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Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverley Kendall
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ebenfalls in ihren Kammern einsperrte, dachte sie gehässig.
    Mit würdevoller Lässigkeit zog sich der Viscount ein paar Schritte zurück und setzte ein verführerisches Lächeln auf. » Darüber müssen Sie sich keine Sorgen machen.«
    Amelia war dankbar, dass er sie nicht länger mit seiner Nähe belästigte, und ignorierte den amüsierten und wissenden Ausdruck in seinen Augen.
    » Darf ich heute Abend noch etwas essen? Oder wäre es Ihnen lieber, wenn ich vor Hunger stürbe?« Ihr knurrender Magen erinnerte sie deutlich daran, dass sie etwas zu essen brauchte.
    » Dieses eine Mal werde ich eine Ausnahme machen und Anweisung geben, Ihnen etwas hinaufzubringen. Ab morgen indes erwarte ich Sie im Speisezimmer.«
    Amelia schwieg. Denn hätte sie geäußert, was ihr auf der Zunge lag, wäre neuer Ärger mit neuen Diskussionen vorprogrammiert gewesen.
    So aber wandte sich Thomas Armstrong zur Tür, drehte sich noch ein letztes Mal um und sagte: » Kommen Sie morgen früh um acht Uhr ins Arbeitszimmer. Wenn Sie mich auch nur eine einzige Minute warten lassen, werde ich Sie persönlich abholen. Ganz gleich, ob Sie angezogen sind oder nicht.« Er hielt inne und fügte ohne jegliche Belustigung hinzu: » Wenn ich es recht bedenke, sollten Sie heute Nacht eigentlich keinen Fetzen Stoff am Leib tragen. Das würde dazu beitragen, meine Abholaktion morgen früh für uns beide ein wenig erregender zu gestalten.«
    Er ließ sie mit aufgerissenen Augen und offenem Mund zurück, stocksteif und unfähig, sich zu rühren. Aber seine Worte ließen ein Bild vor ihrem inneren Auge erstehen, das sie aus ganz anderen Gründen schockierte.
    Das Abendessen mit seiner Familie war eine vergleichsweise ruhige Angelegenheit gewesen. Seine neugierigen Schwestern hatten ihn mit Fragen bombardiert. Alles wollten sie über den jüngst angekommenen Gast wissen. » Fragt sie doch selbst, wenn ihr sie morgen seht«, lautete seine lapidare Antwort, doch beim fünften Mal schienen Emily und Sarah es leid zu sein und verfielen in Schweigen.
    Sobald er sich endlich in die Bibliothek zurückziehen konnte, schenkte Thomas sich das ersehnte und dringend notwendige Glas Portwein ein.
    Kurz darauf saß er in seinem Lieblingssessel, um in Ruhe über seine Schwierigkeiten nachzudenken. Nummer eins: Amelia Bertram. Wie ihr bisheriges Verhalten bewies, könnte sie sich als größere Herausforderung erweisen als erwartet.
    Thomas trank einen Schluck. Sein Plan war recht einfach gewesen: Er wollte sie Lügen strafen wegen ihrer unsäglichen Bemerkungen auf dem Ball. Ohne mit ihr ins Bett zu gehen, wohlgemerkt. Ein paar Küsse, so seine ursprüngliche Vorstellung, müssten ausreichen, sie eines Besseren zu belehren. Zusätzlich eine leidenschaftliche Umarmung vielleicht, mehr nicht. Gerade so viel, um in ihr die Sehnsucht nach etwas zu wecken, was sie niemals bekommen würde– jedenfalls nicht von ihm.
    Die Stimme der Vernunft riet ihm, sie gleich morgen beim ersten Sonnenstrahl nach Westmorland zu schicken und den frommen Schwestern die Sache zu überlassen. Die Stimme seines Stolzes hingegen befahl ihm, nicht die Waffen zu strecken. Schließlich dürstete er nach Vergeltung, und zwar mit Recht. Es schien ihm nur angemessen. Und wenn er dafür ein Theater inszenieren musste, das allen Londoner Bühnen zur Ehre gereichen würde. Nur: Da war diese unleugbare körperliche Anziehungskraft, die ihn auch in andere Richtungen denken ließ. Nun, zumindest würde er bei gewissen Verführungsaktionen nicht schauspielern müssen. Sie war begehrenswert, das musste er ihr zugestehen.
    » Ich dachte, du hättest dich schon zurückgezogen«, hörte er die Stimme seiner Mutter hinter sich.
    Thomas drehte den Kopf und sah, wie sie durchs Zimmer zu ihm kam. Die Röcke ihres malvenfarbenen Kleides raschelten über den Boden.
    » Noch nicht.«
    » Gut, denn ich möchte mit dir über Lady Amelia sprechen«, fuhr sie fort und setzte sich auf das Sofa. » Wollt ihr beide eigentlich heiraten?«
    Thomas, der gerade an seinem Glas nippte, verschluckte sich und bekam einen Hustenanfall. Heftig stellte er das Glas auf dem Tisch ab.
    Die Viscountess tätschelte ihm besänftigend die Hand, bis der Husten nachließ. » Ich hatte nicht vor, dich so aufzuregen, mein Lieber.«
    » Was um alles in der Welt bringt dich auf diesen Gedanken?«, keuchte er.
    » Ganz ehrlich, es ist der einzige, der überhaupt Sinn ergibt. Du bist Junggeselle, sie ist sehr schön und von Kopf bis Fuß eine Lady. Dass

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