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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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wegziehen.
    »Mrs. Dodds hatte recht«, dachte Lil. »Gott ist gut.« Sie war nie sehr gläubig gewesen, doch durch die Erlebnisse der letzten Tage hatte sich ihre Einstellung geändert. Sie besaß jetzt eine eigene Bibel. Die Hebamme hatte sie ihr geschenkt. In einer stillen Zeremonie tauften die beiden Frauen das Baby auf den Namen Caroline Cornish und dankten dem Herrn auf Knien. Mrs. Dodds las Lil einige Psalmen vor, aus deren Worten die Freude widerhallte. Zum Glück war Ted nicht dabei, denn er hätte die kleine Feier nur verdorben. Lil war froh und aufgeregt, denn nun würde sie den Weg einer echten Christin beschreiten.
     
    »Wie viel willst du für eure Farm haben?«, erkundigte sich Clem.
    Ted warf ihm einen verschlagenen Blick zu. »Nun, darüber müssen wir uns unterhalten, nicht wahr? Ich gehe davon aus, dass wir wegziehen sollen?«
    »Ja. Ich denke, das wäre unter diesen Umständen das Richtige.«
    »Wird dich was kosten. Wir haben ein großes Opfer für deine Missus gebracht.«
    »Wie viel?«
    »Fünfzig Mäuse für die Farm.«
    »Die ist sie nicht wert!«
    »Für dich schon. Unter diesen Umständen, um mit deinen Worten zu reden. Dann sind da noch unsere Fahrkarten.«
    »Welche Fahrkarten?«
    »Ich habe einen Vetter. Ihm gehört eine große Schaffarm außerhalb von Adelaide. Ich wollte schon immer mal nach Adelaide.« Er grinste. »Ist das weit genug für dich? Wir wollen doch nicht, dass es sich meine Frau noch mal überlegt und hier angetrabt kommt, oder?«
    Clem hatte vorgehabt, dem Paar etwas Geld für die Reise zu schenken, und war nicht weiter überrascht, dass Ted so viel wie möglich herausschlagen wollte. Dieser Mann hätte beide Kinder verkauft, wenn man ihn darum gebeten hätte. Doch Clem wollte auf Nummer sicher gehen, und Adelaide war wirklich weit entfernt.
    »In Ordnung. Ich bezahle eure Reise nach Adelaide.«
    »Erster Klasse.«
    »Schon recht, die Fahrt ist ja nicht lang. Ich schreibe an die Zentrale meiner Bank in Perth, und sie werden die Fahrkarten für euch kaufen.«
    »Du bist ein guter Mann, Clem Price. Hab’ ich schon immer gesagt. Das mit der Hebamme regelst du, nehme ich an?«
    »Ja, keine Sorge.«
    »Schön, dann wäre da nur noch meine Missus. Sie hat nichts. Sie braucht Kleider und alles, was man auf einem großen Schiff nötig hat.«
    »Wie viel?«
    »Na ja, fünfzig für die Farm und fünfzig für sie. Hat schließlich die ganze Arbeit gehabt. Ist ein verdammt gesundes Baby.«
    »Wie du willst. Du musst allerdings in Gegenwart von Mrs. Dodds einige Papiere unterzeichnen.«
    »Kein Problem. Her mit dem Griffel, Junge.«
     
    Nachdem sie ihren Wagen mit Vorräten und den hübschen Geschenken für Caroline beladen und sich auf den Weg gemacht hatten, schaute Lil mit einem stummen Abschiedsgruß an ihr zweites Baby zum Haus zurück. Mrs. Price war noch bettlägerig, doch es hieß, sie könne am nächsten Tag wieder aufstehen. Lil wusste, dass ihr Baby bei Thora und Clem Price gut aufgehoben war, und auch Alice hatte versprochen, für das kleine Mädchen zu sorgen.
    Sie freute sich, dass ihre Tochter bei den Besitzern dieser stattlichen Farm aufwachsen und es ihr an nichts fehlen würde.
    Zu ihrer Überraschung hatte Clem Price ihr einen Umschlag in die Hand gedrückt.
    »Was ist das?«
    »Das ist für Sie. Passen Sie gut auf sich und das Baby auf, Mrs. Cornish. Und auf das Geld.«
    Lil wusste, wie unvorteilhaft sie in dem weiten Baumwollkleid aussah. Ihr Gesicht war noch immer verquollen, und sie wand sich innerlich vor Scham. In den letzten Tagen hatte sie kaum auf Clem Price geachtet, doch nun fielen ihr sein gutes Aussehen und das sanfte Lächeln auf. Dieser Mann hatte die schwangere Thora Carty geheiratet, um sie vor einem Skandal zu bewahren. Ein wirklich gottesfürchtiger Mann, hatte Mrs. Dodds bemerkt, ein Gentleman. Und das stimmte auch. Lil wünschte sich, Clem Price hätte
sie
an ihrem Hochzeitstag sehen können, die wahre Lil Cornish.
    Ihr Mann gab dem Pferd wütend die Peitsche. »Was hat er dir geschenkt?«
    Als der Wagen die lange Auffahrt entlangrollte, öffnete sie den Umschlag. »Du lieber Himmel! Es sind fünfzig Pfund. Fünfzig Pfund!«
    »Sie gehören mir!«, schrie Ted und versuchte, ihr den Umschlag zu entreißen. »Das ist das Geld für die Farm.«
    »Nein, du lügst. Miss Price hat mir erzählt, dass sie dich schon für die Farm bezahlt haben. Und unsere Schiffspassage nach Adelaide übernehmen sie auch. Warum fahren wir überhaupt nach

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