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Lebensstrahlen

Titel: Lebensstrahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Zufall führte uns auf der Überfahrt mit Bigot zusammen, und über die Bekanntschaft mit einem notorischen Schwindler vergessen Sie vollständig, weshalb wir eigentlich hierhergekommen sind. Lassen Sie jetzt wenigstens Ihre Hände von der Geschichte, Kelly! Sie haben es mit Schwindlern zu tun. Einmal werden Sie doch der Dumme dabei sein.«
    »Sehr richtig, Spranger! Natürlich haben wir es mit Schwindlern zu tun. Das weiß ich schon längst. Aber das schöne an der Sache ist, daß die Herren Bigot und Hartford nicht wissen, daß ich es weiß. Sehen Sie, auf dieser Basis möchte ich noch einmal einen großen Schlag machen.«
    Ehe Spranger etwas antworten konnte, läutete das Telefon.
    Die Anmeldung des Hotels teilte mit, daß ein Herr Reinhard Mr. Spranger sprechen wolle.
    »Wir reden später noch weiter!« rief er seinem Partner zu und ging in sein Zimmer, um den gemeldeten Besuch zu empfangen.
    Was mochte Reinhard von ihm wollen? Spranger war gespannt, was der Deutsche, der jetzt in sein Zimmer trat, ihm zu sagen haben würde.
    Einen Gruß von Eisenlohr bestellte Reinhard, um dann zu der Sache zu kommen, die ihn herführte.
    »Ich erfuhr, Mister Spranger«, sagte er, »daß Ihr Partner immer noch in Verbindung mit Monsieur Bigot steht.«
    »Leider, Captain. Ich habe vergeblich versucht, ihn davon abzubringen. Er will nicht einsehen, daß er es mit einem Scharlatan zu tun hat.«
    »Mit noch Schlimmerem, Mister Spranger. Die Herren Bigot und Hartford bewegen sich hart an der Grenze, die den Scharlatan vom Verbrecher trennt.«
    Spranger wurde nachdenklich.
    »Liegt denn tatsächlich etwas Gravierendes gegen die beiden vor?« fragte er.
    »Ich danke! Für meine Ansprüche genügt es. Bigot hat sich kürzlich auf einem Wege, der noch nicht ganz offenliegt, Zeichnungen und Berechnungen Ihres Freundes Eisenlohr verschafft und versucht jetzt, danach zu arbeiten. Und sein Helfershelfer Hartford bringt im Schwarzhandel das Gold unter die Leute, das sein Kumpan neuerdings herstellt.«
    »Ja, aber dann müssen die beiden doch wirklich Gold machen können! Jetzt möchte ich ja beinahe glauben, daß doch etwas an der Sache dran ist.«
    »Glauben Sie es nicht zu früh, Mister Spranger! Ich erfülle einen Auftrag des Herrn Doktor Eisenlohr, wenn ich Ihnen noch einmal von jeder Verbindung mit diesen beiden Zeitgenossen abrate. Er bat mich direkt darum, als er hörte, daß ich nach Paris fahren müßte.«
    »Ah! Sie haben mit Eisenlohr über die Sache gesprochen, Herr Reinhard?«
    »Sehr eingehend, Mister Spranger.«
    »Hat er Ihnen keine Gründe für seine Warnung angegeben?«
    »Nur in großen Zügen. Doktor Eisenlohr ist der festen Überzeugung, daß es mit Monsieur Bigot noch vor Weihnachten einen Mordsskandal geben wird. Er möchte es verhindern, daß Sie oder Ihr Partner in die Affäre verwickelt werden.«
    Spranger sah nachdenklich vor sich hin. Einer plötzlichen Eingebung folgend, zog er ein Fach seines Schreibtisches auf und nahm das Reagenzröhrchen mit dem Goldstaub heraus, das Kelly ihm kürzlich gegeben hatte.
    »Was haben Sie da?« fragte Reinhard.
    »Etwas Goldstaub. Letztes Fabrikat Bigots.«
    Reinhard griff nach dem Gläschen.
    »Sehr verständig, Mister Spranger, daß Sie das Zeug im Tischkasten verwahren und nicht in der Tasche mit sich ‘rumtragen.«
    »Warum denn das, Herr Hauptmann?« fragte der Amerikaner verwundert.
    »Doktor Eisenlohr sprach etwas von einer Strahlung, die von diesem synthetischen Gold beständig ausgesandt wird. Ich bin kein Physiker, Mister Spranger, und kann nur ungefähr wiederholen, was er darüber sagte; es lief darauf hinaus, daß es nicht ratsam wäre, diese Art von Gold ohne eine besondere Schutzkapsel bei sich zu tragen.«
    Wie von einem plötzlichen Schrecken ergriffen zuckte Spranger zusammen. »Wissen Sie, daß Bigot allen Ernstes daran denkt, sein Pulvergold für Zahnfüllungen zu verwenden?
    Nach dem, was Sie mir eben sagten, dürfte das nicht unbedenklich sein.«
    Reinhard wiegte den Kopf hin und her.
    »Nicht unbedenklich? Wir wollen lieber sagen, sehr bedenklich, wenn für dieses Gold das gleiche gilt wie für das, das Eisenlohr mir zeigte.«
    Der Amerikaner sprang erregt auf. »Man müßte das feststellen, Herr Reinhard!«
    Reinhard griff nach dem Röhrchen. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Mister Spranger: Ich bin morgen wieder bei Eisenlohr. Ich werde ihn bitten, die Probe zu untersuchen. Bis morgen abend können Sie telegrafisch Bescheid haben.«
    Auch Reinhard erhob

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