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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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aber vielleicht half ihm das, ein besserer Mensch zu werden.
    »Ich weiß, was es heißt, plötzlich mit nichts in Händen dazustehen«, hatte sie ohne jede Bosheit zu ihm gesagt. »Das ist hart, aber es formt den Charakter.«
    »Gut gemacht, Jackie«, sagte Ben anerkennend. Er war ja so froh, dass Henry genau das bekommen hatte, was er verdiente.
    »Ich weiß genau, was Nick denkt.« Jacqueline rang nervös die Hände. Sie war halb krank vor Sorge. »Er wird denken, dass sich die Geschichte wiederholt.«
    »Wir finden ihn, und dann kannst du ihm alles erklären«, beruhigte Ben sie. »Hör auf, dir Sorgen zu machen. Das ist nicht gut für das Baby.« Er war sehr fürsorglich geworden, seit er von ihrer Schwangerschaft wusste. Und er war fest entschlossen, Nick den Kopf zurechtzurücken, wenn es sein musste.
    Jacqueline seufzte erleichtert auf, als sie den Ute vor dem Hotel stehen sah. Ihr Magen schlug Purzelbäume. Wäre sie nicht schwanger gewesen, hätte sie ein großes Glas Wodka heruntergestürzt, bevor sie Nick gegenübertrat.
    Als Ben aussteigen wollte, hielt sie ihn zurück. »Gib mir zehn Minuten«, bat sie. »In der Zeit sollte ich ihm eigentlich alles erklärt haben.«
    »Gut. Aber was auch passieren mag, versprich mir, dass du ganz ruhig bleibst.«
    Jacqueline verdrehte die Augen. »Soll das jetzt noch gut sieben Monate lang so weitergehen?«
    Ben dachte kurz nach. »Ich fürchte, ja.«
    Sie lächelte und drückte seine Hand. »Irgendwie finde ich es nett von dir, dass du dich so um mich sorgst.«
    Nick saß an der Theke. Außer ihm waren nur zwei weitere Gäste, zwei alte Männer aus der Stadt, in der Bar. Rick stand hinter dem Schanktisch. Nick leerte sein Glas und bestellte gerade noch ein Bier, als Jacqueline hereinkam.
    Sie tippte ihm auf die Schulter. Als er sich umdrehte und sie sah, wich alle Farbe aus seinem Gesicht. Er war sicher, dass sie gekommen war, um ihm zu sagen, sie reise mit ihrem Mann ab. Das würde er nicht verkraften. Er drehte sich wieder der Theke zu.
    »Kann ich dich unter vier Augen sprechen, Nick?«
    »Wozu? Hab ein schönes Leben, Jackie«, knurrte er, ohne sie anzusehen.
    Rick guckte ihn verblüfft an. Er kann froh sein, dass Sally nicht da ist, dachte er. Sie hätte ihm mit Sicherheit eins übergebraten für seine Grobheit.
    Nick trank sein Glas halb aus und wischte sich mit dem Handrücken den Schaum vom Mund. Er konnte sich nur mit Mühe beherrschen, Jacqueline sah es ihm an.
    »Nick, ich will, dass du mir zuhörst«, sagte sie streng.
    Er drehte sich ganz zu ihr herum und sah sie an. »Dein Mann war da, ich hab euch gesehen.«
    »Exmann«, verbesserte sie. »Wir sind geschieden.«
    »Er will dich zurückhaben, oder?«
    »Ja«, gestand sie. Henry hatte sie um eine zweite Chance angefleht, doch ihm war schnell klar geworden, dass er bestenfalls ein paar Pfund bekommen würde.
    Nick war niedergeschmettert. »Ich hab keine Lust, mir anzuhören, dass du es dir schuldig bist, deiner Ehe noch eine Chance zu geben.«
    »Gut, das wollte ich nämlich auch nicht sagen.«
    »Dann hättest du es mir eben ein bisschen anders gesagt. Aber wie auch immer, es ist mir völlig egal, und ich will es nicht hören. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss mich nämlich volllaufen lassen.«
    Die Hände in die Seiten gestemmt, starrte Jacqueline grimmig sein Profil an. »Na schön, wie du willst. Aber ich finde das reichlich verantwortungslos von einem werdenden Vater.«
    Rick schaute verdutzt auf, und auch die anderen beiden Gäste wandten sich Jacqueline und Nick zu.
    Nick drehte sich ganz langsam zu ihr um.
    »Na endlich hörst du mir zu!«
    »Hast du gerade ›werdender Vater‹ gesagt?«, flüsterte er kaum hörbar. Hatte sie den Aborigines nicht erzählt, ihr Mann habe sich von ihr getrennt, weil sie keine Kinder bekommen könne?
    »Ja, du hast richtig gehört. Wir bekommen ein Kind! Ich bin wahnsinnig glücklich, und ich hoffe, du freust dich auch, sobald du deinen Schock überwunden hast.«
    Nick stand langsam auf. »Wir bekommen ein Kind«, wiederholte er ganz benommen. »Wir beide? Du und ich?«
    »Ja!«, jauchzte sie. »Rachel hat mir vor ihrer Abreise bestätigt, dass der Schwangerschaftstest positiv ist!«
    »Gratuliere, Nick!« Rick beugte sich über die Theke und klopfte ihm auf die Schulter.
    Sally kam in die Bar. »Was ist denn los?«
    Rick strahlte. »Nick und Jacqueline bekommen ein Baby!«
    »Was?« Sally lachte fröhlich. »Darauf müssen wir anstoßen! Ich geb einen

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