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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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sehe.«
    »Hat er dich davongejagt? Dir gedroht?«
    »Das musste er nicht. Ich habe keinen Grund, hinzufahren und mich mit ihm anzulegen.«
    Darüber dachte Edilio kurz nach, dann nickte er. »Das ist doch zu blöd. Ihr habt gut zusammengearbeitet. Und Albert muss inzwischen auch klar sein, dass es ein Fehler war, sich davonzustehlen.«
    »Edilio, du kannst alles von mir verlangen, aber bitte nicht, dass ich Albert zurückhole. Er ist uns in den Rücken gefallen.«
    »Caine hat viel Schlimmeres getan, trotzdem ist Sam mit ihm aufgebrochen.«
    »Albert würde sowieso nicht auf mich hören. Er hält sich für etwas Besseres. In seinen Augen bin ich nur ein Arbeiter, der nach Fisch stinkt. Wahrscheinlich versenkt er mich mit seinen Raketen.«
    Edilio beugte sich seufzend vor und stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab. »Hör zu, Mann. So geht es nicht weiter. Wir müssen den Markt wieder aufmachen und dafür sorgen, dass die Leute das Gemüse von den Feldern ernten. Wenn nicht, ist hier demnächst die Hölle los. Die Kids werden einen halben Meter von ihren Pizza mampfenden Eltern entfernt verhungern. Sie tun so, als wäre alles vorbei. Ist es aber nicht. Nur weil sie jetzt nach draußen sehen können, heißt das noch lange nicht, dass wir hier rauskommen werden. Leute, die auf den Feldern sein sollten, hocken an der Barriere und ziehen sich Serien rein. Ein Sender hat einen Riesenbildschirm aufgestellt und zeigt seine Serien mit Untertiteln. Denen da draußen ist überhaupt nicht klar, was sie damit anrichten.«
    Quinn war das alles bewusst. Er hatte auf diese Weise zwei seiner eigenen Leute verloren.
    Edilio sagte nichts weiter, sondern sah ihn nur schweigend an. Eine stumme Bitte, dass er auf ihn zählen konnte.
    Quinn nahm ihm das übel. Mann, er hatte mehr als genug zu tun. Er war müde, außerdem glaubte er nicht, dass Albert auf ihn hören würde.
    »Es gibt sowieso keinen Fisch«, murmelte er schließlich. Dann seufzte er. »Wann?«
    Er hatte gehofft, Lana besuchen zu können. Sie mit Sanjit zusammen zu sehen, tat zwar weh, aber sie gar nicht zu sehen, noch viel mehr. Außerdem war er verletzt und hatte einen guten Grund …
    Doch Edilios Miene sprach Bände.
    »Na toll!«, brummte Quinn.

Sieben
    71 Stunden, 12 Minuten
    Brianna spürte allmählich die Erschöpfung. Sie klemmte sich immer zwei bis drei Körperteile unter den Arm, rannte damit in die entlegensten Winkel der FAYZ , warf sie ab, sauste zurück, um die nächste Fuhre zu holen, und stellte fest, dass sich das Mistding teilweise wieder zusammengebaut hatte. Dann ging das Zerhacken von vorne los.
    Trotzdem wurde der Haufen kleiner. Manche Teile waren zehn Kilometer voneinander entfernt. Für einen halben Oberschenkel, der sich auf der Suche nach seinem Kniegelenk nur mühselig vorwärtsschieben konnte, war das eine weite Strecke. Andere Teile schwammen im Meer. Sofern sie schwimmen konnten.
    Der Kopf stand nach wie vor auf dem Felsen. Zwischendurch war Brittney aufgetaucht, von Drake aber gleich wieder abgelöst worden, so als würde Brittney immer schwächer werden und nur noch für ein paar Minuten bleiben können.
    Brianna war froh darüber. Brittney war kein böser Mensch –ein bisschen plemplem, ein bisschen sonderbar, aber wer wäre das an ihrer Stelle nicht? Immerhin war sie lebendig begraben worden, um dann als Zombie wiederzukehren und auf gruselige Weise mit Drake für immer und ewig verbunden zu sein. Wenn einen das nicht um den Verstand brachte, dann hatte man keinen.
    Jedenfalls war es jetzt Drakes Kopf, der sie in hechelndem Flüsterton beschimpfte.
    »Ich bin noch am überlegen, was ich mit dir mache«, sagte Brianna und ging in die Hocke, um ihm in die Augen zu schauen.
    »Der Gaiaphage bringt dich um.« Drake spuckte ein Kieselsteinchen aus, das ihm beim Sprechen in die Luftröhre und von dort in seinen Mund gelangt sein musste.
    »Sam soll dich rösten«, sagte sie. »Übrigens: Wozu brauchst du einen Beutel mit lauter toten Eidechsen und ein paar Eiern?«
    Drake zischte nur. Dann nannte er sie »Scheißlesbe« und machte noch ein paar so unanständige Andeutungen, dass Brianna wütend wurde.
    Sie holte mit der Machete aus und ließ sie mit all ihrer Kraft und Geschwindigkeit auf ihn heruntersausen. Die Klinge hieb durch seinen Schädelknochen und spaltete sein Gesicht und den Hals, ehe sie Funken sprühend auf dem Felsen aufschlug.
    Drakes Kopf war zweigeteilt. Die linke Seite – auf der sich noch fast die ganze Nase, aber nur

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