Lehrer-Deutsch - Deutsch-Lehrer
didaktisch-pädagogische Kompetenz der Lehrer von jemandem beurteilt wird, der über eine außerordentlich große didaktisch-pädagogische Kompetenz verfügt. Was man wiederum daran erkennt, dass er – je nach Bundesland und Schultyp – Schulrat, Schulleiter oder Schulamtsleiter ist.
Selbstverständlich wird ein so wichtiges Amt (je nach Bundesland und Schultyp) wie Schulamtsleiter, Schulrat oder Schulleiter nur Menschen übertragen, denen von Ihren Vorgesetzten (je nach Bundesland und Schultyp: Schulleiter, Schulamtsleiter oder Schulrat) im Rahmen einer dienstlichen Beurteilung eine außerordentlich große didaktisch-pädagogische Kompetenz bescheinigt wurde.
Das Amt des MASSSAs ( M inisteriell A nerkannter S chulleiter, S chulrat oder S chul A mtsleiter) speist sich also quasi aus sich selbst heraus, der Genpool bleibt überschaubar. Im 18. sowie 19. Jahrhundert hatte diese Form der Amtsübertragung den positiven Effekt, dass man den Würdenträger sofort erkannte – zum Beispiel an der Habsburger Lippe. Heute kommt jemand, der eine Lippe riskiert, eher nicht für ein dienstliches Upgrade infrage und schließt deshalb sicher nicht zu den Habsburgern des Schulsystems auf.
Im Rahmen der dienstlichen Beurteilung finden unangemeldete Unterrichtsbesuche durch den MASSSA statt, was zu dem oben beschriebenen, überwiegend atypischen Verhalten der Lehrerschaft führt. Wobei die löblichen Ausnahmen hier nicht unerwähnt bleiben sollen, allen voran der Lehrertyp A, von dem der berühmte Ausspruch stammt: „Lieber 45 Minuten schämen, als ein ganzes Jahr lang vorbereiten.“ Löblich ist dieses Verhalten allerdings hauptsächlich aus kollegialer Sicht, ist doch der Notendurchschnitt der dienstlichen Beurteilung an der einzelnen Schule vom Ministerium vorgegeben (und zwar vom Finanzministerium). Deswegen wird eine gute Beurteilungsnote spontan als unkollegial empfunden, was wiederum langfristig zu einem sehr dynamischen Schulklima führen kann.
Nach einem Unterrichtsbesuch findet ein Mitarbeitergespräch statt, in dem der MASSSA dem Opfer erläutert, was an seinem Unterricht schlecht war – selbstverständlich auch, was an seinem Unterricht sehr schlecht war. Zurück im Lehrerzimmer berichtet das Opfer dann ausführlich und das Kollegium versucht gemeinsam, die Kriterien der Beurteilung zu erkennen. Diese liegen nämlich weitgehend im Dunkeln. Leider kann an dieser Stelle nichts zur Aufhellung beigetragen werden, da die Beurteilungskriterien rein subjektiv sind.
Einmal äußerte beispielsweise ein MASSSA im Verlauf des Mitarbeitergesprächs so ganz nebenbei, dass er den Medieneinsatz für recht ansprechend hielt. Schon versammelte sich montagmorgens um sieben Uhr das gesamte Kollegium vorm Aldi, um einen der preiswerten Beamer aus dem Sonderangebot zu ergattern, weil die Schule den kurzfristigen (und vorübergehenden) Bedarf nicht annähernd decken konnte.
Ein anderer MASSSA fand es recht nett, im Fremdsprachenunterricht mit der Klasse ein Lied zu singen. Keine Stunde später tönte wochenlang aus allen Klassenzimmern „London bridge is falling down“ in Konkurrenz mit „Frère Jacques“. Der Lateinlehrer, naturgemäß mit dem Hang zu Höherem geschlagen, vergriff sich gar an der „Carmina Burana“. Bereits nach einer Woche waren sämtliche Schüler stockheiserund wollten im Musikunterricht „alles, bloß nicht singen“.
Übel erging es dem MASSSA, der im November auch nur so nebenbei erwähnte, dass im Unterrichtsraum sehr schlechte Luft gewesen sei: „Man hätte durchaus mal kurz durchlüften können.“ Er bereute diesen Vorschlag nicht lange – bereits Mitte Dezember verstarb er an einer chronischen Lungenentzündung. Woraufhin in der Schule wieder Normalität einkehrte.
Stunden der Entspannung : die Lehrerkonferenz
„… doch die Zeit nimmt sich soviel Zeit, beim Vergeh’n.“
(Reinhard Mey)
Es gibt Menschen, die macht die rasante Bewegung eines Minutenzeigers nervös. Sie verfallen beim morgendlichen Abreißen ihres Tageskalenders in Schnappatmung und ihr Körper reagiert auf den hektischen Jahreszeitenwechsel mit Schweißausbrüchen. Kurz:Wir sprechen hier über ruhige, bedächtige Menschen.
Falls Sie zu diesem Typus gehören, sollten Sie unbedingt nach einer Möglichkeit suchen, regelmäßig an den Lehrerkonferenzen teilzunehmen. Nicht wenige Menschen haben den Lehrberuf nur deshalb gewählt, um mehrmals im Jahr diese vollkommene Kontemplation zu erleben. Selbst Farbe beim
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