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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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hört sich für meine Ohren nicht einmal wie eine Sprache an«, sagte er, »aber du scheinst ihn zu verstehen. Das liegt natürlich an der Lens. Ist das ein Thema, über das man nicht sprechen darf?«
    »Mit dir darf ich darüber sprechen«, erwiderte Kinnison. »Die Lens empfängt jeden Energieimpuls, der irgendwie mit der Gedankenbildung zu tun hat, direkt. Auf diese Weise gibt sie diese Gedanken in Englisch an mich weiter, weil Englisch meine Muttersprache ist. Gleichzeitig sind meine Ohren praktisch ausgeschaltet, so daß ich nur das Englische anstelle der tatsächlich entstehenden Geräusche höre. Die fremde Sprache kommt mir überhaupt nicht zu Bewußtsein, und ich habe daher auch nicht die geringste Vorstellung, wie sie klingt.
    Wenn ich mich andererseits mit jemandem unterhalten möchte, der keine mir bekannte Sprache spricht, spreche ich einfach in die Lens und richte deren Strahlung auf meinen Gesprächspartner, der jetzt annimmt, daß ich mich in seiner Muttersprache an ihn wende. Das ist der Grund dafür, daß ich jetzt in perfektem valerianischen Holländisch zu sprechen scheine, obwohl du genau weißt, daß ich davon nur etwa ein Dutzend Worte beherrsche – und die auch noch mit einem entsetzlichen amerikanischen Akzent. Das, was du hörst, wird außerdem in meiner Stimmlage gesprochen. Wärest du ein Franzose, würdest du mich jetzt Französisch sprechen hören, wärest du ein Manarkaner und könntest überhaupt nicht sprechen, stünde ich jetzt auf telepathischem Wege mit dir in Verbindung, wie es auf Manarkan üblich ist.«
    »Oh, ich verstehe ... glaube ich«, sagte der erstaunte Holländer. »Aber warum hast du ihnen nicht über das Mikrophon geantwortet?«
    »Weil die Lens zwar überaus vielseitig, aber nicht allmächtig ist«, erwiderte Kinnison trocken. »Sie schickt nur Gedankenimpulse aus, von denen ein Mikrophon nicht beeinflußt werden kann. Das Mikrophon, das keine eigenständige Intelligenz besitzt, kann keine Gedanken empfangen. Natürlich kann ich einen Gedanken ausstrahlen – mehr oder weniger stark tut das jeder –, aber ohne eine Lens am Empfängerende komme ich nicht sehr weit. Ich habe mir sagen lassen, daß das eine Sache der Übung ist – vielleicht schaffe ich es noch.«
    »Du kannst aber die Gedanken empfangen, die wir ausstrahlen. Dann kannst du also Gedanken lesen.« VanBuskirks Worte waren mehr eine Feststellung als eine Frage.
    »Wenn ich will – ja. Zum Beispiel habe ich das getan, als wir uns hier umsahen. Ich habe die überlebenden Piraten nach der Position ihres Hauptquartiers befragt, doch niemand wußte Bescheid. Einige konnten mir eine Menge Einzelheiten über das Aussehen und die Lage einzelner Gebäude und die Besatzung mitteilen, aber die Raumkoordinaten waren allgemein unbekannt. Die Navigatoren waren tot, und gegen den Tod kommen sogar die Arisier nicht an. Aber damit geraten wir schon sehr auf das philosophische Gleis, und es ist Zeit zum Essen.«
    Mehrere ereignislose Tag vergingen, doch schließlich wurde es im Lautsprecher wieder lebendig. Offenbar näherten sich zwei Piratenschiffe dem angeblich unbemannten Schiff, und die beiden Navigatoren diskutierten über den genauen Schnittpunkt der drei Flugkurse.
    »Ich hatte gehofft, daß wir uns mit unserem Patrouillen-Hauptquartier in Verbindung setzen könnten, ehe sie uns einholen«, sagte Kinnison. »Aber das müssen wir wohl abschreiben. Über die Lens meldet sich niemand, und die Funkstörungen haben eher noch zugenommen. Die Piraten sind sehr mißtrauisch, und sie werden uns nicht so einfach entkommen lassen. Hast du den Funkentzerrer fertig?«
    »Ja – du hast ihn eben selbst gehört. Er ist eingestellt auf den Kode der Piraten. Ich habe das Ding aus unseren eigenen Ersatzteilen gebaut und bin außerdem mit einem Tuch durch das ganze Schiff gegangen. Wir werden nicht einmal einen Fingerabdruck hinterlassen. Niemand wird wissen, daß außer der toten Mannschaft noch jemand an Bord gewesen ist.«
    »Prima! Unser Kurs bringt uns in wenigen Minuten durch ein Sonnensystem, in dem wir uns von diesem Schiff trennen müssen. Einen Augenblick ... Auf dieser Karte sind die Planeten Zwei und Drei als bewohnt eingetragen. Allerdings mit einer roten Index-Nummer. Elf-siebenundzwanzig. Hmm. Das heißt, daß die Welten praktisch unerforscht sind. Eine Landung ist bisher nicht erfolgt. Keine Niederlassung der Patrouille. Keine Handelsstation. Zivilisationsstadium unbekannt ... Sie wurden nur einmal kurz unter die

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