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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Papiere aus den Falten seiner Robe und reichte sie Shan mit offenkundigem Missvergnügen.
    »Haben Sie vielen Dank.« Shan nahm die Dokumente und gab seinem in einiger Entfernung herumlungernden Kabinensteward einen Wink. »Gordon, sei so gut und hole Ms. Mendoza, bitte.«
    »Oh nein, das kann ich nicht tolerieren!«, schnauzte Relgis und sprang mit wirbelnder Robe zwischen Gordy und die Tür. Seine Faust ballte sich drohend um den Schwertgriff. »Eine raffinierte Idee, Captain, leider funktioniert sie nicht! Indem Sie den Jungen nach ihr schicken, wollen Sie ihr lediglich eine Warnung zukommen lassen. Als Nächstes würden Sie uns dann davon in Kenntnis setzen, Ms. Mendoza habe unerlaubt das Schiff verlassen und sei geflüchtet!«
    »Geflüchtet?« Shan blinzelte und bemühte sich, einen möglichst einfältigen Gesichtsausdruck aufzusetzen. »Wohin sollte sie denn fliehen? Wenn ich mich recht erinnere, wurde meiner Crew doch eindeutig untersagt, die Planetenoberfläche zu betreten.« Er langte nach seinem Glas und nippte nachdenklich an dem Wein. »Die Passage ist natürlich ein großes Schiff«, räumte er ein. »Aber so weitläufig ist sie nun auch wieder nicht, dass es Ihnen nicht gelänge, Ms. Mendoza aufzuspüren, sollte sie sich irgendwo verstecken.«
    Als er sah, dass sich auf Relgis’ Glatze ein schimmernder Schweißfilm zeigte, änderte er seinen scheinheiligen Ton und wandte sich abermals an Gordy. »Geh bitte und hole Ms. Mendoza«, trug er ihm freundlich auf. »Richte ihr aus, ich wünsche sie unverzüglich zu sehen. Die Anwesenheit unserer beiden Gäste erwähnst du aber nicht.« Gordy glotzte ihn an, dann fasste er sich immerhin so weit, um eine Verbeugung zu machen und »Aye aye, Sir« zu murmeln, ehe er auf die Tür zusteuerte.
    Relgis rüstete sich zum Einschreiten, unternahm jedoch nichts, als er einen drohenden Blick seines Gefährten auffing.
    Shan gönnte sich noch einen Schluck Wein und fing lässig an, in den Gerichtsdokumenten zu lesen.
    Es dauerte keine fünf Minuten, bis die Türglocke ertönte.
    »Herein!«, rief Shan, ohne den Blick von den Papieren zu heben, obwohl er deren Inhalt bereits auswendig kannte.
    Die Beamten drehten sich um, die Hände auf die Schwertgriffe gelegt, bereit, es mit der gefährlichen Kriminellen aufzunehmen, die nun den Raum betrat.
    Relgis verzog keine Miene. Budoc quollen beinahe die Augen aus dem Kopf.
    Priscilla entbot beiden ein höfliches Lächeln, streifte sie mit einem neugierigen Seitenblick und ging an ihnen vorbei. »Sie wollten mich sehen, Captain?«
    Shan blickte hoch und unterdrückte ein Gefühl der Enttäuschung, als er sah, dass sie die Ohrringe, die er ihr geschenkt hatte, immer noch nicht trug. »Guten Morgen, Ms. Mendoza. Entschuldigen Sie, dass ich Sie so abrupt hierher bestellte. Aber diese Gentlemen …« Mit dem Kinn deutete er auf Budoc und Relgis. Dann unterbrach er sich und setzte von neuem an. »Ich fürchte, um meine Manieren steht es nicht zum Besten. Ms. Mendoza, diese beiden Gentlemen, Relgis und Budoc, sind Beamte des Gerichtshofs von Arsdred. Sie haben sich hierher bemüht, um Ihnen dieses Schriftstück zu überreichen.« Er hielt ihr das Blatt Papier entgegen.
    Sie nahm es, blickte Shan prüfend an, und fing dann an zu lesen. Zuerst röteten sich ihre Wangen, dann wurde sie kalkweiß. Shan zügelte den Impuls, aufzustehen und Priscilla in den Arm zu nehmen; stattdessen griff er mit nichtssagender Miene nach seinem Glas Wein und schottete seine Gedanken ab, indem er sich im Geist eine undurchdringliche Mauer vorstellte.
    »Wird er mich denn nie in Ruhe lassen?«, rief Priscilla und warf das Dokument auf seinen Schreibtisch. »Er engagiert jemanden, der mich niederschlägt und an einem Ort zurücklässt, an dem ich hätte sterben können, stellt mich als Verbrecherin dar – und jetzt lässt er mich verhaften! Ich soll einem Verhör unter Tiefensondierung unterzogen werden! Was soll ihm das ganze Theater überhaupt nützen? Was hat er davon, wenn er mich verfolgt, dieser Händler auf einem Schiff voller Lüstlinge und von der Göttin verlassener Trottel!« Sie wirbelte herum und näherte sich in drohender Haltung den Beamten. Relgis wich unwillkürlich einen Schritt zurück; Budoc fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen.
    »Wer wurde hier geschmiert?«, fragte sie streitlustig. »Ich soll gestohlen haben? Unterlagen, die dies beweisen, werden später nachgereicht? Soll ich etwa eingesperrt und verhört werden wie

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