketten geöffnet, sah
die Kreatur rücksichtslos von hinten in sich stoßen. Der Gedanke, zusätzlich
seiner schieren Körperkraft ausgeliefert zu sein, war mehr als nur
beängstigend.
Erleichterung, nicht auf seine Manipulationsversuche eingegangen zu sein,
mischte sich mit der Erlösung, als rhythmische Zuckungen seines Geschlechts
heiße Flüssigkeit in ihren Unterleib pumpten. Tony schrie auf, denn es fühlte
sich an, als träte Säure aus ihm hervor und verätzte ihr Inneres. Der Schrei in
ihrer Kehle verebbte, als sie bewusstlos über ihm zusammenbrach.
32
Die Worte
schmeckten Thomas wie Galle. Mühsam zwang er ein Lächeln auf seine Lippen.
„Wenn überhaupt, dann ist es eine Erleichterung. Warum sagen sie mir nicht, wie
es zustande kommt?“
Hannah hatte sich verplappert. Sie wusste, warum er jeglichen telepathischen
Kontakt zu Jan verloren hatte. Und auch, warum die jungen Vampire, die vor ihm
auf dieser Folterbank lagen, ihre telepathischen Kräfte nicht zu ihrer
Verteidigung einsetzten konnten.
Thomas behauptete noch immer, Jan habe ihn gegen seinen Willen für seinen
Blutdurst benutzt. So hoffte er, sich Hannahs Sympathie zu erhalten. Der
Widerwille, mit dem
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