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Lee, Julianne

Lee, Julianne

Titel: Lee, Julianne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schwert der Zeit 04 - Die Erfüllung
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Geldbörse aus der Tasche unter ihren Röcken und hoffte, dass die wenigen Münzen, die sie noch besaß, ausreichen würden.
    Der Mann kratzte an einer Pustel an seinem Hals, dann nahm er die Börse, wog sie in der Hand und verzog das Gesicht. »Zufällig kenne ich einen jungen Mann, der in den nächsten Tagen in diese Gegend reist, aber...«
    »Diese Börse ist alles, was ich besitze. Wirklich alles.«
    Der Kaufmann seufzte und machte Anstalten, ihr den Geldbeutel zurückzugeben. Leah zog rasch eine perlenbesetzte Nadel aus ihrem Haar und drückte sie ihm in die Hand. Nach einer flüchtigen Begutachtung ließ er Nadel und Börse in die Tasche gleiten und nahm den Brief entgegen. »Zur Burg von Ciorram, sagtet Ihr?« Leah nickte, und der Mann legte den Brief auf den Tisch, ergriff eine Schreibfeder und malte sorgfaltig >Burg von Glen Ciorram< unter Ciarans Namen.
    »Ich danke Euch.« Eine Welle der Erleichterung durchflutete sie, und sie lächelte den Kaufmann strahlend an.
    »Mein Junge bricht morgen nach Skye auf. Euer Brief wird in einem Monat in Ciorram sein. Vielleicht sogar früher.«
    »Danke. Gott sei mit Euch.«
    Er nickte, und Leah verließ den Laden, wohl wissend, dass das Schreiben jetzt ihre einzige Verbindung zu Ciaran war.
    Am dritten Tag der Bombardierung machten sich die drei Hadleys» Ida und eine Magd in einer Kutsche auf den Weg nach Nairn. Edwin hob immer wieder hervor, dass ihnen dort nichts geschehen würde, wohingegen es in Edinburgh in der nächsten Zeit schweren Kämpfen kommen könnte; er betonte, er sei für Leahs Sicherheit verantwortlich und habe sie deshalb aus der Stadt fortbringen müssen.
    Während der Reise blickte Leah wehmütig aus dem Fenster der Kutsche. Eine Hand hatte sie in ihre Rocktasche geschoben, wo sie Ciarans Rosenkranz durch die Finger gleiten ließ. Ein ironisches Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie daran dachte, dass es die Soldaten ihres eigenen Vaters waren, vor denen Edwin sie in Sicherheit bringen wollte.
    Nachdem die Soldaten der Garnison Edinburgh fünf Tage lang unter Beschuss genommen hatten, gab Prinz Teàrlach nach und hob die Nachschubsperre gegen die Sassunaich auf. Sowie das Artilleriefeuer eingestellt worden war, wurde Ciaran von seinem Posten entbunden. Er steckte hastig seinen Talisman an und machte sich auf, um Leah zu besuchen.
    Aber das Haus ihrer Verwandten war fest verschlossen, und er sah nicht die geringste Chance, unbemerkt hineinzukommen. »Verdammt!«
    Da er ohnehin nicht ins Haus konnte und sich daher auch nicht mehr unsichtbar machen musste, nahm er den Talisman von seinem Hemd und schob ihn in seinen sporran. Ein vorübergehender Mann schrak zusammen, als er Ciaran so unvermutet vor sich auftauchen sah, aber nachdem er ihn einen Moment lang ungläubig angestarrt hatte, schüttelte er nur den Kopf und ging weiter. Es fiel ihm anscheinend leichter zu glauben, dass er Ciaran vorher einfach nicht bemerkt hatte, als darüber nachzudenken, ob er vielleicht verrückt geworden war oder ob Magie im Spiel gewesen sein könnte.
    Ciaran schenkte ihm keine Beachtung, sondern spähte zu den
    Fenstern empor. Die schweren Vorhänge waren zugezogen. Er klopfte an die Tür. Niemand antwortete. Dann ging er um das Haus herum, musste aber feststellen, dass die Vorhänge vor Leahs Schlafzimmerfenster gleichfalls zugezogen waren.
    »Verdammt.« Hastig hob er einen Kiesel von der Straße auf und warf ihn gegen das Fenster. Nichts. Ein weiterer Versuch blieb ebenfalls erfolglos. Noch nicht einmal ein Dienstbote erschien, um ihn davonzujagen. Er warf Sinann einen Blick zu, woraufhin diese im Haus verschwand.
    Kurz darauf tauchte sie wieder auf. »Sie ist fort, mein Freund. Die Asche im Kamin ist kalt, ihre Kleider sind weg und die Möbel mit Tüchern abgedeckt.«
    »Wo ist sie?« Eisige Furcht stieg in ihm auf. »Wo kann sie nur sein?« Obgleich er wusste, dass sie außerhalb von Edinburgh sicherer war, traf es ihn tief, sie nicht sehen zu können. Der Himmel mochte wissen, wo man sie hingebracht hatte.
    Sein Blick fiel auf einen kleinen Jungen, der in der Gasse herumlungerte und Ciaran neugierig anstarrte. Er winkte ihn zu sich.
    »Hör mal, Bürschchen, kannst du mir sagen, wo die Hadleys jetzt sind?«
    Doch der Junge wirbelte herum und floh, ohne eine Antwort zu geben. Seufzend sah Ciaran ihm nach, dann machte er sich auf die Suche nach jemandem, der ihm helfen konnte.
    Weiter oben in der Straße gab es einen Laden, in dem alle möglichen Waren

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