Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
Geschichte erzählen, sondern alle anderen. Alle, die hier drin die meiste Zeit den Kopf eingezogen haben und in Deckung geblieben sind. Sie werden die Geschichte erzählen.«
    »Woher willst du das wissen?«
    Caine lachte. »Manchmal bist du echt naiv. Denkst du wirklich, du und ich und die anderen Helden hier werden die Einzigen sein, mit denen sie reden werden? Die Bullen? Oderdas FBI ? Die Erwachsenen werden uns nicht einmal zuhören. Dazu werden sie viel zu viel Angst vor uns haben.«
    »Glaubst du, wir haben dann immer noch unsere Kräfte? Und selbst wenn …«
    »Mann, um die Kräfte geht’s doch gar nicht. Es geht darum, dass wir keine Kinder mehr sind. Überleg doch mal: Nach allem, was wir hier durchgemacht und erlebt haben? Sieh dich doch an, Sammy Boy. Wir haben Dinge getan, die unsere Eltern nie auch nur annähernd begreifen werden. Statt ihre langweilige Welt zu übernehmen, hat es uns in eine Welt verschlagen, die hundertmal härter ist als ihre. Sollten wir hier wirklich lebend rauskommen, müssen wir vor niemandem mehr den Kopf neigen. Wenn die Marines und alle anderen, die im Krieg waren, erst hören, durch welche Hölle wir gegangen sind, werden sie sich vor uns verbeugen. Du und ich, wir können ihnen sagen: ›Du hast dir im Irak ein paar Medaillen verdient? Nicht schlecht, aber ich hab die FAYZ überlebt.‹«
    »Ich habe nicht viel weiter als bis zur nächsten Pizza gedacht.« Sam wollte wohl die Stimmung ein wenig aufhellen. Wahrscheinlich war ihm das, was Caine gerade gesagt hatte, so noch nie durch den Kopf gegangen und machte ihm Angst.
    Aber Caine war noch nicht fertig. »Sie werden uns fürchten, Bruder. Nicht, weil wir Licht aus unseren Händen schießen oder jemanden durch die Wand schleudern können, sondern weil wir knallhart geworden sind. Uns nichts mehr sagen lassen, weil uns nichts mehr schrecken kann. Sie werden uns fürchten und uns hassen. Die meisten jedenfalls. Und sie werden versuchen, uns auszunutzen und uns zu Geld zu machen.«Caine setzte sein spöttisches Grinsen auf – zufrieden mit sich selbst und mit Sams verstörter Miene.
    »Na ja«, sagte Sam. »Noch sind wir in der FAYZ . Wir sollten dafür sorgen, dass der Gaiaphage nicht hierher zurückkann. Verschließen wir diesen Ort ein für alle Mal.«
    Caine wandte sich um und sah zum Minenschacht. »Das ist doch mal ein ausgezeichneter Vorschlag.«
    Er hob beide Hände und wandte die Handflächen nach außen. Das lockere Gestein rund um den Mineneingang löste sich aus der Erde und flog in das schwarze Loch. Felsblöcke stiegen in die Luft, drehten plötzlich ab und schossen wie Kampfjets auf die Öffnung zu, um dann donnernd hineinzukrachen. Ihnen folgten Steine und Felsen und Gestrüpp und Sand und Holztrümmer.
    Es hörte sich an wie das Tosen eines Tornados.
    »Siehst du den Vorsprung da oben?« Sam zeigte auf einen von der Sonne gebleichten Felsbrocken, der die Größe eines Einfamilienhauses hatte. »Wenn ich ihn aus der Erde löse, kannst du ihn dann werfen?«
    »Probieren wir es aus.«
    Sam richtete seine grünen Lichtstrahlen für mehrere Minuten auf den Felsen. Der helle Stein begann zu glühen, wurde orange und schließlich dunkelrot, dann krachte es laut und eine Hälfte brach ab – ein einzelner, sehr großer, sehr heißer Felsbrocken.
    Caine trat sofort in Aktion und hinderte ihn daran, den Hang runterzufliegen. Er schwang ihn nach links und ließ ihn seitlich vom Schachteingang zu Boden fallen.
    »Zerteile ihn noch etwas.«
    Sam beschoss ihn mit der enormen Hitze seines Lichts, bis die Felsoberfläche zu schmelzen anfing. Der Brocken zerfiel in zwei ungleiche Teile.
    Caine holte sie problemlos heran und schleuderte sie in den Schacht, der nun vollkommen blockiert war.
    Sam setzte mit seinem grünen Leuchten die Felswand über dem Stollen in Brand und feuerte so lange, bis der Stein zähflüssig wurde, zersprang und in glühenden Klumpen vor den Eingang fiel.
    Als er endlich aufhörte, bildete das Gestein einen perfekten Pfropfen, der sich nur noch mit einer Ladung Dynamit heraussprengen ließe.
    Ohne Caine anzusehen, sagte er: »Wenigstens etwas, was wir gut können.«
    »Ja, darin sind wir gut. Aber ich sag dir was, Bruder: Wenn wir auf den Gaiaphage treffen, darf Diana kein Haar gekrümmt werden.«
    Sam blickte ihn ernst an. »Was, wenn wir keine Wahl haben?«
    »Auch dann nicht. Ich bin mitgekommen, um den Gaiaphage zu töten. Sollte ich aber auch nur den leisesten Verdacht haben, dass du Diana

Weitere Kostenlose Bücher